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Braugerste: Die Sorten für 2017

Lesezeit: 3 Minuten

Neue Sorten kombinieren hohe Erträge mit guter Malzfähigkeit. Es berichten Ulrike Nickl und Dr. Markus Herz, LfL Bayern.


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In Bayern und Baden-Württemberg wurde bei Sommergerste im Jahr 2016 mit Anbauflächen von 92600 bzw. 53700 ha ein historischer Tiefststand erreicht. Rund 10% betrug der Flächenrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Anbaufläche damit etwa halbiert.


In Bayern wurden im fünfjährigen Schnitt 55 dt/ha geerntet, in Baden-Württemberg 56 dt/ha. Der Rohproteingehalt lag in Bayern im Mittel bei 10,5%, wobei knapp 60% der Partien im gewünschten Bereich von 9,5 bis 11,5% landeten. Der Vollgerstenanteil (>2,5 mm) betrug im Schnitt 88%, das Hektolitergewicht (HLG) 68 kg und das Tausendkorngewicht (TKG) 46 g. Der Anteil braufähiger Ware (Proteingehalt ≤11,5%, Sortierung>2,5 mm) belief sich im Mittel auf 69%.


Die beliebtesten Sorten 2016:

In Bayern dominierten die Sorten Grace (30%), Marthe (17%), Catamaran (15%), Solist (11%) und RGT Planet (9%) den Anbau. In Baden-Württemberg waren Avalon, Grace, Quench, Propino und RGT Planet am beliebtesten.


In den Landessortenversuchen (LSV) werden alle Sorten in einer extensiven Stufe 1 (ohne Fungizide, ohne/wenig Wachstumsregler) und in einer intensiven Stufe 2 (ortsüblich optimaler Pflanzenschutzmitteleinsatz) geprüft. In den optimal geführten Varianten konnten in den bayerischen Versuchen im Fünfjahresmittel 8 dt/ha (12%) mehr geerntet werden. Die Kornqualität verbesserte sich: So ließ sich der Vollgerstenanteil von 86 auf 92%, das HLG um 1,5 kg und das TKG um 3,4 g erhöhen.


Was die Sorten leisten:

Im Folgenden werden von ausgewählten Sorten die Eigenschaften sowie die mehrjährigen Erträge der intensiven Stufe beschrieben (Übersicht 1). Die Empfehlungen finden Sie in Übersicht 3.


  • Quench liefert Relativerträge von 97 bis 100%. Sie weist eine überdurchschnittliche Standfestigkeit, Strohstabilität und Rhynchosporium-Resistenz auf. Ungünstig ist die Widerstandsfähigkeit gegen Zwergrost und Ramularia.
  • Grace zählt mit Erträgen von 95 bis 98% nicht mehr zu den ertragsstärksten Braugersten. Im Versuch weist sie das höchste HLG auf. Abgesehen von der starken Mehltauanfälligkeit liegen ihre Resistenzen im mittleren Bereich. Sie zählt zu den standfesteren Kandidaten. Ihre Halm- und Ährenstabilität ist dagegen weniger gut.
  • Catamaran bringt mit Relativerträgen von 101 und 102% ansprechende Ergebnisse. Zu beachten ist bei der kleinkörnigeren Sorte, dass sie nur eine mittlere bis geringe Standfestigkeit und Halmstabilität besitzt. Sie zählt zu den mehltauanfälligeren Sorten. Ihre Zwergrost-Resistenz ist aber gut.
  • Solist liefert Relativerträge von 100 bis 102%. Sie weist einen hohen Vollgerstenanteil und eine gute Kornausbildung auf. Ihre Krankheitsresistenzen sind durchschnittlich. Die Standfestigkeit und Halmstabilität sind gering.
  • Avalon ist ertraglich auf dem Niveau von Catamaran und Solist. Sie weist eine sehr gute Sortierung und ein hohes TKG auf. Sie kombiniert eine gute Standfestigkeit mit mittlerer bis guter Strohstabilität. Für Ramularia und Zwergrost ist sie wenig anfällig. Auf Mehltau und Rhynchosporium ist zu achten.
  • RGT Planet schnitt im Rahmen des Berliner Programms nicht überall gut genug ab. Deshalb wird dazu geraten, sie nur anzubauen, wenn die Vermarktung vorab gesichert ist. Aufgrund ihrer außergewöhnlich hohen Erträge ist sie aus wirtschaftlicher Sicht aber sehr interessant. Sie besitzt eine mittlere bis gute Standfestigkeit sowie eine ausgeglichene Blattgesundheit.


Wie geht es weiter?

Mit einer geschätzten Erzeugung von 340000 bis 360000 t Braugerste in Bayern im Jahr 2016 kann der Bedarf der bayerischen Mälzereien nur etwa zur Hälfte gedeckt werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Braugerstenanbau mit neuen Sorten, die hohe Erträge mit guter Malzqualität kombinieren, wieder attraktiver wird.

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