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Festes Fundament für den Weizen

Lesezeit: 5 Minuten

Wichtig ist es zunächst, den Weizen im Frühjahr zu beurteilen. Frühe, dicht gesäte Bestände muss man in der Regel intensiver kürzen als Spätsaaten. Wer seinen Weizen zum üblichen Termin bestellt hat, sollte beachten, dass eine Normalsaat durch einen warmen Herbst und ausbleibenden Winter zur „Frühsaat“ werden kann. Andersherum kann in einer Spätsaat der Wachstumsreglereinsatz nach einem langen Winter überflüssig werden.


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Abhängig davon, wie sich Ihr Bestand präsentiert, kommen Sie bei der ersten Maßnahme normalerweise mit einer reinen CCC-Behandlung aus (siehe Übersicht 2). Bei wüchsiger Witterung können Sie diese auch in pur AHL ausbringen. Im Mittel der Jahre haben sich Einsätze von EC 25 bis 29 bewährt. Ist es bei der Behandlung eher trüb und bedeckt, sollten die Temperaturen für eine gute Wirkung bei über 12°C liegen. Als Aufwandmengen empfehlen sich 0,6 l je ha in trockenen Lagen Ostdeutschlands und 1,5 l/ha in kühleren, feuchteren Gebieten Nordwestdeutschlands.


In sehr üppigen Septembersaaten können Sie durch die Zugabe von 0,1 bis 0,15 l/ha Moddus Start die Halmbasis stärken. Führen Sie diese kombinierte Maßnahme am besten zum Ende der Bestockung durch, kurz bevor der Bestand ins Schossen übergeht. Denn zu diesem Zeitpunkt verkürzt und verdickt sich das erste Internodium effektiv. Alternativ zum Moddus Start kann man in üppigen Beständen ab EC 29 auch Modan, Moxa 250 oder Flexa zumischen. Geeignet sind z.B. 1,0 bis 1,2 l je ha CCC + 0,1 bis 0,2 l/ha Modan bzw.Moxa 250 oder Flexa.


Zur ersten Maßnahme können Sie problemlos Mikronährstoffe zumischen. Vor allem Bestände auf leichten, puffigen oder schweren, tonigen Standorten (humos, hoher pH-Wert) sind für die Zugabe von 0,5 bis 1,5 l/ha flüssigem Mangannitrat (235er) + 5 bis 10 kg/ha Epso Combitop dankbar. Besonders bei trockener Frühjahrswitterung erreichen wir damit in Versuchen oft Mehrerträge von 2 bis 3 dt/ha.


Folgeeinsatz gibt Sicherheit:

Mit einer Zweifachbehandlung lässt sich das Risiko streuen. Hat die erste Maßnahme z.B. wegen ungünstiger Witterung nicht zu 100% gewirkt, kann man mit dem zweiten Einsatz nachjustieren. Achten Sie dabei unbedingt auf die Einstufung der Weizensorten.


In standfesten Sorten wie Rumor reicht bei angepasster Bestandesdichte und N-Düngung eine kostengünstige Nachbehandlung mit CCC aus. Gleiches gilt für Regionen, die knapp mit Wasser versorgt sind. Wer sortenabhängig einen stärkeren Einkürzungseffekt benötigt, sollte eine Mischung aus einem Trinexapacethyl-haltigen Mittel (nicht Moddus Start) und CCC wählen. In der Regel erfolgt dieser Einsatz kombiniert mit Fungiziden. Am stärksten eingekürzt wird immer das Internodium, das sich zum Zeitpunkt der Behandlung gerade in der Streckung befindet.


Falls Sie Ihren Weizen wegen eines dünnen Bestandes, einer standfesten Sorte, Spätsaat oder Trockenheit nur einmal kürzen wollen, eignet sich eine Mischung aus 0,3 bis 0,5 l/ha CCC + 0,1 bis 0,15 l/ha Moddus, eingesetzt in EC 31. Beachten Sie dabei, dass CCC im Weizen nur bis EC 31 zugelassen ist. Ist dieses Stadium überschritten, können Sie noch mit 0,3 bis 0,8 l/ha Medax Top + gleicher Menge Turbo einkürzen. Warten Sie einen Termin mit guter Einstrahlung ab. Auch zum Schieben des Fahnenblattes erreicht man noch eine gute Leistung.


Notbremse bei Lagergefahr:

In absoluten Ausnahmefällen ist eine dritte Behandlung erforderlich. Fällt z.B. im Mai viel Niederschlag, setzt der Boden häufig unerwartet hohe Stickstoffmengen frei. Als Folge davon können die Bestände im Wachstum geradezu explodieren. Wer dann zusätzlich noch eine „wackelige“ Sorte wie Inspiration oder Boxer angebaut hat, kommt um eine dritte Einkürzung nicht herum.


In diesen Fällen haben sich 0,2 bis 0,5 l/ha Medax Top + gleicher Menge Turbo, eingesetzt in EC 37 bis 39, bewährt. Präparate mit Trinexapac-ethyl sollten Sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr spritzen, da dies häufig zu Mindererträgen führt. Zudem empfiehlt sich grundsätzlich kein Soloeinsatz des Wirkstoffs im Weizen. Gleiches gilt für Ethephon.


Wie die flächenmäßig stark angebauten Sorten einen Wachstumsregler-einsatz vertragen, testen wir jährlich in Versuchen. Denn die Weizensorten reagieren im Ertrag bei Weitem nicht alle gleich. Wichtig ist vor allem die Frage, wie gut lageranfällige Sorten eine intensivere Behandlung wegstecken.


Auf drei Standorten haben wir in 2015 die Sorten Johnny, Desamo, Reform und Elixer mit Wachstumsreglern behandelt. Zum Ende der Bestockung erhielten alle Varianten 1,2 l/ha CCC. Die Nachlagen unterschieden sich in der Mittelauswahl und im Einsatzzeitpunkt. Exemplarisch stellen wir die Ergebnisse der Sorten Elixer und Reform in Übersicht 3 vor. Während Elixer mit der BSA-Note 5 für Lager und Pflanzenlänge eingestuft ist, besitzt Reform jeweils die Note 3 und gilt somit als wenig lageranfällig.


Vergleicht man die Varianten, zeigt sich, dass die Zugabe von 0,15 l/ha Moddus zum CCC die Einkürzung der Sorte Elixer leicht verstärkt. Die Medax Top-Varianten kürzten unabhängig vom Termin um ca. 10% ein. Die wichtigste Aussage zeigt sich jedoch beim Ertrag. Im Mittel der Standorte haben alle Varianten keine Mindererträge verursacht. Auch in den Einzelversuchen gab es keine Ausreißer. Das heißt: Die Sorte Elixer verträgt auch einen intensiven Wachstumsregler-Einsatz. Minder-erträge sind selbst bei hohen Aufwandmengen nicht zu erwarten.


Bei der Sorte Reform fällt auf, dass sie im Versuch nur 92 cm hoch wurde (Elixer 105 cm). Die Einkürzung lässt sich im Vergleich zur reinen CCC-Variante wiederum durch die Zugabe von Moddus oder Medax Top verstärken. Bemerkenswert sind die Mehrerträge von ca. 3 dt/ha und mehr, die nur auf den Einsatz der Wachstumsregler basieren. Diese lassen sich nur mit einer physiologischen Leistung der Produkte erklären.

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