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Die Bilanz: Ackerbau ist CO2-Fixierer

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem Erntegut wird vor allem bei hohen Erträgen viel CO2 festgelegt.


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Betrachtet man die CO2-Freisetzung insgesamt, zeigt sich beim Vergleich von Weizen und Rüben Folgendes: Der Anbau von Weizen setzt 1285 kg/ha CO2 frei. Mehr als zwei Drittel der Emissionen entstehen durch die Herstellung der N-Dünger, weniger als ein Drittel wird durch den Einsatz der Technik hervorgerufen. Der Anbau von Rüben setzt dagegen 1600 kg/ha CO2 frei, davon entfallen zwei Drittel auf den Einsatz von Maschinen und Technik und weniger als ein Drittel auf den Einsatz von Düngern. Pflanzenschutzmaßnahmen verursachen bei Weizen und Rüben weniger als 5% der CO2-Emissionen.


Auf den gesamten Ackerbau bezogen verursacht der Anbau landwirtschaftlicher Kulturen nach unseren Berechnungen im Mittel eine Freisetzung von 1300 kg CO2/ha. Das entspricht einer Emission von fast 16 Mio. t CO2 auf der gesamten Ackerfläche in Deutschland. Zusätzlich sind die Feldemissionen durch Humusabbau und Lachgasverluste in Höhe von 768 kg CO2-e/ha im Durchschnitt der angebauten Kulturen zu berücksichtigen. Umgerechnet auf die Gesamtfläche sind das 10 Mio. t CO2-e.


In Summe werden im Ackerbau somit 26 Mio. t CO2-e freigesetzt. Zur Vereinfachung wurden organische Dünger in Mineraläquivalenten in die Berechnungen aufgenommen. Werden Wirtschaftsdünger effektiv eingesetzt, verringert sich die Emission, da bei der Herstellung von mineralischem Stickstoff und Phosphor mehr CO2 freigesetzt wird.


So viel CO2 bindet der Anbau


Den ermittelten Emissionen steht die CO2-Fixierung im Erntegut gegenüber. Pro Kilogramm Erntegut liegt die CO2-Fixierung von


  • Getreidekörnern bei 1,1 kg,
  • Körnerleguminosen bei 1,2 kg,
  • Sojasamen bei 1,7 kg,
  • Rapssamen bei 1,8 kg,
  • Sonnenblumensamen bei 2,2 kg,
  • Rüben bei 0,28 kg,
  • Silomais bei 0,34 kg.


Wie viel Tonnen CO2 je Tonne Ertrag durch die Ernte gebunden werden, zeigt Übersicht 2. Bezogen auf die Durchschnittserträge von 2013 bis 2018 heißt das: Durch 78 dt/ha Weizen werden demnach 8840 kg CO2 fixiert. 780 dt/ha Rüben legen mehr als 20000 kg/ha CO2 fest (siehe Übersicht 3).


Hohe CO2-Nettofestlegung


Zieht man aus diesen Zahlen eine Bilanz, dann stehen z.B. bei Weizen der CO2-Freisetzung von 1285 kg/ha eine Speicherung von 8840 kg/ha im Erntegut gegenüber. Dazu kommt die zusätzliche CO2-Festlegung im Humus. Ein Weizenbestand speichert somit 7,8 t/ha CO2 mehr als durch den Anbau freigesetzt wird (siehe Übersicht 4).


Der Anbau von Rüben setzt 1600 kg/ha CO2 frei. Hinzu kommt die negative Humusbilanz, die zusammen mit den möglichen höheren Lachgasverlusten für eine Ausgasung von 4800 kg/ha CO2-e verantwortlich ist. Wegen der hohen CO2-Speicherung von 21400 kg/ha weist die Bilanz von Rüben eine Nettospeicherung von 15 t/ha CO2 aus.


Bilanziert man alle wichtigen Früchte, die in Deutschland angebaut werden, auf Basis der Durchschnittserträge von 2013 bis 2018, legen die Kulturen 108 Mio. t CO2 fest. Nach Abzug der Freisetzung durch die Bewirtschaftung und durch die Ausgasung der Treibhausgase aus dem Feld liegt die Nettofestlegung durch die Ernteprodukte bei 85 Mio. t CO2-e, hochgerechnet ergeben sich 97 Mio. t CO2-e (s. Übersicht 5). ▶


matthias.broeker@topagrar.com


matthias.broeker@topagrar.com


matthias.broeker@topagrar.com


Sämtliche Quellen, auf die sich diese Berechnungen stützen und weitere Infos unter www.topagrar.com/klima2020

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