Maisanbauer in Baden-Württemberg sind beunruhigt, da dort auftretende Maiszünsler jetzt zwei Generationen pro Jahr ausbilden. Dadurch weiten sich die Schäden im Mais zum Teil erheblich aus. Ob es sich dabei um eine neue Rasse oder um Anpassungsreaktionen handelt, wird vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) untersucht. Bisheriges Verbreitungsgebiet ist die Oberrhein-Ebene im Raum Freiburg.
Die Larven der so genannten bivoltinen Zünsler verursachen nicht nur Lochfraß an Stängeln und Blättern im August. Schlimmer ist der Fraß der zweiten Generation an Kolben, unter Lieschen und an Spindeln im September. Letzteres kann enorme Qualitätsprobleme verursachen, weil die Fraßlöcher Eintrittspforten für Fusarium-Infektionen sind.
Laut LTZ ist in den betroffenen Gebieten gegen die bivoltine Rasse eine neue Bekämpfungsstrategie nötig. So soll z. B. ein Teil der befallenen Maisflächen einmal mit dem Insektizid Steward und danach zweimal mit Trichogramma-Schlupfwespen behandelt werden (Infos zu Auflagen für MEKA-Flächen und bei Maisvermehrung unter www.ltz-augustenberg.de).
Um die Falter in Schach zu halten, sollten Maisanbauer, auch in bisher befallsfreien Gebieten, bei der Ackerhygiene auf Folgendes achten:
Mulchen/zerkleinern der Stoppeln möglichst direkt nach der Ernte.
Weil sich die älteren Zünslerlarven zum Stängelgrund fressen, ist sauberes Unterpflügen der Stoppeln die sicherste Bekämpfung. Das ist auch gegen Fusarium im nachfolgenden Weizen vorteilhaft.
Kurt Dannemann, Franz-Josef Kansy, LTZ Augustenberg