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Die Favoriten für Ihre Region

Lesezeit: 5 Minuten

Sortenwahl ohne Qual – diese Rapssorten eignen sich zum Anbau auf Ihrem Standort.


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Neue Sorten müssen ihre Leistungsfähigkeit auf unterschiedlichen Standorten und über mehrere Jahre unter Beweis stellen. Weil Raps auf Nässe im Herbst und Spätfrost oder Regen in der Blüte empfindlich reagiert, sollten die Sorten robust gegenüber Hitze, Kälte, Trockenheit und Nässe sein.


Wegen der neuen Dünge-VO spielen zudem die Stickstoffeffizienz und Spätsaateignung einer Sorte eine immer wichtigere Rolle. Zusätzlich ist eine hohe Regenerationsfähigkeit für stabile Erträge entscheidend, weil die Insektizidbeizen nicht mehr zugelassen sind. Die Ertragsstabilität auf hohem Niveau ist deshalb das wichtigste Kriterium für die Sortenwahl.


Wie ertragsstabil die aktuell leistungsfähigsten Sorten sind, entnehmen Sie dem Rangtest in der Übersicht. Eine Sorte mit Rangziffer 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und lässt sich ohne Einschränkung empfehlen. Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region noch gut geeignet. Bei Rangziffern von 3,5 bis 5,0 schwanken die Sorten stärker im Ertrag. Bei höheren Ziffern schneiden andere Sorten regelmäßig besser ab. Die Empfehlung beschränkt sich auf die 5 ertragssichersten Sorten einer Region. Auf Einzelstandorten können auch andere Sorten im Ertrag besser abschneiden, zeigten aber über mehrere Standorte gesehen Schwächen.


Empfehlungen für 2017:

Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für die Saat 2017 diese Sortenorientierung:


  • Auf Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste Niedersachsens sind Arazzo, Penn, PT206 und Bender die Favoriten, gefolgt von Sherpa.
  • Sandböden mit meist ausreichenden oder auch zu vielen Niederschlägen (Norden/Nord-Westen): Als neue Sorten kommen Arazzo, Bender und Penn in Betracht. Geeignet sind zudem die auf diesen Standorten bereits bewährten Sorten DK Exstorm und Hybrirock.
  • Sandböden mit Frühjahrstrockenheit (Ost-Niedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nord-Brandenburg): Penn, Fencer, Bonanza und Arsenal bildeten auf diesen Standorten das Spitzenquartett.
  • Sandstandorte mit regelmäßiger Sommertrockenheit (Lausitz, Franken, Hessen): Als neuere Sorte schnitt Penn gut ab. Ansonsten sind die schon älteren Sorten Avatar, SY Saveo, Comfort und Marathon zu empfehlen. Mit allerdings zunehmender Unsicherheit eignen sich auch Sherpa und Arsenal.
  • Auf mittelschweren Lehmböden im Norden (Hochertragsstandorte in NW-Mecklenburg, Ostküste Schleswig-Holstein) mit meist ausreichender Wasserversorgung erwiesen sich Penn, Arazzo, Arsenal und mit Abstrichen Raptor und SY Vesuvio als vergleichsweise ertragsstabil.
  • Auf trockeneren Lehmböden im Nordosten mit höherem Frostrisiko im Winter (Vorpommern, Uckermark) lag regelmäßig DK Exstorm im vorderen Feld. Zudem haben sich Bender, Fencer, Nimbus und Raffiness bewährt.
  • Im Nordwesten (Lehmstandorte) und auf Löss-Standorten in Süd-Niedersachsen und Nordhessen schoben sich Penn, Alvaro und Arazzo nach vorne. DK Exstorm und Comfort erwiesen sich auf diesen Standorten immer noch als recht ertragsstabil.
  • Auf Löss-Standorten im Ostdeutschen Trockengebiet (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) ist Avatar nach wie vor die ertragsicherste Rapssorte. Penn und Arsenal konnten gut mithalten. Comfort und Sherpa kommen weiterhin in Betracht.
  • Für Südwestdeutsche Trockenstandorte (Pfalz, Südhessen, Unterfranken) bieten sich Penn, DK Exstorm und SY Saveo an. Als neue Sorten können Sie Attletick und Bender anbauen.
  • In den westdeutschen Höhenlagen von Sauerland, der Eifel und im Hunsrück lag Penn vorne. Zudem schnitten die neuen Sorten Arazzo und Alvaro KWS in den Wertprüfungen und im LSV sehr gut ab. Zu empfehlen sind hier auch die bereits bewährten Sorten PT206 und DK Exstorm.
  • In den mitteldeutschen Höhenlagen in Ostwestfalen, Nord-Hessen und Süd-Niedersachsen waren Penn, Attletick und Alvaro KWS die ertragsstabilsten Sorten. Immer noch Höchsterträge auf stabilem Niveau leisteten Comfort und Avatar.
  • In den ostdeutschen Höhenlagen (Thüringen, Sachsen) lag Penn in 2015 und 2016 an der Spitze, außerdem noch PT225 und Arsenal sowie Marathon. Fencer scheint sich ebenfalls für diese Standorte zu eignen.
  • In den ost- und nordbayerischen Höhenlagen (Rhön, Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfalz, Bayrischer Wald) erwiesen sich Penn, Attletick, Fencer und Bender als ertragssicher. Mithalten konnte noch SY Saveo.
  • In den höheren Lagen im Südwesten (Schwäbische Alb, Schwarzwald) schnitten vor allem Arazzo und DK Exstorm sehr gut ab. Geeignet sind auch Comfort, Bender und Penn.
  • In den süddeutschen Gäulagen und im Tertiären Hügelland lagen Penn und Bender an der Spitze. Hohe und sichere Erträge lieferten weiterhin Comfort, SY Saveo und Attletick.


Über das Bundesgebiet gesehen lag Penn im Ertrag fast überall mit an der Spitze. Wegen der geringeren Winterhärte ist Penn für Standorte mit regelmäßigen Kahlfrösten (z.B. Vorpommern) nicht zu empfehlen. Durch Spätfröste zur Zeit der Rapsblüte entstanden vor allem in frühblühenden Sorten wie Avatar stärkere Schäden. Bei spätem Vegetationsbeginn ist dagegen eine frühe Blüte von Vorteil.


Kohlhernie-Resistenz wackelt:

Auf Standorten mit Kohlhernie kommen nur Kohlhernie-resistente Sorten in Betracht. Bisher waren das Alister und vor allem Mendel. Neuere resistente Sorten sind Andromeda, Mendelson, Menhir, Mentor und SY Alibaba.


Dank des Züchtungsfortschritts erreichen die neuen Sorten mittlerweile durchschnittliche Erträge mit hohen Ölgehalten. Auf Standorten mit häufigerem Anbau Kohlhernie-resistenter Sorten (bis zu vier Mal in den letzten 12 Jahren) zeichnet sich ab, dass die Sortenresistenz durchbrochen wurde. Meist war das bei Mendel der Fall. Da die Kohlhernie-Resistenz auf dem gleichen genetischen Hintergrund (Mendel-Resistenz) beruht, sind alle Kohlhernie-resistenten Sorten betroffen. Deshalb gilt: Ergreifen Sie unbedingt zusätzliche ackerbauliche Maßnahmen gegen Kohlhernie, um Raps als Winterblattfrucht nicht zu verheizen.

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