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Biogasrüben anders führen

Lesezeit: 4 Minuten

Rüben werden als Biogassubstrat immer interessanter. Wer allerdings Rüben in Maisfruchtfolgen integriert, muss unbedingt die Gefahr durch den Bodenpilz Rhizoctonia solani beachten. Bei Befall verursacht er die Späte Rübenfäule, die in der Regel zu hohen Ertragsverlusten führt.


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Bauen Sie die Rübe daher möglichst vor Mais an. Günstig ist z. B. Getreide als Vorfrucht, in Energiefruchtfolgen auch GPS. Nach der Ernte des Getreides empfiehlt sich zudem der Anbau von Zwischenfrüchten im Herbst. Lässt es sich dagegen nicht vermeiden, die Rübe nach Mais anzubauen, sollten Sie den Boden – falls möglich – im Frühjahr gut lockern. Um Herbizidschäden zu vermeiden, ist das Pflügen vor der Saat ratsam. Vor allem auf sehr leichten Böden sind nach dem Einsatz Triketon-haltiger Produkte im Mais Herbizidschäden zu befürchten. Prüfen Sie daher unbedingt, ob die im Mais eingesetzten Herbizide für nachfolgende Rüben verträglich sind!


Welche Sorte für Biogas?

Wichtig ist auch die Auswahl der richtigen Sorte. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu belegen, dass der Trockenmasse (TM)-Ertrag mit dem Zuckerertrag in enger Beziehung steht. Rübensorten mit dem höchsten Zuckerertrag (Rübenertrag x Zuckergehalt) sind demnach auch die besten Biogas-Rübensorten! Wählen Sie daher auch für die Biogasnutzung Sorten mit sehr hohem Zuckerertrag aus. Günstig sind zudem Rübensorten mit geringem Erdanhang. Durch das stärkere Herauswachsen aus dem Boden sind ertragsbetonte Typen (hoher Rübenertrag, geringerer Zuckergehalt) daher etwas günstiger zu beurteilen. Geeignet sind z. B. Sandra, Sabrina KWS oder Benno.


Standortbedingt müssen Sie zusätzlich auf Rhizoctonia- oder Nematodentoleranz der Sorten achten. Mit guter Rhizoctonia-Toleranz eignen sich z. B. Nauta, Mattea KWS oder Timur. Als tolerante Sorten gegenüber Nematoden kommen z. B. Kristallina KWS, Kleist und Hella in-frage. Nematoden sind überall zu befürchten, da Unkräuter oder auch Raps die Schädlinge fördern. Ziehen Sie daher vor der Saat Bodenproben, um den Nematodenbesatz festzustellen (u.a. bei den Pflanzenschutzämtern oder Züchtern). Mehr zur Bodenprobennahme lesen Sie auf Seite 84 in dieser Ausgabe.


Als Bestandesdichte haben sich im konventionellen Rübenanbau in den letzten Jahren 90 000 bis 100 000 Pflanzen/ha etabliert, weil hohe Bestandesdichten die innere Qualität der Rübe positiv beeinflussen. Allerdings hat die Bestandesdichte auch Einfluss auf den Sitz der Rübe im Boden. Es gilt: Je höher die Pflanzendichte, umso tiefer ihr Sitz. Daraus resultiert jedoch häufig ein hoher Erdanhang. Daher empfiehlt es sich, für die Biogasnutzung die Bestandesdichte der Rüben auf ca. 80 000 Pflanzen/ha zu reduzieren.


Den Erdanhang können Sie zusätzlich drücken, indem Sie die Rüben im Mulchsaatverfahren säen. Zudem verbessern Sie damit die Tragfähigkeit der Böden und mindern die Erosionsgefahr. Je intensiver Sie den Boden dagegen lockern, umso tiefer wachsen die Rüben in den Boden. Beim Pflugeinsatz ist daher eine gute Rückverfestigung das A und O.


N-Düngung nicht überreizen!

Die Düngung von Biogasrüben kann wie bei konventionellen Rüben erfolgen. Denn höhere N-Mengen senken den Zuckergehalt und damit auch den TM-Gehalt.


Richten Sie die N-Düngung daher am Sollwert aus (160 kg N/ha abzüglich Nmin; Abschlag von je 20 kg N/ha bei Zwischenfrucht und langjähriger organischer Düngung, Zuschlag für leichte Böden mit schwacher Mineralisation 20 kg N/ha). Zuschläge für späte Rodetermine sind nicht erforderlich.


Erntezeitversuche belegen, dass die Rübe durch die N-Düngung lediglich in ihrer Jugendentwicklung gefördert werden muss. Ab Sommer kann sie den Bodenstickstoff optimal nutzen. Dies gilt vor allem für Böden mit langjährigem Einsatz von organischen Düngern. Setzen Sie Wirtschaftsdünger im Frühjahr ein, können Sie bei Rüben einen Wirkungsgrad von 70 bis 80 % zugrunde legen.


Dr. Ulrich Lehrke, LWK Niedersachsen, Hannover

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