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Düngestrategien für Ihr Getreide

Lesezeit: 5 Minuten

Das Andüngen mit mineralischen Düngern sollte ab Anfang bis Mitte März mit dem Einsetzen der Vegetation erfolgen. Gut entwickelte Bestände – vor allem nach Blattfrüchten – benötigen diese Gabe erst Ende März bis Anfang April. In ausgedünnten, geschwächten Beständen bringt eine sehr hohe Andüngung nur selten einen Vorteil.


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Düngen Sie normal entwickeltes Getreide mit 50 bis 60 kg N/ha Mineraldünger an. Nur auf sehr trägen Standorten empfiehlt es sich, vor allem bei schwacher Entwicklung die Andüngung auf 70 bis maximal 80 kg N/ha zu erhöhen. In sehr wüchsigen Beständen (eher die Seltenheit) reichen dagegen etwa 40 bis 50 kg N/ha für die erste Gabe in diesem Jahr aus. Empfehlungen zur Höhe der Startdüngung (mineralisch und mineralisch/organisch), abhängig vom Standort, entnehmen Sie der Übersicht 2.


Dünne Bestände früh fördern:

Viele Getreidebestände stehen dünn und müssen in der Entwicklung und Bestockung gefördert werden. Der Stickstoff allein bewirkt jedoch zu wenig. Oft ist eine hohe N-Düngung in diesen Fällen nicht erforderlich, da den wenigen Pflanzen ausreichend Stickstoff aus dem Boden zur Verfügung steht. Beachten Sie vielmehr auch diese Aspekte:


  • Analysieren Sie die Nährstoffsituation vor allem in der Krume, um einen Mangel anderer Nährstoffe zu erkennen.
  • Düngen Sie abtragende Getreidebestände – besonders bei pflugloser Bestellung – sehr früh bereits im Februar hoch an (70 bis 80 kg N/ha). Wurde gepflügt, reichen 60 bis 70 kg N/ha.
  • Bevorzugen Sie vor allem auf sehr kalten Standorten leicht verfügbare N-Formen (nitrathaltig).
  • Düngen Sie zum Start auch Phosphat (etwa 40 kg/ha P2O5 über DAP, NPK).
  • Achten Sie auf eine frühe und hohe Schwefeldüngung von 30 bis 40 kg/ha.
  • Decken Sie auf leichten Böden in der Bestockung auch den Kali- und Magnesiumbedarf (NPK, organische Dünger).
  • Vermeiden Sie zusätzlichen Stress durch frühe Herbizid- und Wachstumsreglereinsätze.


Von diesen Maßnahmen verspricht eine zusätzliche P-Düngung die größte Wirkung auf eine Steigerung der Triebdichte. Walzen bewirkt gerade auf den sehr dichtlagernden Böden dagegen kaum eine Verbesserung der Bestockung. Der häufig empfohlene Einsatz höherer CCC-Gaben schadet durch die Wuchshemmung mehr, als dass er nutzt.


AHL als N-Form schwächelt:

Dass zwischen KAS und Harnstoff keine Unterschiede hinsichtlich ihrer Wirkung auf Ertrag und Qualität bestehen, zeigen viele Versuche. Besonders in Großbetrieben hat sich der Einsatz von Harnstoff – und als Schwefeldünger Piamon – durchgesetzt. Anders als vielfach behauptet, ist bei Harnstoff keine langsamere Wirkung erkennbar. Gleiches gilt für die ammoniumhaltigen Dünger SSA und DAP.


In kleinen Betrieben dominieren trotz höherer Kosten nach wie vor KAS bzw. ASS. Darüber hinaus nutzen viele Betriebe AHL, vor allem wegen des günstigen Preises, der problemlosen Verteilung und weil sich AHL mit Pflanzenschutzmitteln kombinieren lässt.


Dass AHL in der Wirkung im Vergleich zu KAS und HAS jedoch abfällt, zeigen Versuche und Praxiserfahrungen. Ursache dafür ist die Festlegung des Stickstoffs in Folge der flüssigen und breiten Applikation. Wer demnach die größtmögliche Effizienz erzielen will, sollte den Einsatz von AHL überdenken – vor allem, wenn Bilanzüberschüsse drohen.


Schossergabe top bemessen:

Noch immer gibt es in der Praxis keine gut angenommene Methode, um den N-Bedarf der Pflanzen in der Vegetation zu bestimmen. Das führt vor allem beim Einsatz von Wirtschaftsdüngern dazu, dass die Startgabe oft überzogen wird und die Schossergabe zu früh kommt. Die Folge: früher und starker Mehltaubefall sowie Lager.


Um die Mineralisation und damit N-Freisetzung im Frühjahr besser beurteilen zu können, eignet sich vor allem die Nitratanalyse. Neuere technische Angebote wie das „Laqua twin“ tragen dazu bei, dass immer mehr Betriebe diese Möglichkeit nutzen. Der N-Tester, den auch einige Landwirte nutzen, ist nach unserer Erfahrung ungenauer.


Zur Orientierung, wann die Schossergabe abhängig von der Getreideart fallen sollte, lassen sich Zeitspannen angeben: Wegen ihrer schnellen Entwicklung sollte Wintergerste als erstes die 2. Gabe erhalten (vom 5. bis 20. April). Aufgrund der eher zögerlichen Wurzelbildung folgt danach meist Stoppelweizen (10. bis 25. April), dann Roggen/Triticale (15. bis 25. April) und abschließend Blattfruchtweizen (20. bis 30. April).


Sind die Bedingungen sehr günstig, können Sie die Schossergabe beim Weizen bis Anfang Mai hinauszögern, dann fällt die Düngung in die Phase des höchsten Bedarfs. Sofern nach der Startgabe aufgrund hoher Nmin-Gehalte bzw. geringen Düngebedarfes nur noch ein geringer Restdüngerbedarf besteht, sollte man die Schossergabe mit etwa 40 bis 50 kg N/ha berücksichtigen und eher bei der Ährengabe sparen.


Mehr Effizienz dank Schwefel:

Weil die Böden durch die Nässe vermutlich „leergewaschen“ sind, ist besonders in diesem Jahr eine Schwefeldüngung angeraten. Ein Mangel begrenzt die Bestockung, weil Stickstoff in der Pflanze nicht umgebaut werden kann.


Den größten Schwefelbedarf haben Gerste und Stoppelweizen. In diesen Kulturen sollte man etwa 30 bis 40 kg S/ha einplanen. Bei Blattfruchtweizen kommen Sie auf nachlieferungsstarken Standorten mit etwa 20 kg/ha aus.


Nach wie vor bietet SSA das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei N-Gaben von mehr als 40 kg/ha müssen Sie jedoch eine weitere Überfahrt bzw. eine frühere Schossergabe einplanen. In schwachen Beständen kann SSA sehr gut durch DAP flankiert werden. Zudem eignet sich SSA optimal zur Ergänzung organischer Dünger.


Ein gutes N-/S-Verhältnis hat darüber hinaus ASS. Ungünstiger ist jedoch Piamon, denn mit 2 dt/ha (66 kg N/ha) düngt man nur 24 kg/ha Schwefel. Dies reicht oft nicht aus. Bei Flüssigdüngern lassen sich eigene Mischungen mit ATS oder ASL erstellen. Hier leidet jedoch die Mischbarkeit mit Pflanzenschutzmitteln. Auf Standorten mit Magnesiummangel ist Kieserit eine interessante Alternative (ca. 2 dt/ha). -mb-

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