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Neue Kulturen im Gespräch

Amarant: Ein nützliches Unkraut?

Lesezeit: 3 Minuten

Die C4-Pflanze ist genügsam und einfach anzubauen. Um als Biogassubstrat zu überzeugen, fehlen aber geeignete Sorten.


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Warum sollten Landwirte das Fuchsschwanzgewächs anbauen?


Eberl: Die Samen von Amarant erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei der Vollwerternährung, sodass der Absatz stetig steigt. Für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit ist das Pseudogetreide ein wertvoller Getreideersatz und überzeugt durch seinen hohen Eiweißgehalt. Am TFZ testen wir die Pflanze nun als Biogassubstrat. Der hohe Mikronährstoffgehalt soll helfen, industriell hergestellte Präparate zu ersetzen.


Wie passt Amarant in die Fruchtfolge?


Eberl: Als Korn ersetzt er Getreidearten wie Weizen oder Roggen. Die Ernte erfolgt dafür Mitte August. Als Energiepflanze lässt er sich wie Mais oder GPS-Getreide anbauen und als Ganzpflanze Ende September häckseln. Als Zweitkultur ist er ungeeignet.


Gibt es bereits erste Anbauer?


Eberl: Derzeit wächst Amarant nur vereinzelt auf dem Acker, meist zur Kornnutzung. In Bayern sind es ca. 25 ha. Um ihn als Biogassubstrat zu nutzen, fehlt es in der Praxis noch an geeigneten Sorten mit stabilen Erträgen.


Auf welche Standorte passt Amarant?


Trauner: Die Pflanze aus Südamerika ist relativ anspruchslos, benötigt aber viel Wärme. Ungeeignet sind Flächen mit hoher N-Nachlieferung, da diese das Lagerrisiko erhöht und die Abreife verzögert.


Worauf ist zudem zu achten?


Trauner: Das sehr kleine Saatgut erfordert ein feines Saatbett und ist für eine gleichmäßige Ablage z.B. mit Sojaschrot aufzumischen. Die Drillsaat erfolgt ab Anfang Mai, sobald keine Fröste mehr auftreten. Denn die jungen Pflanzen sind sehr kälteempfindlich. Eine ausreichende Bodentemperatur sichert eine rasche Keimung.


Sind Düngung und Pflanzenschutz nötig?


Trauner: Die Kultur ist nur verhalten mit Stickstoff zu düngen. Die Unkrautbekämpfung ist wichtig, es gibt jedoch nur wenig zugelassene Mittel. Bei geeignetem Reihenabstand von 30 bis 50 cm lässt sich die Hacke einsetzen.


Wo klemmt es noch in der Praxis?


Trauner: Als Kurztagspflanze beginnt Amarant je nach Genotyp unter unseren Langtagsbedingungen nur zögerlich mit der Abreife. Auch ist die Kultur noch nicht standfest genug.


Welche Erträge lassen sich erzielen?


Trauner: Der Kornertrag liegt unter idealen Bedingungen bei bis zu 30 dt je ha. Als Ganzpflanze ist mit 80 bis 100 dt TM/ha zu rechnen. Für eine erfolgreiche Silierung sind TS-Gehalte von mindestens 28% nötig.


Wer nimmt die Samen ab?


Eberl: Die Samen werden roh oder in gepuffter Form meist in Reformhäusern und Bioläden vertrieben.


Wie problematisch ist das hohe Samenpotenzial der Kultur für die Folgefrucht?


Eberl: Das Unkrautpotenzial lässt sich durch den Anbau hellsamiger Sorten vermindern. Denn ihre hellen Ausfallsamen verrotten im Gegensatz zu dunklen über Winter im Boden.


Ist ein Sameneintrag auf Flächen durch Gärreste wahrscheinlich?


Eberl: Nein, die Samen sterben bei gängiger Biogastechnik mit mesophiler Temperaturführung innerhalb weniger Tage und damit sicher innerhalb der Verweildauer im Fermenter ab.

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