Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Die drei großen Strategien

Lesezeit: 4 Minuten

Spritzfolgen in Winterweizen richten sich nach der Witterung und den dann dominierenden Krankheiten. Auf den neuesten Stand bringt Sie Hermann Hanhart, LWK Nordrhein-Westfalen.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Empfehlungen für eher feuchte Jahre bzw. Regionen, wenn immer wiederkehrende Niederschläge früh gegen Ende April Septoria tritici- Infektionen fördern, entnehmen Sie Übersicht 2. Wichtig ist dann, dass Sie möglichst vor den Niederschlägen behandeln. Bravo bzw. Amistar Opti ist vor allem für die erste Behandlung die Basis. Ergänzt wird die Septoria-Wirkung durch Prochloraz.


Wenn zusätzlich Gelbrost in hoch anfälligen Sorten (z.B. JB Asano) vorkommt, sind Azol- Kombinationen mit Epoxiconazol (Eleando oder Capalo) zu bevorzugen. Gegen vorhandenen Mehltau bringt Kantik die beste Wirkung. Wer viel Wert auf eine erste Halmbruchkontrolle legt, für den ist Input Classic von Vorteil. Diese beiden Mittel wirken auch gut gegen Gelbrost.


Zur Anschlussbehandlung in Septoria-Befallssituationen sollten Sie Carboxamide einsetzen. Auch hier bringt der vorbeugende Einsatz vor Niederschlägen die nachhaltigste Wirkung. Bei Starkbefall bzw. in kritischen Witterungslagen mit langen intensiven Infektionen ist das Zumischen von Chlorthalonil angeraten. Kurative Behandlungen nach Niederschlägen fördern die Resistenzgefahr, vor allem wenn man das maximale Potenzial ausreizt.


Von Elatus Era, Adexar und Ceriax ist in solchen Notsituationen die längste Kurativwirkung von etwa 7 Tagen zu erwarten. Sie bekämpfen Halmbruch mit und wirken exzellent gegen Gelbrost.


Mittlerer Krankheitsdruck:

Wenn das Frühjahr eher trocken ist, gelten die Empfehlungen in Übersicht 3. In anfälligen Sorten ist dann bestimmt Gelbrost bedeutsam. Abhängig von der Sortenanfälligkeit und dem Befall ist mit Epoxi- oder Tebuconazol der frühe Befall sicher zu kontrollieren. In den meisten Weizensorten reicht eine erste Behandlung ab EC 32. In gesunden Sorten kann man zunächst auf Anwendungen verzichten. Optimalerweise richten Sie auch hier den Einsatz an Niederschlägen aus.


Gegen Rostkrankheiten sind die teuren Carboxamide nicht notwendig. Wichtig ist jedoch, nicht nur einseitig mit z.B. Tebuconazol zu behandeln. Wenn sonniges, trockenes Wetter vorherrscht, ist ein Dauerschutz des Weizens nicht notwendig.


DTR in Mulchsaatweizen:

Tritt früh ab Ende April in Mulchsaat-Weizen günstige DTR-Witterung auf, sind drei Behandlungen notwendig (siehe Übersicht 4). Die Krankheit ist schwer bekämpfbar. Prothioconazol und Propiconazol wirken gut. Achat als Zumischpartner ist sehr preiswert und verbessert die DTR-Wirkung. Allerdings sind nur zwei Anwendungen im Winterweizen erlaubt.


Diamant und Viverda sind von den Strobilurinen noch die wirksamsten, sofern in der Gesamtpopulation nur geringe Anteile resistenter G143A-Mutanten vorkommen.


Die Carboxamide sind gegen DTR eher schwach. Erste Versuchsergebnisse zeigen aber, dass das neue Elatus Era bessere Wirkungen ermöglicht. Auch Aviator Xpro mit dem enthaltenen Prothioconazol wirkt gut. Bei Starkbefall bzw. unter kritischen Infektionsbedingungen lässt sich die Wirkung durch Zumischen von Achat absichern.


Der Abschluss muss sitzen!

Die Abschlussbehandlung bleibt die wichtigste Fungizidmaßnahme im Winterweizen. Zuvor durchgeführte Blattbehandlungen haben nur den Zweck, den Blattapparat bis dahin weitestgehend gesund zu halten. Die Abschlussbehandlung zielt dann mit erster Priorität gegen Fusarium und dient der Absicherung gegen die Abreifeerkrankungen wie Roste, Septoria, Schneeschimmel und DTR.


Mit Fusarium ist zu rechnen, wenn warmes, feuchtes Wetter zur Blüte vorherrscht. Ist zudem die Sorte anfällig, sollten Sie den Bestand vorsorglich darauf kontrollieren. Wenn dann noch der Weizen nach einer kritischen Vorfrucht, wie z.B. pfluglos nach Mais, steht, sollten Sie höchste Priorität auf eine sichere Fusariumwirkung der Behandlung zum Abschluss legen.


Richten Sie den Termin am Wetter aus. Niederschläge fördern Fusarium, Septoria, Schneeschimmel und – wenn Schauer bei warmer Witterung auftreten – auch die Rostkrankheiten. Deshalb ist ab Beginn der Blüte bei Niederschlägen der wirksamste, optimale Termin für die Abschlussbehandlung erreicht.


Fusarium benötigt zur Infektion ausreichende Temperaturen. Optimal liegen sie für den Pilz bei über 20°C. Kurze Phasen – ein bis zwei Tage – mit kaltem Wetter schützen aber nicht vor Fusarium. Oft sind die Bedingungen suboptimal, sodass Sie die Behandlung sicherheitshalber mit Fusariumwirkung ausstatten sollten. Nur bei absolut trockener Witterung hat Fusarium keine Infektionschance. Mit guten Fungiziden sind Wirkungsgrade um 50 bis 70% zu erzielen.-hm-

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.