Winterweizen darf man nach dem Entwurf zur Novelle der Düngeverordnung künftig wohl nur noch im Frühjahr organisch düngen. Ob die Nitrifikationshemmer Piadin bzw. Entec die Kornerträge und Rohproteingehalte in Weizen bei früher Gülledüngung steigern oder stabilisieren können, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in mehrjährigen Versuchen geprüft.
Auf einem lehmigen Sandstandort (Bayreuth, nordbayerisches Hügelland, 733 mm Jahresniederschlag) wurden 130 kg N/ha über Gärreste im zeitigen Frühjahr per Schleppschlauch gedüngt. In den Varianten erfolgte dann ein Zusatz von 10 l/ha Entec flüssig bzw. 5 l/ha Piadin. Zusätzlich legte man Varianten an, in denen je 30 kg N je ha zum Schossen und zum Fahnenblattstadium in Form von Kalkammonsalpeter (KAS) gegeben wurden. Die Ergebnisse entnehmen Sie der Übersicht 4:
Vorteile auf Sand:
Generell zeigte sich, dass die Nitrifikationshemmung sehr stark von der Temperatur abhängt. Je wärmer es ist, desto kürzer wirken die Hemmstoffe und desto schneller bildet sich Nitrat. In den Varianten ohne mineralische Ergänzung lagen die Erträge und Rohproteingehalte auf fast gleichem Niveau. In den drei Versuchsjahren ließen sich keine Vorteile durch den Einsatz der Hemmer feststellen.Einen Ertragssprung von ca. 65 auf über 80 dt/ha brachte die Ergänzung über KAS. Auch der Rohproteingehalt erhöhte sich von rund 10 auf über 11%. Die Zugabe der Nitrifikationshemmer erzielte aber auch hier keine Effekte. Ein Einsatz lohnt sich aus unserer Sicht daher in Winterweizen eher nicht.
Dr. Matthias Wendland,
LfL, Freising