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Getreide: Ihre Strategie für saubere Bestände

Lesezeit: 12 Minuten

Auf immer mehr Flächen kommen Ackerfuchsschwanz und Windhalm gemeinsam vor. Gegen die zunehmend hartnäckigeren Ungräser helfen nur ausgefeilte Herbizidstrategien.


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In diesem Frühjahr müssen Sie damit rechnen, dass der Druck mit Ungräsern deutlich erhöht ist. Denn nach der Trockenheit im Vorjahr sind die Schadgräser im Herbst nur verzögert aufgelaufen. Dazu kommt, dass die Herbstvorlagen mit flufenacethaltigen Bodenherbiziden wegen der trockenen Böden nicht immer ausreichend gegen typische Herbstkeimer wie Ackerfuchsschwanz, Kamille und Vogelmiere gewirkt haben.


Zudem ist zu beobachten, dass durch den überbetrieblichen Maschineneinsatz der schwer bekämpfbare Ackerfuchsschwanz zunehmend in Mischverunkrautungen mit Windhalm, Jährige Rispe und Trespen auftritt – dieser Trend ist bundesweit festzustellen. In Regionen, in denen früher nur leicht bekämpfbarer Windhalm vorkam, tritt heute verstärkt auch schwer bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz auf.


Die Herausforderungen beim Herbizideinsatz wachsen demnach. Neben bereits resistenten Unkräutern muss es auch gelingen, die weit entwickelten ausreichend zu beseitigen. Wichtig dafür ist – frei nach dem Motto „Nur der frühe Vogel fängt den Wurm!“ – die Nachbehandlung gegen Ackerfuchsschwanz und Co. in diesem Frühjahr möglichst frühzeitig durchzuführen. Die wärmeliebenden zweikeimblättrigen Frühjahrskeimer wie Knöteriche, Storchschnabel, aber auch die im Getreide eher selten anzutreffenden Melden und Gänsefüße, können Sie davon losgelöst später behandeln. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Einsatzbestimmungen der Herbizide hier klare Grenzen setzen.


Ermitteln Sie den Resistenzstatus Ihrer Fläche


Vor einer Herbizidmaßnahme ist es hilfreich, wenn man zunächst den Herbizidresistenzstatus der zu behandelnden Fläche ermittelt. Im Zweifelsfall ist es sinnvoll, eine Resistenzuntersuchung durchführen zu lassen.


In der Regel können Sie aber wie folgt vorgehen: Auf Flächen, auf denen Sie in der Vergangenheit stärkere Minderwirkungen von ALS-Hemmern (Atlantis WG, Cato, Motivell, Maister Power) festgestellt haben, ist es besser, nun ein ACCase-Hemmer wie Axial 50 EC, Traxos oder Sword einzusetzen. Und umgekehrt sollten Sie auf Schlägen, auf denen Focus Ultra nicht mehr ausreichend wirkt, den Behandlungsschwerpunkt auf ALS-Hemmer oder Lentipur verlagern.


Falls noch keine Wirkminderungen bekannt sind, ist es angeraten, einen Wechsel von Wirkstoffgruppen über die Fruchtfolge fest einzuplanen. Nehmen die Wirkminderungen mehrerer Wirkstoffgruppen zu, ist es sinnvoll, über einen Einsatz eines Striegels nachzudenken. Mehrmaliges Striegeln bei trockenen Böden kann auch gegen weit entwickelte Ungräser helfen.


Empfehlungen abhängig von der Verunkrautung


Strategien für unterschiedliche Situationen entnehmen Sie der Übersicht 1 auf Seite 86. Neue Wirkstoffe gibt es in diesem Frühjahr nicht, aber neue Herbizide und geänderte Anwendungsbestimmungen.


Das bekannte Atlantis WG + FHS (Mesosulfuron, Iodosulfuron) verliert in 2020 die Zulassung und wird nicht mehr angeboten. Als Alternative gegen Gräser in Weizen können Sie Niantic + FHS (synonym auch LS MesoIodo + FHS genannt) nutzen. Der Wirkstoffgehalt, die Formulierung und die Wirkung sind vergleichbar mit Atlantis WG + FHS. Beim Einsatz von Niantic mit mehr als 150 g/ha ist die Drainauflage NW 800 zu beachten, die eine Anwendung auf drainierten Flächen vom 1. November bis 15. März verbietet. Bei Aufwandmengen von weniger als 150 g/ha entfällt zwar diese Auflage. Allerdings hilft diese geringe Menge allenfalls gegen Windhalm. Um Ackerfuchsschwanz ausschalten zu können, sind 500 g/ha erforderlich.


Alternativ ist Atlantis OD verfügbar, das sich allerdings eher unter süddeutschen Anwendungsbedingungen bewährt hat. Im kühleren Norden neigte das Herbizid in größeren Feldspritzen bei Zugabe von AHL gelegentlich zur Schlierenbildung. Atlantis OD wird als Atlantis-Komplett-Pack gemeinsam mit Husar OD angeboten.


Ebenfalls geeignet ist Atlantis Flex mit den Wirkstoffen Mesosulfuron, Propoxycarbazone und Mefenpyr-Dietyl. Es handelt sich demnach um eine Kombination der Herbizide Atlantis WG und Attribut ohne das dikotyl-wirksame Iodosulfuron. Bei voller Aufwandmenge von 330 g/ha enthält Atlantis Flex genauso viel Propoxycarbazone wie ein Drittel der Aufwandmenge von Attribut. Die Mesosulfuronmenge ist vergleichbar mit 500 g/ha Atlantis WG.


Mit 330 g/ha Atlantis Flex (= 500 g/ha Atlantis WG) lassen sich schwer bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz, Weidelgras- und Trespenarten, Flughafer und einjährig zweikeimblättrige (sensitive) Unkräuter ausschalten. Mit der reduzierten Menge von 200 g/ha (= 300 g/ha Atlantis WG) wirkt es im Nachauflauf ausreichend gegen leicht bekämpfbaren Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Einjähriges Rispengras sowie sensitive Vogelmiere und bedingt gegen sensitive Kamille. Wie beim Niantic ist die Auflage NW 800 zu beachten (Einsatz ab dem 16.3.).


AckerFuchsschwanzWirkung im Vergleich


Inwieweit sich die Wirkungsgrade des bekannten Atlantis WG (bzw. Niantic) zum Atlantis Flex unterscheiden, wurde in zahlreichen Versuchen in Niedersachsen von 2015 bis 2018 geprüft. Die wichtigsten Ergebnisse:


Die Wirkung von beiden Produkten lag im Frühjahr ohne Bodenherbizidvorlage bei durchschnittlich 75 bis 80%. Mit einer Vorlage von Bodenherbiziden kletterte der Wirkungsgrad auf ca. 80 bis 85% – und zwar unabhängig vom Herbizid. Das heißt, dass die Wirkungsgrade von Atlantis WG und Atlantis Flex auf vergleichbarem Niveau liegen.


Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass Herbizide allein den Fuchsschwanz nicht hinreichend bekämpfen können. Flankierende ackerbauliche Maßnahmen, wie z.B. späte Saattermine, müssen helfen, um möglichst 97% Wirkungsgrad zu erreichen. Das ist notwendig, damit sich langfristig der Bodenvorrat an Ackerfuchsschwanzsamen nicht zusätzlich erhöht.


Sorgen Sie für maximale Wirkungsgrade


Ein nachhaltiger Bekämpfungserfolg der mesosulfuronhaltigen Atlantis-Produkte besonders gegen Ackerfuchsschwanz ist dringend erforderlich, um Resistenzen zu vermeiden. Achten Sie bei blattaktiven Wirkstoffen daher immer auf eine ausreichende Benetzung, Anlagerung und Wirkstoffaufnahme.


Wichtig dafür sind eine exakte Applikationstechnik und Beobachtungen zum Witterungsgeschehen. Bedenken Sie, dass sich die Wirkung von blattaktiven Wirkstoffen bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 60% deutlich verschlechtern kann. Verlegen Sie in diesen Fällen die Maßnahme in die Morgen- oder Abendstunden – das ist meist ein tragbarer Kompromiss. Zu berücksichtigen ist auch, dass bei Ostwindwetterlagen die Temperaturen zwischen Tag und Nacht oft stärker schwanken. Bei Nachtfrostgefahr nimmt die Kulturverträglichkeit deutlich ab. Belasten Sie vor allem geschwächte Bestände in dieser Phase nicht zusätzlich mit Herbiziden. Um die Wirkung der „Atlantisherbizide“ gegen Ackerfuchsschwanz zu erhöhen, kann man auch Formulierungshilfen bzw. Additive nutzen. Die Liste der Additive ist lang, allerdings verstärken sie nicht in allen Kombinationen die Wirksamkeit.


Gegen schwer bekämpfbare Fuchsschwanzpflanzen verwendet man zurzeit das Niantic in voller Aufwandmengen mit FHS und mit AHL-Zusätzen. Dass diese Kombination den höchsten Wirkungsgrad bringt, zeigen Untersuchungen. Halten Sie diese Kombi für eine sichere Wirkung und Resistenzvermeidung unbedingt ein, auch wenn bereits im Herbst flufenacethaltige Produkte zum Einsatz kamen. Bereits geringe Mengen von AHL oder Dash (im Pack bei Biathlon 4D enthalten) beschleunigen die Wirkung von blattaktiven Herbiziden zusätzlich. Besonders bei Niantic ist der Zusatz von 30 l AHL/ha bekanntermaßen das „Zünglein an der Waage“. Keinen weiteren Nutzen bringt dagegen der Zusatz von SSA. Das Additiv Kantor kann die Wirkung von Niantic sogar verlangsamen bzw. etwas reduzieren.


Nach der Behandlung gegen Gräser empfiehlt es sich, mit der Maßnahme gegen Unkräuter etwas zu warten. Bei einer Nachlage von dikotyl wirksamen Herbiziden sollte man eine Behandlungspause von mindestens sieben Tagen einhalten. Nur so lassen sich antagonistische Effekte oder andere Wirkminderungen vermeiden.


Falls bei Ihnen eine frühe Gräserbekämpfung witterungsbedingt nicht möglich ist, können Sie die Gräsermittel im Notfall mit dikotyl wirksamen Herbiziden mischen. Dafür eignen sich am ehesten Omnera LQM, Saracen Delta, Biathlon 4D, Zypar und Antarktis.


Strategien mit Schwerpunkt Windhalm


Insbesondere gegen sensitiven Windhalm, demnach also auf Flächen, auf denen noch keine ALS-Resistenz festzustellen ist, können Sie Broadway plus Broadway Netzmittel mit 130 g/ha + 0,6 l/ha einsetzen. Mit der vollen Aufwandmenge von 220 g/ha plus 1,0 l/ha Netzmittel lässt sich zwar auch Ackerfuchsschwanz bekämpfen, aber nur die leicht bekämpfbaren Ackerfuchsschwanzherkünfte.


Mit den Wirkstoffen Pyroxsulam und Florasulam erreichen Sie in Winterweizen, Winterroggen und Triticale mit 130 g/ha eine sehr breite Wirkung auch gegen Klettenlabkraut, Kamillearten (nur sensitiv, ohne ALS-Resistenz), Vogelmiere, Ehrenpreisarten, Mohn, Knötericharten, Ausfallraps, Storchschnabelarten, Ackerhellerkraut, Ackersenf, Hirtentäschel, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und Hundspetersilie. Achten Sie beim Einsatz auf Folgendes:


  • Mischen Sie Broadway immer mit dem Broadway-Netzmittel.
  • Eine Zugabe in AHL (pur) ist nur in Triticale und Roggen möglich.
  • Vermeiden Sie Tankmischungen von Broadway mit Medax Top.
  • Broadway plus Broadway Netzmittel könnte man bei Bedarf mit dem Partner Pixxaro EC kombinieren.


Nur noch in Ausnahmefällen eignet sich der im Lentipur enthaltene Wirkstoff Chlortoluron (Sortenverträglichkeit beachten!). Empfohlen wird der Einsatz nur noch in spät gesätem Getreide (Rübenweizen), da hier der Windhalm noch nicht weit entwickelt ist. Beachten Sie die produktspezifischen Anwendungsbestimmungen für drainierte Flächen und Bodenart. Die maximal zugelassenen Aufwandmengen sollte man aber ausschöpfen.


Die nachfolgende Übersicht 2 ab Seite 88 gibt einen Überblick über die Einsatzbedingungen der Herbizide gegen zweikeimblättrige Unkräuter im Frühjahr. Unterschreiten Sie die gewählten Aufwandmengen aus Gründen der Resistenzvermeidung keinesfalls. Der Übersicht können Sie auch entnehmen, wie man Resistenz z.B. von Kamillen durch Wirkstoffkombinationen mit Clopyralid, Florasulam und Halauxifen-methyl vermeidet. Je mehr Wirkstoffe kombinierbar sind, desto geringer ist die Resistenzgefahr.


Ein Sternchen (*) in der Übersicht beschreibt den länderspezifischen Mindestabstand zu Gewässern (z.B. in Niedersachsen 1 m) bei Einsatz von 90%-abdriftmindernden Düsen. Neben den Wirkungen der Herbizide ist auch ein Ranking nach Gesamtwirkung dargestellt. Je breiter die Wirkung ist, desto höher ist die Zahl im Ranking – das erleichtert Ihnen die Auswahl. ▶


Weitere Produkte und ihre Eigenschaften


Die Kombination aus Artus plus Primus Perfekt oder Tomigan 200 erreicht mit den in der Übersicht 2 verwendeten Aufwandmengen ebenso hohe Bewertungen wie Omnera LQM oder Pointer Plus oder Dirigent SX plus Ariane C. Wer diese breite Wirkung nicht benötigt, kann preiswertere Alternativen wählen. Der Wirkstoff Florasulam ist in den Herbiziden Primus, Sumir, Turbine, Saracen, Saracen Max, Saracen Delta, Antarktis, Pointer Plus, Primus Perfekt, Axclean, Ariane C und Zypar enthalten.


Neben Klettenlabkraut lassen sich damit Kamille und Vogelmiere, Vergissmeinnicht und teilweise auch Mohn gut erfassen. Bei Saracen oder Axclean muss man allerdings einen Mindestabstand von 5 m zu Saumstrukturen einhalten (bei Einsatz von 90%-abdriftmindernden Düsen). Die alte Zulassung von Primus schreibt keinen Mindestabstand vor.


Das Herbizid Omnera LQM wirkt gegen dikotyle Unkräuter mit den Wirkstoffen Metsulfuron (4,82 g/l), Thifensulfuron (28,91 g/l) und Fluroxypyr (135 g/l). Das Präparat lässt sich einmalig mit maximal 1,0 l/ha in 200 bis 400 l Wasser/ha bei einer Anwendung zum Nachauflauf im Frühjahr ab Beginn der Bestockung von EC 21 bis 39 (EC 12 bis 39 im Sommergetreide, nicht in Hafer) einsetzen.


Die Bezeichnung LQM beschreibt eine spezielle Formulierung, die eine bessere Anhaftung der Spritzbrühe auf dem Blatt sowie die Wirkstoffaufnahme und den Weitertransport des Wirkstoffes in der Pflanze unterstützt. Omnera LQM wirkt bereits nach 30-minütiger Wirkstoffaufnahme sehr gut gegen Klatschmohn, Hirtentäschel, Vergissmeinnicht, Vogelmiere, Windenarten, Kamille (ALS-sensitiv), Senf und Klettenlabkraut. Gut erfasst werden auch Ausfallraps (außer Clearfieldraps), Phacelia, Wegrauke, Kreuzkraut, Storchschnabel, Hundskerbel, Stiefmütterchen und – wenn vorhanden – auch Schierling, Wilde Möhre, Beifuß und Gänsefußarten. Weil das Herbizid die Anwendungsbestimmung NW800 erhalten hat, darf man es auf gedrainten Flächen nicht zwischen dem 1. November und dem 15. März anwenden. Omnera LQM ist mit 30 l/ha AHL und Gräsermitteln, wie zum Beispiel Niantic plus FHS oder mit Axial 50 EC gut mischbar.


Das Mittel Saracen Max ist ein neues, wasserdispergierendes Granulat und enthält 600 g/kg Tribenuron-methyl und 200 g/kg Florasulam. Es eignet sich gegen einjährige dikotyle Unkräuter. Die Zulassung von Saracen Max wurde zum Einsatz im Frühjahr mit 25 g/ha für Winterweichweizen, Winterhafer, Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale im Stadium EC 12 bis 39 erteilt. In Sommerhafer und Sommergerste ist das Herbizid von EC 12 bis 32 ebenfalls mit 25 g/ha einsetzbar. Das entspricht etwa den bekannten 30 g/ha Pointer SX plus 100 ml/ha Saracen. Das Präparat erfasst schwerpunktmäßig ALS-sensitive Kamille, Klettenlabkraut, Kornblume und Mohn sehr gut. Ausreichend bekämpft es auch Storchschnabel, Ausfallraps (außer Clearfieldraps), Vergissmeinnicht und Vogelmiere.


Das neue Suspensionskonzentrat Saracen Delta enthält die Wirkstoffe Florasulam (50 g/l) und Diflufenican (500 g/l). Es lässt sich gegen einjährige dikotyle Unkräuter verwenden. Die Zulassung von Saracen Delta wurde zum Einsatz im zeitigen Frühjahr mit 100 g/ha für Winterweichweizen und Wintergerste im Stadium EC 12 bis 32 erteilt. Mischungen mit Niantic und Atlantis Flex sind möglich, allerdings sind in diesem Jahr noch weitere Erfahrungen mit dem Produkt zu sammeln. Saracen Delta erfasst schwerpunktmäßig Kamille, Klettenlabkraut, Kornblume, Mohn, Senf, Vergissmeinnicht, Hirtentäschel und Ausfallraps (inklusive Clearfieldraps) und Vogelmiere (inklusive ALS-resistente).


Neu in dieser Saison ist Duplosan Super, ebenfalls ein neues Herbizid mit bekannten Wirkstoffen. Es enthält die Wuchsstoffe Dichlorprop-p (310 g/l, 26,7 Gew.-%), MCPA (160 g/l, 13,8 Gew.-%) und Mecoprop-P (130 g/l, 11,2 Gew.-%). Es ist als wasserlösliches Konzentrat (SL) formuliert. Die Kombination erzielt eine breite Wirkung, dabei werden die Wirkstoffe über das Blatt der Unkräuter aufgenommen und führen zu einem übersteigerten Wachstum der empfindlichen Pflanzen.


Zugelassen ist Duplosan Super mit 2,5 l/ha in allen Getreidearten (Winter- und Sommergetreide, also in Winterhartweizen, Winterweichweizen, Wintergerste, Winterroggen, Winterhafer, Dinkel, Wintertriticale, Sommerhartweizen, Sommerweichweizen, Sommergerste, Sommerroggen, Sommerhafer, Sommertriticale). Das Getreide wird wegen der strengen Selektivität nicht beeinflusst.


Gut erfasst werden Ackerdistel, Ausfallraps (inklusive Clearfieldraps), Ackersenf, Ampfer, Ehrenpreis, Gänsefuß-Arten, Hederich, Hirtentäschel, Hundskerbel, Klettenlabkraut, Kornblume, Melde-Arten, Mohn, Pfennigkraut, Vogelmiere (inklusive ALS-resistente), Wicke und bedingt auch Kamillen und Storchschnabel – allerdings nur in kleinen Entwicklungsstadien. Eine Mischbarkeit zur Gräserbekämpfung ist nur bis 1,5 l/ha möglich.


Gegen Klettenlabkraut, Kamille und Vogelmiere lässt sich das bekannte Biathlon 4D (Fertigformulierung von Biathlon plus Primus) in allen Getreidearten von EC 13 bis 39 einsetzen. Der Zusatz von Dash verbessert die Wirkung auch gegen Kornblume, Mohn, Knöterich, Ehrenpreis, Taubnessel, Vergissmeinnicht und Ausfallraps.


Die Herbizide Finy oder Savvy entsprechen dem altbekannten Gropper SX. Alliance bzw. Fussa, Acupro und Pelican Delta sowie Saracen Max sind in der Wirkung vergleichbar.


Gegenüber Hundskerbel hat im Frühjahr das metsulfuronhaltige Omnera LQM, Pointer Plus, Artus, Ergon bzw. Connex sowie das Dirigent SX und Boudha die Nase vorn.


matthias.broeker@topagrar.com

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