Seit den 1950er-Jahren nimmt die Population an Wildschweinen stetig zu. Grund sind unter anderem günstige Umweltbedingungen wie zum Beispiel wärmere Winter. Diese reduzieren die Frischlingssterblichkeit und verbessern das Nahrungsangebot – besonders Waldbäume produzieren mehr Früchte. Günstig für die Wildschweinpopulation ist auch die nicht ausreichende jagdliche Reduktion und das (zeitweise) Fehlen des Wolfs.
Leckerbissen Grünland
Eng damit verbunden ist daher auch die Zunahme an Wildschweinschäden – besonders im Grünland. Denn Wildschweine sind Allesfresser und im Grünland gibt es zu fast allen Jahreszeiten ein interessantes Nahrungsangebot, das sie durch Stochern, Wühlen und Brechen erschließen. So spielen z.B. bei Temperaturen zwischen 5 bis 15°C und ausreichender Bodenfeuchte, wie meist im Herbst und Frühling, Regenwürmer als eiweißreiche Nahrung eine große Rolle.
Im Winter sind Eicheln und Bucheckern sowie Mäuse unter der Schneedecke begehrt. Während der trockenen und warmen Sommermonate – wenn weniger Regenwürmer verfügbar sind – können Engerlinge und Larven, z.B. der Wiesenschnake oder der Mai- und Junikäfer, den Speiseplan der Wildschweine ergänzen. Zudem suchen die Borstentiere nach pflanzlicher Nahrung, wie z.B. fleischigen Wurzeln der Wilden Möhre und anderen tiefwurzelnden Kräutern.
Warum Wildschweine bestimmte (Grünland-)Flächen auch wiederholt aufsuchen, benachbarte Flächen aber auslassen, ist noch nicht endgültig geklärt. Eine sehr große Rolle spielt in jedem Fall das Sicherheitsbedürfnis bei der Nahrungssuche. Daher treten die meisten Schäden in waldrandnahen Bereichen auf, meist mit einer Entfernung von 50 m zum Waldrand. Größere Entfernungen sind entlang von Fernwechseln und zwischen Waldgebieten zu beobachten. Auch die höhere Regenwurmaktivität in den aufgelockerten Böden bereits reparierter Schäden scheint eine Ursache für das mehrfach hintereinander erfolgende Aufsuchen mancher Flächen zu sein.
Ob es Unterschiede zwischen intensiv genutzten Grünlandflächen und extensiven, naturgeschützten Mähwiesen in der Anzahl von Wildschweinschäden gibt, untersucht das LAZBW zurzeit.
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Seit den 1950er-Jahren nimmt die Population an Wildschweinen stetig zu. Grund sind unter anderem günstige Umweltbedingungen wie zum Beispiel wärmere Winter. Diese reduzieren die Frischlingssterblichkeit und verbessern das Nahrungsangebot – besonders Waldbäume produzieren mehr Früchte. Günstig für die Wildschweinpopulation ist auch die nicht ausreichende jagdliche Reduktion und das (zeitweise) Fehlen des Wolfs.
Leckerbissen Grünland
Eng damit verbunden ist daher auch die Zunahme an Wildschweinschäden – besonders im Grünland. Denn Wildschweine sind Allesfresser und im Grünland gibt es zu fast allen Jahreszeiten ein interessantes Nahrungsangebot, das sie durch Stochern, Wühlen und Brechen erschließen. So spielen z.B. bei Temperaturen zwischen 5 bis 15°C und ausreichender Bodenfeuchte, wie meist im Herbst und Frühling, Regenwürmer als eiweißreiche Nahrung eine große Rolle.
Im Winter sind Eicheln und Bucheckern sowie Mäuse unter der Schneedecke begehrt. Während der trockenen und warmen Sommermonate – wenn weniger Regenwürmer verfügbar sind – können Engerlinge und Larven, z.B. der Wiesenschnake oder der Mai- und Junikäfer, den Speiseplan der Wildschweine ergänzen. Zudem suchen die Borstentiere nach pflanzlicher Nahrung, wie z.B. fleischigen Wurzeln der Wilden Möhre und anderen tiefwurzelnden Kräutern.
Warum Wildschweine bestimmte (Grünland-)Flächen auch wiederholt aufsuchen, benachbarte Flächen aber auslassen, ist noch nicht endgültig geklärt. Eine sehr große Rolle spielt in jedem Fall das Sicherheitsbedürfnis bei der Nahrungssuche. Daher treten die meisten Schäden in waldrandnahen Bereichen auf, meist mit einer Entfernung von 50 m zum Waldrand. Größere Entfernungen sind entlang von Fernwechseln und zwischen Waldgebieten zu beobachten. Auch die höhere Regenwurmaktivität in den aufgelockerten Böden bereits reparierter Schäden scheint eine Ursache für das mehrfach hintereinander erfolgende Aufsuchen mancher Flächen zu sein.
Ob es Unterschiede zwischen intensiv genutzten Grünlandflächen und extensiven, naturgeschützten Mähwiesen in der Anzahl von Wildschweinschäden gibt, untersucht das LAZBW zurzeit.