Wer auf seinen Flächen für ein vielfältiges Bodenleben sorgt, verbessert die Nährstoffaufnahme seines Bestandes, reduziert Nährstoffverluste und steigert den Ertrag. Das ist das Ergebnis einer 2-jährigen Studie des Forschungsinstitutes Agroscope in der Schweiz. Die Forschergruppe legte dafür Lysimeterversuche mit der Fruchtfolge Silomais/Weizen/Kleegras an. Darin entwickelten sich die Pflanzen auf Boden mit einem reduzierten (überwiegend nur Bakterien) und einem reichen Bodenleben (Bakterien, Pilze, Mykorrhiza-Pilze). Sie untersuchten die N- und P-Versorgung der Pflanzen, ermittelten die N-Auswaschung und den Ertrag.
Es zeigte sich in dem Modellversuch, dass bei üppigem Bodenleben der Silomais im ersten Jahr mehr Stickstoff (+ 29 %) und Phosphor (+ 110 %) aufnahm. Die N-Auswaschungsverluste gingen zudem um 76 kg/ha (51 %) zurück. Der Silomaisertrag erhöhte sich um 22 % und erreichte 40,3 t/ha.
Im zweiten Jahr ließ sich auch beim Weizen die N- und P-Aufnahme durch das reiche Bodenleben verbessern. Die N-Auswaschungsverluste reduzierten sich aber kaum und die Erträge stiegen nicht deutlich an.
Die Forscher stellten zudem fest, dass das Besiedeln der Wurzeln mit Mykorrhiza-Pilzen den P-Gehalt in den Pflanzen erhöht. Bodenlebewesen haben somit ein großes Potenzial, Nährstoffflüsse positiv zu beeinflussen.
Franz Bender, Agroscope Schweiz