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Abdrift: Kleine Ursache, große Wirkung

Lesezeit: 3 Minuten

Auch der Wind verfrachtet Pflanzenschutzmittel in Gewässer. Wie hoch die Gefahr ist und wie sich das Risiko senken lässt, erklärt Manfred Röttele, TOPPS-Projektmanager.


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Abdrift verursacht zwar nur ca. 5 % der Belastungen von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln, dennoch kann sie dort kurzzeitig zu relativ hohen Konzentrationen führen.


Vom Winde verweht:

Bei Abdrift verfrachtet der Wind feine Spritztröpfchen aus dem Pflanzenbestand. Führen Sie daher Ihre Spritzungen am Rand von Gewässern, empfindlichen Nachbarkulturen oder Gärten von Wohngebieten generell möglichst bei wenig Wind und relativ hoher Luftfeuchte (z. B. früh morgens) durch.


Durch sorgfältiges Planen Ihrer Pflanzenschutzmaßnahme können Sie das Abdriftrisiko minimieren. Entscheidend für dieses Risiko ist zunächst das Feld bzw. der Bestand, auf dem der Pflanzenschutz erfolgen soll. Wichtig sind hierbei der Abstand zum Gewässer und die zu erwartenden Witterungsbedingungen während der Maßnahme.


Achten Sie zunächst auf die Abstandsauflagen der Pflanzenschutzmittel. Um Gewässer vor Abdrift zu schützen, erhalten die Mittel diese Auflagen. Sie hängen zum Teil von den Abdriftminderungsklassen der eingesetzten Düsen ab (siehe Beitrag ab Seite 15). Je höher die Abdriftminderung der Düse, desto schmaler kann der unbehandelte Randstreifen zum Gewässer ausfallen. Weniger Abdrift lässt sich vor allem dadurch erreichen, dass man den Anteil an Feintropfen der eingesetzten Düsen vermindert (Antidriftdüsen). Vor allem den Tropfenanteil unter 100 ?m (1/10 mm) sollten Sie minimieren. Denn kleine Tröpfchen fliegen bei 3 m/s Windgeschwindigkeit über 5 bis sogar 125 m weit (siehe Übersicht 1)!


Wind, Luft, Bestand:

Das Abdrift­risiko von Pflanzenschutzbrühen hängt vor allem von folgenden technischen und wit­terungsbedingten Einflüssen (siehe Übersicht 2) ab, die Sie als Anwender nur begrenzt direkt beeinflussen können:


  • Wind (Richtung und Stärke): Bei Windgeschwindigkeiten über 3 m/s in Richtung Gewässer ist der Einsatz kritisch. Bei 5 m/s sollten Sie die Pflanzenschutz-Maßnahme verschieben.
  • Luft (Temperatur und Luftfeuchte): Hohe Temperaturen bei niedriger Luftfeuchte verkleinern durch Verdunsten des Wassers in der Spritzbrühe die Größe der Spritztröpfchen und erhöhen somit das Abdriftrisiko. Je kleiner die Spritztröpfchen, desto höher ist das Abdriftrisiko. Führen Sie daher die Maßnahmen bei Temperaturen von unter 25 °C und über 30 % Luftfeuchte durch.
  • Art und Entwicklung der Kulturen im Feld sowie der angrenzenden Vegetation: Bei Herbizidanwendungen im Vorauflauf können die Spritztröpfchen vom Boden zurückprallen und sind ­somit länger dem Wind ausgesetzt. ­Höhere Pflanzenbestände machen es erforderlich, den Spritzbalken höher ­einzustellen. Die Folge: Die Spritztröpfchen schweben länger im Wind, sodass dieser sie in den Randbereichen des Feldes, z. B. in Richtung angrenzender Gewässer, verlagern kann.


Die Bedeutung des Spritzabstands zur Zielfläche für die Abdrift wird oft ­unterschätzt. Ein Abstand von 70 cm zur Zielfläche statt der geforderten 50 cm erhöht das Abdriftrisiko um satte 50 %.


Angrenzende Grasstreifen, Büsche, Bäume und Hecken können Abdrift je nach Höhe, Dichte und Breite auffangen und zurückhalten. Windhecken vermindern beispielsweise das Abdriftrisiko erheblich.


Durch abdriftreduzierende Spritztechnik und entsprechende Sorgfalt beim Einsatz der Feldspritze können Sie Abdrift deutlich reduzieren. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag ab der Seite 15.

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