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Dafür braucht die Pflanze den Nährstoff Phosphor

Lesezeit: 5 Minuten

Phosphor ist ein unentbehrlicher Bestandteil von Nukleinsäuren, die für alle Lebensvorgänge und die Weitergabe von Erbinformationen verantwortlich sind. Zudem ist der Nährstoff als Energieträger und -transformator für den Energiestoffwechsel notwendig. Als Bestandteil von Enzymen und Co­enzymen greift er in den Stoffwechsel und die Steuerungsvorgänge in der Pflanze ein. Er ist in Phosphorproteinen und -lipiden enthalten, die die Zellstruktur aufrechterhalten.


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P-Mangel:

Dieser wirkt sich auf den Kohlehydrat- und Eiweißstoffwechsel aus. Bevor die Pflanze durch P-Mangel zugrunde geht, versucht sie, organisch gebundenes Phosphat im Boden zu mobilisieren, sodass Auswirkungen von P-Mangel – vor allem in späten Stadien – nicht sofort zu erkennen und erst im Ertrag zu spüren sind. Kritisch ist der Mangel unter nasskalten Bedingungen und bei eingeschränkter Einstrahlung im Herbst. Darunter leidet vor allem die Wurzelausbildung. Damit kommt ein Teufelskreis in Gang: keine Wurzel, kein Wachstum – kein Wachstum, keine Wurzel.


Einfluss der Bodenbearbeitung:

Die Intensität der Bodenbearbeitung hat entscheidenden Einfluss auf die P-Aufnahme. Verdichtete, schlecht durch­wurzelbare oder grobklutige Böden mit wenig Feinerde-Anteil schränken die P-Aufnahme durch die Wurzel stark ein. Entscheidend sind der Kontakt und der Wasserfilm zwischen Wurzel und Boden. Deshalb ist auch die P-Aufnahme in zu lockeren und in trockenen Böden herabgesetzt.


Bei knapper P-Versorgung im Boden muss der Boden intensiver bearbeitet werden, damit die Wurzeln zum Boden-Phosphor hinwachsen können. Das Phosphor-Ion wird nur 1 bis 2 mm im Boden transportiert. Daher ist das intensive Einarbeiten von Phosphor in den Saathorizont effektiver als das Ausbringen auf die Stoppel und gro­bes Einmischen oder gar das Unterpflügen.


Am effektivsten ist bei P-Mangel im Boden die Unterfußdüngung mit Phosphor, abgelegt in die Hauptwurzelzone. Auf eine ganzflächige Düngung lässt sich aber nicht verzichten, um den Wurzelraum nicht einzuschränken.


Wie viel Phosphor im Boden?

Was sagt die P-Bodenuntersuchung überhaupt aus? Die absoluten Gehalte an Phosphor im Boden liegen um ein Vielfaches über dem tatsächlich verfügbaren P-Gehalt. Für die Ernährung der Pflanze ist nur der Anteil entscheidend, den die Pflanze mit der Bodenlösung aufnehmen kann. Das sind das im Bodenwasser gelöste Phosphat (maximal 500 bis 1 000 g P/ha!) und der Anteil Phosphor aus dem labilen P-Pool, den die Pflanze durch die Wurzelausscheidung mobilisiert.


Die Lactat-Methode erfasst das P in der Bodenlösung, das leicht austauschbar ist, aber auch einen Teil des schwer austauschbaren P. Einige Untersuchungsanstalten bieten deshalb auch die P-Wasser-Methode an, mit der das P in der Bodenlösung und der leicht mobilisierbare Phosphor gemessen werden. Diese Methode ist das Standardverfahren z. B. in den Niederlanden. Bei ungünstiger Bodenstruktur und nasskalter Witterung spiegelt die P-Wasser-Methode den tatsächlich verfügbaren P-Vorrat im Boden besser wider. Die Methode hat allerdings den Nachteil, dass sie jahreszeitbedingten Schwankungen stärker unterworfen ist und ein separates Aufschlussverfahren erfordert, während sich mit der Lactat-Methode Phosphor und Kalium im selben Aufschluss bestimmen lassen.


Absichern mit Pflanzenanalyse:

Wird die P-Aufnahme durch andere Faktoren oder Witterungseinflüsse behindert, geben Pflanzenanalysen zusammen mit der Bodenuntersuchung am besten Aufschluss darüber, ob die Versorgung im Boden ausreicht, um eine sichere Aufnahme zu gewähr­leisten.


Wie gut die Pflanze den gemessenen Vorrat an Phosphor im Boden ausnutzen kann, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, sodass gleich hohe Nährstoffgehalte nicht zwangsläufig eine gleich hohe Aufnahme zur Folge haben. Die P-Aufnahme wird beeinflusst durch:


  • den P-Gehalt in der Krume und im Unterboden,
  • den pH-Wert,
  • den in der organischen Substanz enthaltenen Phosphor,
  • Bodentemperatur und -zustand,
  • Durchwurzelungstiefe und -intensität sowie
  • die Ammoniumzufuhr (Förderung der P-Aufnahme).


Langjährige pfluglose Bestellung führt zu einer starken Schichtung der P-Versorgung im Boden. Während in der obersten Bodenschicht meist eine starke Anreicherung zu messen ist, verarmt der untere Krumenbereich zusehends, wenn daraus Phosphor verstärkt unter trockenen Bedingungen aufgenommen wird. Deshalb steigt in Erosionslagen die P-Fracht mit dem Oberflächenwasser, obwohl die Versorgung in der gesamten Krume abgenommen hat.


P-Düngung:

Eine ausschließlich an Bodenwerten orientierte P-Düngung setzt deshalb voraus, dass pH-Wert, Bodenstruktur, Witterungsablauf und Durchwurzelung des Bodens nur geringen Abweichungen unterworfen sind. Unter günstigen Bedingungen reichen P-Gehalte im B- bis knappen C-Bereich, um den Netto-Entzug zu düngen. In diesem Fall muss die P-Düngung jedes Jahr erfolgen. Die P-Düngung ist dann am Aneignungsvermögen der Kulturen auszurichten. Diese ist


  • schlecht bei Mais, Zuckerrüben und Gerste,
  • mittel bei Weizen, Triticale, Hafer, Gras und Kartoffeln,
  • gut bei Raps, Roggen und Leguminosen.


Düngen Sie daher Phosphor besser zur Wintergerste vor Raps, statt zu Raps, um die erste drei Jahre später hungern zu lassen. Wenn regelmäßig mit nasskalter Witterung zu rechnen ist und auf Standorten mit Frühjahrs-trockenheit sollten die P-Gehalte wenigstens im oberen C-Bereich liegen.


Welche P-Dünger?

Bevorzugen Sie bei knapper P-Versorgung wasserlösliche Phosphate und arbeiten Sie P-Dünger in jedem Fall vor der Saat ein. Böden mit niedriger P-Versorgung lassen sich mit organischen P-Düngern aufdüngen. Schränken schlechte Bodenstruktur, Trockenheit oder Nässe die P-Wirkung im Boden ein, können Sie einen Versorgungs-Engpass durch P-Blattdüngung ausgleichen.

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