Die Ergebnisse der amtlichen Schaderregerüberwachung belegen für Mecklenburg-Vorpommern seit dem Verbot der neonikotinoiden Beizen 2013 eine nahezu stetige Zunahme des Erdflohbefalls. In der vergangenen Saison war der Rapserdfloh im Nordosten der mit Abstand bedeutendste tierische Schaderreger. Dabei trat der Käfer massenhaft durchgängig von Anfang September bis weit in den November hinein auf.
Der Verlust der neonikotinoiden Beizen hat eine immer noch nicht geschlossene Lücke hinterlassen. Lediglich mit der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide lässt sich der Rapserdfloh noch kontrollieren. So wundert es nicht, dass sich die seit Jahren in Deutschland festgestellte knock-down-Resistenz in den Rapsanbaugebieten nahezu flächendeckend ausgebreitet hat. Die Auswirkungen dieser Resistenz sind noch einigermaßen moderat und die Erdflöhe lassen sich, wenn auch mit leicht verminderten Wirkungsgraden, bekämpfen.
Pyrethroidresistenz vermeiden
Trotzdem gilt es, den Einsatz der Pyrethroide auf das absolut notwendige Maß zu begrenzen. Denn aus England und Frankreich ist ein weiterer Resistenzmechanismus bekannt. Wo sich diese zweite Resistenz etabliert hat, ist es nicht mehr möglich, den Rapserdfloh zu kontrollieren!
Bereits mit dem Auflaufen des Rapses gilt es, mittels begitterter Gelbschalen zu überwachen, wie sich der Schädlingsbefall entwickelt. Bei mehr als 50 Käfern in einem Zeitraum von drei Wochen in der Gelbschale ist der Bekämpfungsrichtwert erreicht. Bis zum 4-Blattstadium kann die direkte Fraßtätigkeit der Käfer den Raps unter ungünstigen Wachstumsbedingungen gefährden. Bei mehr als 10% Verlust an Blattmasse empfiehlt sich der Einsatz eines zugelassenen Insektizids.
Ziel ist es, bei starkem Vorkommen der Rapserdflöhe die Anzahl der Larven unter dem als kritisch angesehenen Wert von fünf je Pflanze zu halten, um Pflanzenverluste über den Winter zu verhindern. ▶
Marcus Hahn, Lallf Mecklenburg-Vorpommern
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Die Ergebnisse der amtlichen Schaderregerüberwachung belegen für Mecklenburg-Vorpommern seit dem Verbot der neonikotinoiden Beizen 2013 eine nahezu stetige Zunahme des Erdflohbefalls. In der vergangenen Saison war der Rapserdfloh im Nordosten der mit Abstand bedeutendste tierische Schaderreger. Dabei trat der Käfer massenhaft durchgängig von Anfang September bis weit in den November hinein auf.
Der Verlust der neonikotinoiden Beizen hat eine immer noch nicht geschlossene Lücke hinterlassen. Lediglich mit der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide lässt sich der Rapserdfloh noch kontrollieren. So wundert es nicht, dass sich die seit Jahren in Deutschland festgestellte knock-down-Resistenz in den Rapsanbaugebieten nahezu flächendeckend ausgebreitet hat. Die Auswirkungen dieser Resistenz sind noch einigermaßen moderat und die Erdflöhe lassen sich, wenn auch mit leicht verminderten Wirkungsgraden, bekämpfen.
Pyrethroidresistenz vermeiden
Trotzdem gilt es, den Einsatz der Pyrethroide auf das absolut notwendige Maß zu begrenzen. Denn aus England und Frankreich ist ein weiterer Resistenzmechanismus bekannt. Wo sich diese zweite Resistenz etabliert hat, ist es nicht mehr möglich, den Rapserdfloh zu kontrollieren!
Bereits mit dem Auflaufen des Rapses gilt es, mittels begitterter Gelbschalen zu überwachen, wie sich der Schädlingsbefall entwickelt. Bei mehr als 50 Käfern in einem Zeitraum von drei Wochen in der Gelbschale ist der Bekämpfungsrichtwert erreicht. Bis zum 4-Blattstadium kann die direkte Fraßtätigkeit der Käfer den Raps unter ungünstigen Wachstumsbedingungen gefährden. Bei mehr als 10% Verlust an Blattmasse empfiehlt sich der Einsatz eines zugelassenen Insektizids.
Ziel ist es, bei starkem Vorkommen der Rapserdflöhe die Anzahl der Larven unter dem als kritisch angesehenen Wert von fünf je Pflanze zu halten, um Pflanzenverluste über den Winter zu verhindern. ▶