Gerne werden Landwirte als Hauptverursacher für Bienenverluste an den Pranger gestellt. Doch offenbar haben andere menschliche Aktivitäten in den Bereichen Transport, Industrie und Freizeit einen ausgeprägteren Einfluss daraufals bislang angenommen. Diesen Schluss ziehen Luxemburger Wissenschaftler aus einem Projekt, bei dem sie den Zusammenhang zwischen Bienenvölkerverlusten und Landnutzung berechnet haben. Die Ergebnisse stellte Marco Beyer vom Institut für Wissenschaft und Technologie (LIST) aus Belvaux auf der Pflanzenschutztagung in Halle/Saale vor.
Die Luxemburger untersuchten dafür 67 landwirtschaftliche Kulturen und 66 andere Landbedeckungsformen in ihrem Land. Das überraschende Ergebnis zeigte dabei Folgendes: Am häufigsten standen hohe Bienenverluste im Zusammenhang mit künstlichen Wasserflächen, Siedlungsbrachen, großindustriellen Anlagen, Bahnanlagen, Bebauungen, Camping-, Sport-, Spiel- und Golfplätzen, aber auch Sonnenblumen, Öllein, Sommergetreide und sonstigen Forstflächen (z.B. Windbruch). Die geringsten Bienenverluste errechneten sie dagegen für Körnermais sowie Misch- und Nadelmischwald.