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Eine Frau und 95 Kühe

Lesezeit: 3 Minuten

Sonja Doll ist, was ihren Betrieb angeht, eine Einzelkämpferin.Sie bewirtschaftet einen klassischen Mutterkuhbetrieb.


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Direkt neben dem Truppenübungsplatz Baumholder liegt der Bio-Betrieb von Sonja Doll. Die 58-jährige Landwirtin und Agraringenieurin hält auf ihrem Hof im Ort Dennweiler-Frohnbach Mutterkühe, bewirtschaftet Grünland und rund acht Hektar Ackerland. Der Truppenübungsplatz ist eine der Herausforderungen, die den Standort im Landkreis Kusel charakterisieren. Denn der Platz, der zu den größten Übungsflächen Deutschlands gehört, bietet vor allem Schwarzwild einen ungestörten Rückzugs- und Vermehrungsort.


Mit nicht unerheblichen Folgen, denn Sonja Doll hat regelmäßig enorme Schäden in ihrem Grünland zu beklagen. Tiefe Löcher und umgegrabenes Land sind nicht selten der Fall. „Die Wildschweine haben auch gar keine Scheu vor den Rindern“, sagt die 58-Jährige. „Die Wildschweine gehen auch zeitgleich auf die Weide, wenn die Rinder dort sind. Das macht denen gar nichts aus.“


Direktvermarktung fällt aus:

„Die Böden rund um den Truppenübungsplatz sind weder tiefgründig noch besonders fruchtbar“, erklärt Sonja Doll. „Sie speichern kaum Wasser.“ Und damit sind sie auch landwirtschaftlich nicht besonders interessant.


Insgesamt 95 Mutterkühe hält die Agraringenieurin in ihrem Stall und auf den Grünland-Flächen. Das Fleisch der Tiere vermarktet sie unter anderem, über die Öko-Marktgemeinschaft Saar-Pfalz-Hunsrück und über die Erzeugergemeinschaft „Bio Rind & Fleisch GmbH“ Rheinland-Pfalz. Eine Direktvermarktung ist am Standort des Betriebs kaum möglich. „Ich lebe in einer 280 Seelen-Gemeinde. Die Kreisstadt hat 5000 Einwohner. Die Kunden müssten immer weit fahren“, sagt die Bio-Bäuerin. „Ich verkaufe Fleisch an Freunde und Bekannte, aber eben nur in kleinerem Stil und bei Weitem nicht in dem Umfang, dass man von Direktvermarktung sprechen könnte.“


Sonja Doll bewirtschaftet den Betrieb allein mit Hilfe eines Angestellten. Als Betriebsleiterin hat sie viel zu tun. Als sie den Betrieb von ihrem Vater übernahm, standen im Stall noch Milchkühe. Der Schritt hin zur Mutterkuhhaltung und die Umwandlung von Ackerflächen zu Grünland waren im Hinblick auf Rentabilität und Arbeitsaufwand sinnvoll und auch notwendig.


Mit „Ferien auf dem Bauernhof“ hat sich Sonja Doll ein weiteres Betriebsstandbein aufgebaut. Zwei Ferienwohnungen hat sie beim Bau ihres Hauses eingerichtet. Eine Wohnung eignet sich für vier und die andere für zwei Personen.


Eine Sorge, die Sonja Doll umtreibt, ist die ungeklärte Betriebsnachfolge. „Es wäre schön, wenn es hier weitergehen würde“, sagt sie. „Aber ein paar Jahre mache ich das noch selbst.“-aro-

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