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Giftiges Unkraut breitet sich aus

Lesezeit: 3 Minuten

Wo in den letzten drei Jahren aufgrund der Dürre die Narben lückig wurden, setzten sich Unkräuter verstärkt durch. Profitiert hat auch die noch relativ unbekannte und giftige Graukresse (Berteroa incana) – sie breitete sich z.T. rasant aus. Betroffen sind vor allem leichte, sandige Standorte, wie Fluss-Auen im Rhein-Main-Gebiet und z.B. entlang der Fulda, Eder etc. oder das hessische Ried in Südhessen.


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Giftige Graukresse


Problematisch ist Graukresse aufgrund der enthaltenen Senfölglycoside und einem bisher unbekannten Giftstoff, auf den besonders Pferde sensibel reagieren: Kleine Mengen führen zu Fieber, Hufrehe und Ödemen, bei dem Verzehr von großen Mengen (etwa 30% Bestandsanteile) kann das Tier nach ein bis zwei Tagen sterben. Während Graukresse von erfahrenen Weidetieren wegen des kohlähnlichen Geschmacks oft gemieden wird, wird sie in Silagen oder Heu kaum selektiert. Eine Giftigkeit für andere Weidetiere ließ sich bislang nicht ausschließen. Auch Mutterkuh- und Schafhalter sollten daher auf ihren Zweinutzungsflächen aufpassen!


Blüte von Mai bis August


Bisher war das aus dem eurasischen Raum nach Mitteleuropa eingewanderte Unkraut vereinzelt in Dänemark zu finden. Nun tritt es vermehrt in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz auf. Als Pionierpflanze besiedelt Graukresse schnell „offenen Boden“, z.B. an Straßenrändern, Bahndämmen, Böschungen oder nach Erdbewegungen an Baustellen.


Der ein- oder zweijährige Kreuzblütler wird meist 20 bis 80 cm, selten auch bis 110 cm hoch. Die Stängel und Blätter sind graugrün und filzig behaart. Pro Pflanze bildet sich ein vielfach verzweigter Stängel. Die vier geschlitzten weißen Blütenblätter sind von Mai bis August zu sehen. Von Juni bis September werden die Schoten ausgebildet, die bis zu 7000 Samen je Pflanze enthalten.


Ausreißen hilft


Um Tierschäden zu vermeiden, sollten Sie die Pflanzen vor der Beweidung/Mahd herausreißen – mit Wurzel! Alternativ können Sie im Rosettenstadium mit dem Wirkstoff MCPA behandeln, wie z.B. mit 2,0 l/ha U46M.


Vorsicht: Auch welkende bzw. absterbende Pflanzen wirken noch toxisch (auch nach 14 Tagen Wartezeit)!


Ausamen vermeiden


Wer weiteres Aussamen und den damit einhergehenden Anstieg des Samenpotenzials im Boden verhindern will, sollte im Juni mulchen. Andernfalls überdauern die Samen im Boden mehrere Jahre. Sie keimen, wenn die Witterung passt und die Konkurrenz durch den Altbestand fehlt. Der beste Schutz ist eine dichte Narbe. Achten Sie dazu auf eine ausreichende Nährstoffversorgung (pH-Wert) und setzen Sie auf trockentolerante Arten wie Knaulgras, Wiesenlieschgras oder Wiesenrispe.


Katharina Weihrauch, Sandra Höbel, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

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