Auf Niedermoor kann Deutsches Weidelgras oft nicht überzeugen. Vor allem tiefere Temperaturen im Winter machen ihm zu schaffen. Der Rohrschwingel könnte sich für diese Standorte besser eignen. Wie sich dieser auf Niedermoor in verschiedenen Mischungen schlägt, hat die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern von 2011 bis 2015 untersucht. Dazu säten die Forscher auf einer Fläche im Uecker-Randow- Kreis Mischungen mit verschiedenen Futtergräsern, in denen Rohrschwingel 20 bis 90% der Saatmenge ausmachte. Die betriebsüblich bewirtschafteten Versuche schnitten sie 4- bis 5-mal im Jahr.
Es zeigte sich, dass Rohrschwingel seine in den Mischungen enthaltenen Anteile im Bestand einnehmen und halten konnte. In zwei Varianten steigerte er diese sogar. Bei 30% Rohrschwingel und 70% Deutschem Weidelgras kam das Weidelgras z.B. im 1. Nutzungsjahr nur auf einen Anteil von 60% im Bestand. Der Rohrschwingel erhöhte dagegen auf 40%, im 4. Jahr sogar auf 60%.