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Empfehlungen für Roggen

Lesezeit: 4 Minuten

Um Braunrost als dominierende Blattkrankheit sicher zu bekämpfen, sollten Sie auf Carboxamid-haltige Produkte zurückgreifen. Die Witterung gibt die Intensität vor.


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Die relevanteste Blattkrankheit im Roggen ist der Braunrost. Der wärmeliebende Pilz kann bei feucht-warmer Witterung in anfälligen Sorten epidemieartig auftreten. In den letzten Jahren finden deutlich gesündere Sorten vermehrt Einzug in die Praxis. Diese können zwar auch infiziert werden, der Befallsbeginn und die Ausbreitung im Bestand verlaufen aber verzögert.


Ebenfalls häufig im Roggen anzutreffen sind Rhynchosporium-Blattflecken. Diese sind nur bekämpfungswürdig, wenn bei stärkerem Ausgangsbefall ab EC 31 bis zum Ährenschieben mehrere Infektionsschübe auftreten, d.h. die Blattnässe über 24 Stunden anhält. Kommt es hingegen zu längeren Trockenphasen während des Schossens, kann eine Behandlung unterbleiben.


Azol oder Carboxamid?


Gegen Mutterkorn sind aktuell keine Fungizide zugelassen. Mehr Details finden Sie unter „Mutterkorn“. Gegen andere Krankheiten können Roggenanbauer hingegen noch auf eine Vielzahl leistungsfähiger Mittel zurückgrei-fen. Besonders überzeugen Carbox-amid-haltige Fungizide wie Elatus Era und Adexar. Adexar ist vergleichbar mit Ceriax und der Kombination Priaxor + Osiris. Die Azol-/Strobilurin-Zusätze der Produkte sichern die Wirkung ab. Weitere Carboxamid-haltige Präparate fallen in der Dauerwirkung leicht ab. Neu zugelassen ist die Kombination des neuen Azolwirkstoffes Revysol mit dem Carboxamid Xemium.


Es stellt sich die Frage, wie es mit preiswerteren Azolfungiziden wie Folicur aussieht? Können diese auf leichten, schnell trockenfallenden Böden und bei geringem Infektionsdruck im Vergleich zu den Carboxamiden mithalten? Genau dies hat die LWK Niedersachsen in langjährigen Versuchen überprüft. Das Ergebnis: Die Carboxamide waren den Azolen immer überlegen. Für Sie als Anwender heißt das: Optimieren Sie Anwendungstermin und Aufwandmenge der Carboxamid-haltigen Fungizide und passen Sie beides den jeweiligen Bedingungen an.


In mehrjährigen Elastizitätsversuchen setzte die LWK Niedersachsen Elatus Era und Adexar mit unterschiedlichen Aufwandmengen ein, um die Wirkreserven zu ermitteln. Über drei Versuchsjahre zeigte Elatus Era eine sehr hohe Wirksicherheit bei beiden Aufwandmengen. Bei Adexar fiel die Wirkung der niedrigeren etwas stärker ab. Dies ist auf eine stärkere Streuung einzelner Versuche zurückzuführen. Die erzielten Mehrerträge im Mittel der Versuche lagen bei 5 bis 10 dt/ha. Ertraglich absicherbare Unterschiede zwischen beiden Produkten konnte die LWK nicht feststellen.


Dass Carboxamid-haltige Produkte sehr gut gegen Braunrost wirken, zeigt auch Übersicht 1. In dem dargestellten Versuch verglich die LWK die Leistung der neuen Revysol-haltigen Fungizide in der Abschlussbehandlung mit Elatus Era und Folicur. Dabei erreichten nur die Carboxamid-haltigen Fungizide Elatus Era und Revytrex eine ausreichende Dauerwirkung gegen Braunrost. Dies spiegelte sich auch in den statistisch abgesicherten Mehrerträgen dieser Varianten wider.


passen SIe die Intensität an


Auf leichten und zur Trockenheit neigenden Böden und bei geringem Infektionsdruck reicht es, gegen Braunrost abzusichern. Ist der Bestand bis EC 37 noch befallsfrei, genügt eine einmalige Behandlung zum Ährenschieben mit 50% der zugelassenen Aufwandmenge.


Ist der Infektionsdruck und das Ertragspotenzial hoch, sind Spritzfolgen (siehe Übersicht 2) erforderlich. Gerade bei stärkerem Ausgangsbefall mit Blattkrankheiten und/oder Halmbruchgefahr, sollten Sie eine frühe Behandlung ab EC 32 durchführen. Achten Sie besonders auf Braunrost, wenn bereits Herbstbefall vorhanden ist und eine frühe Ausbreitung nach mildem Winter und entsprechender Witterung wahrscheinlich wird. Idealerweise erfolgen die Spritzungen dann infektionsnah und unmittelbar vor oder nach Niederschlägen.


Um die Dauerwirkung nicht zu gefährden, empfiehlt sich eine Abschlussbehandlung gegen Braunrost in gesunden Beständen. Zeigen die Prognosemodelle optimale Infektionsbedingungen zum Ährenschieben, behandeln Sie möglichst sofort und mit ca. 75% der zugelassenen Aufwandmenge. Bleibt es trocken, genügt es, zu Beginn der Blüte mit 50% zu behandeln. Beachten Sie unbedingt, dass Capalo bis zum 30.10.2020 aufgebraucht sein muss.

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