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Getreide: Ungrasfrei von Anfang an

Lesezeit: 4 Minuten

Weniger Wirkstoffe, mehr zähe Ungräser und unberechenbare Herbstwitterung – der Herbizideinsatz wird immer kniffeliger. Empfehlungen gibt Günter Klingenhagen, LWK NRW.


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Starkniederschläge oder Trockenheit erschweren zunehmend die Unkrautkontrolle im Herbst. Vor allem heftiger Regen kann die frische Saat durch Verschlämmung gefährden, sodass der gewünschte gute Neubeginn schnell dahin ist. Weil humusreiche Böden weniger empfindlich gegenüber Unwettern sind, setzen viele Landwirte auf die konservierende Bodenbearbeitung.


Eine saubere Pflugfurche senkt zwar den Unkrautdruck, doch erhöht sie die Erosionsgefahr und aktiviert das Bodenleben kurzfristig so stark, dass Humus abgebaut wird.


Vor allem bei reduzierter Bodenbearbeitung ist der Wirkstoff Glyphosat gegen Ausfallgetreide, Fuchs-schwanz und Co. sehr wichtig. Setzen Sie aber auch auf Alterna-


tiven wie Strohstriegel, Grubber und Scheibenegge, wann immer es die Witterung zulässt. Mittlerweile gibt es deutliche Hinweise aus der Praxis, dass Ackerfuchsschwanz auch gegenüber Glyphosat resistent werden kann.


Vor der Saat – wenn, dann richtig:

Ist ein „Kaputtackern“ wegen Nässe nicht möglich, sollte man das Wirkpotenzial von Glyphosat bestmöglich ausnutzen. Dabei gilt neuerdings, dass ein Abstand von 40 Tagen zwischen zwei Spritzungen einzuhalten ist, wenn der Gesamtaufwand der aufeinanderfolgenden Maßnahmen die Summe von 2,9 kg Glyphosat/ha überschreitet. Wer Quecke nach der Ernte und Fuchsschwanz vor der Saat mit einem 360er-Glyphosat bekämpfen will, darf jeweils nur 4 l/ha einsetzen. Dann bleibt die Menge mit 2880 g/ha knapp unter der Grenze.


Auf Risikostandorten sollte man dagegen mit 1800 g/ha Glyphosat arbeiten. Mittlerweile gibt es Fuchsschwanz-Herkünfte, die sich mit 3 l/ha (1080 g je ha) nicht mehr sicher erfassen lassen. Die Gefahr einer Minderwirkung besteht dort, wo auch andere Herbizide nicht mehr ausreichend wirken und sich über die Jahre enorme Samenmengen angereichert haben. Dies sind auch am ehesten die Standorte, an denen man mit einem falschen Saatbett (Scheinbestellung) arbeitet. Dabei bereitet man das Saatbett ohne zu säen. Der auflaufende Fuchsschwanz wird mit Glyphosat abgetötet. Danach schlitzt man die Saat ein, um wenig Neuauflauf zu erzeugen.


Damit das Glyphosat beim Einsatz bestmöglich wirkt, dürfen 2,5 bis 5 kg je ha SSA pro 100 l Wasser nicht fehlen. Je höher die Konzentration an Kationen im Wasser ist, desto nötiger ist dieser Zusatz. Die Kationen Magnesium (Mg++) und Calcium (Ca++) bestimmen den Härtegrad des Wassers. Bis Wasserhärten von 25°dH reichen 2,5 kg SSA auf 100 l Wasser. Darüber hinaus empfehlen sich bis zu 5 kg je 100 l Wasser.


Eine Zugabe von SSA kann auch bei weichem Wasser erforderlich sein, wenn erhöhte Gehalte an Eisen, Zink oder Mangan im Wasser festzustellen sind. Bei mehr als 1 mg Fe++ je l Wasser ist eine Zugabe ratsam.


Setzen Sie SSA unabhängig davon ein, ob Sie ein Billig- oder Premium-Glyphosat nutzen. Auch in Kombination mit dem Spezialprodukt Kyleo trat eine Wirksteigerung auf.


Wichtig ist, dass Sie das SSA zuerst in den Tank geben. Verwenden Sie zudem ausschließlich gesackte, saubere Ware. Wenn Sie bei unter 20°C und wenig Wind behandeln, reichen Wassermengen von 150 l/ha aus. Am besten ist es, wenn sich der Fuchsschwanz dabei im 2- bis 3-Blattstadium befindet, weil er dann am empfindlichsten ist.


Vorsorge mit Bodenherbiziden:

Bei Saatterminen bis Ende Oktober (auf Windhalmstandorten bis November) ist der Einsatz von Herbst-Herbiziden sinnvoll. Neben dem frühzeitigen Ausschalten der Ungras-Konkurrenz geht es dabei auch um Resistenzvorsorge. Herbizide auf Basis des Bodenwirkstoffs Flufenacet sind weniger von Resistenz betroffen als Blattherbizide im Frühjahr.


Beim Einsatz ist jedoch Vorsicht geboten: Bodenherbizide können das Getreide schädigen, wenn der Sicherheitsabstand von Herbizidzone und Saatkorn zu gering ist. Auf mittleren bis schweren Böden sollte das Korn – nachdem sich das Saatbeet abgesetzt hat – mit 2,5 cm Erde bedeckt sein. Auf leichteren, humosen Standorten sind gut 3 cm anzustreben. Dies gilt auch für Roggen.

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