Kopter können auch helfen, Rehkitze oder Wildschweine in schnittreifen Grünlandbeständen aufzuspüren. Das funktioniert wie folgt: Zunächst markiert man die abzusuchende Fläche in Google Maps. Mit dem PC lässt sich daraufhin die Flugroute berechnen. Ein Multikopter, ausgestattet mit einer In-frarot- und Digitalkamera sowie einer Such- und Erkennungssoftware, fliegt die Fläche dann ab. Dabei sendet er Live-Bilder an einen PC. Das dabei gefundene Wild wird elektronisch markiert. Eine Leseeinrichtung alarmiert den Fahrer, sobald er sich einem Tier nähert.
Der Kopter schafft einen Hektar in rund vier Minuten. Zum Vergleich: Zu Fuß benötigt man für die gleiche Fläche etwa drei Stunden. Im Frühjahr 2012 haben vier „fliegende Wildretter“ in Süddeutschland bereits 31 Kitze vor dem Mähtod gerettet. Für Landwirte ist die Rettung oder das Aufspüren von Schwarzwild auch deswegen wichtig, damit keine Überreste von toten Tieren in den Futtertrog von Kühen gelangen. Denn diese können die Krankheit Botulismus verursachen.
Probleme hat das System zurzeit noch bei starkem Sonnenschein. Erwärmt sich die unmittelbare Umgebung des Wildes, kann man es nicht mehr eindeutig ausmachen. Der Kopter muss dann niedriger fliegen, was allerdings das Sichtfeld deutlich einschränkt. Bei 30 statt 50 m Flughöhe verdoppelt sich die Flugzeit.