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Ein weiteres Standbein mit Hybriden

Lesezeit: 3 Minuten

Hybridweizen bringt hohe Erträge auch auf heterogenen Böden – so die Erfahrung des französischen Landwirts Florian Strube. Er ist vom Anbau überzeugt.


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Der Ertragsvorteil von Hybridweizen war in den meisten Jahren messbar“, sagt der französische Landwirt Florian Strube. Das Ertragsniveau der letzten Jahre von 95 bis 110 dt/ha, im Durchschnitt 90 dt/ha, habe ihn vom Anbau überzeugt. Seit 2007 sät er jedes Jahr Hybridweizen auf ein paar Flächen bei Estrées-Saint-Denis, ca. 80 km nördlich von Paris, Frankreich.


Strube wirtschaftet hier in zweiter Generation. Den Betrieb hat sein Vater in den 1960er Jahren als Zuchtstation gegründet. Heute sind an der „Asur Plant Breeding“ maßgeblich Gesellschafter der Saaten-Union beteilgt und züchten hier Hybridweizen und -gerste. Statt weiterhin klassisch Getreide Raps und Kartoffeln anzubauen, diversifizierte Strube den Betrieb frühzeitig. Neben Reitstall, Fotovoltaik, Kompostieranlage und der Pflanzenzuchtstation, setzt der Landwirt auf Hybridweizen – sowohl bei der Vermehrung (50 ha) als auch beim Anbau.


Mit rund 260 ha ist der Betrieb gut ausgestattet, die Böden weisen durchschnittlich 75 Bodenpunkte auf. Allerdings sind sie sehr heterogen – Sand, Lehm und Ton liegen häufig nah beieinander. Herausfordernd ist auch das Klima. Zwar ist es warm und gemäßigt, doch die Niederschläge von 580 bis 650 mm waren in den letzten Jahren sehr ungleichmäßig verteilt. Hinzu kommt, dass es auch in Estrées-Saint-Denis kaum noch richtige Winter gibt. Im Sommer droht Hitze bei Temperaturen über 30°C die Qualitäten der Ernten zu vernichten.


Hybridweizen überzeugt


In dieser Saison ist Strube mit dem Hybridweizenbestand zufrieden. Durch den Heterosiseffekt sind die mittleren Körner stärker ausgeprägt. Einzig durch die Trockenheit ist der Bestand etwas stufig, das lässt sich auf die heterogenen Bodenverhältnisse zurückführen. „Das Saatgut ist auch sehr ungleichmäßig aufgelaufen“, sagt Strube. Drei Wochen habe der Unterschied betragen.


In puncto Pflanzenschutz musste Strube lediglich das letzte Blatt und die Ähre behandeln. Nur von unten kommt etwas Septoria durch, bei wenigen Ähren fällt partielle Taubährigkeit auf. Mit den zwei Fungizidbehandlungen kommt der Landwirt meistens aus. Die Hybride sind gesund und trotz ihrer Länge sehr standfest, so seine Erfahrungen. Er wählt bewusst strohlastige Hybridweizensorten. Das Stroh sei sehr strukturiert, sodass er es hervorragend als Einstreu nutzen kann.


An seinem Standort ist Florian Strube auf späte Aussaattermine angewiesen – auch wenn das für Hybridsorten unüblich ist. „Resistente Weidelgräser machen uns auf den Flächen hier große Probleme“, begründet der Landwirt. Resistenter Ackerfuchsschwanz spiele hingegen noch keine Rolle. Strube sät auf den Flächen frühe Sorten an späten Saatterminen. Er hat auch schon Anfang Oktober mit 130 Körnern/m² gedrillt. „Bei uns in der Region ist der 20. Oktober für Hybridweizen noch zu früh“, so der Landwirt. Das optimale Saatzeitfenster läge um Anfang November, dann jedoch mit höheren Saatstärken.


Warten auf Gerste


Hybridgerste hat Landwirt Strube auch ausprobiert. Da allerdings die wichtige insektizide Beize Gaucho weggefallen ist und dadurch für ihn das Virusrisiko zu hoch ist, ist damit erst mal Schluss. „Ich warte auf eine virusresistente Hybride“, erklärt der Landwirt. Dann könne er sich vorstellen, auch Hybridgerste wieder anzubauen.


Strubes neuestes Projekt, um den Betrieb breiter aufzustellen, ist die Umstellung auf ökologischen Anbau. Der Landwirt setzt dabei auf Gemüse wie Erbsen und Grüne Bohnen. Dieses Jahr sind die ersten Flächen umgestellt. Am Anbau des Hybridgetreides will er so weit wie möglich festhalten.


Friederike Mund

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