Sollte die Übernahme von Monsanto durch Bayer gelingen, stünde der Leverkusener Konzern weltweit im Agrarbereich auf Platz 1. Zusammen erzielten die Unternehmen 2015 in dieser Sparte einen Umsatz von 23 Mrd. € (siehe Übersicht). Falls der Chemieriese ChemChina den Konzern Syngenta tatsächlich übernehmen sollte, wäre dies der 2. Platz. Danach folgen DuPont/Pioneer und BASF.
Der geplante Kauf bringt die Geschäftsfelder Pflanzenschutz (Schwerpunkt Bayer) und Pflanzenzüchtung (Schwerpunkt Monsanto) zusammen. Zudem brächten beide Firmen ihre Aktivitäten im Bereich „digitale Landwirtschaft“ ein. Hier ist Monsanto führend. Erst kürzlich kaufte sie das Software-Unternehmen Vital Fields. Dieses bietet Landwirten eine zentrale digitale Plattform zur Optimierung des Betriebes (Verwaltung, Planung usw.). Bislang ist das System in sieben EU-Ländern im Einsatz.
Bayer plant, den Kauf von Monsanto durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital zu finanzieren. Kürzlich teilte das Unternehmen mit, die sogenannte Syndizierung des Bankkredits über 57 Mrd. US-Dollar erfolgreich abgeschlossen zu haben. Bei diesem Verfahren teilen sich mehrere Banken die Kreditverpflichtungen und -risiken.
Die Kartellbehörden prüfen derzeit die Übernahme. Bayer wäre bereit, Geschäftsbereiche zu veräußern, falls die Behörden dies verlangen. Das Unternehmen hat Monsanto eine Zahlung von 2 Mrd. US-Dollar zugesichert, falls die Freigaben nicht erteilt werden. Den Abschluss der gesamten Transaktion erwarten Insider bis Ende 2017. Bis dahin sind beide Unternehmen Wettbewerber.