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Goji: Rote Frucht mit großer Wirkung

Lesezeit: 3 Minuten

Goji-Beeren gelten als „Superfood“ und werden meist aus China importiert. Mittlerweile gibt es erste Anbauer in Deutschland.


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Was ist Goji? Woher stammt die Pflanze?


Umbach: Goji, die Chinesische Wolfsbeere, ist ein Nachtschattengewächs, genau wie Tomaten und Paprika. Sie ist aber winterhart und kommt – wie der Name sagt – ursprünglich aus China. Obwohl man sie wie Wein oder Himbeeren in Spaliertechnik kultiviert, ist sie mit diesen kaum vergleichbar.


Die Beere gehört zum sogenannten „Superfood“. Warum?


Umbach: Goji ist eine alte Heilpflanze. Sie enthält Nähr- und Vitalstoffe, liefert Vitamine und stärkt das Immunsystem. Zusätzlich sagt man ihr eine blutverdünnende und antidepressive Wirkung nach.


Wie kann man die Frucht vermarkten?


Umbach: Ab Juli lassen sich die Beeren für vier Monate frisch ernten. Wir vermarkten die Frischware in 25g-Schalen für ca. 5 € in unserer Gärtnerei, an einem Verkaufsstand und über den Biogroßhandel. Den Ernteüberschuss frieren wir ein und stellen daraus das Mixgetränk „Ener-Ji“ her, in dem Äpfel, Sauerkirschen und Goji enthalten sind. Die getrocknete Ware, die in Deutschland auf dem Markt ist, kommt aus China.


Gibt es bereits Anbauer in Deutschland?


Umbach: In Deutschland sind es noch keine 30 ha, auf denen Goji angebaut wird. Die Zahl der Anbauer ist somit überschaubar, wächst aber derzeit.


Auf welche Standorte passt die Frucht? Wie wird sie angebaut und wie geerntet?


Umbach: Goji braucht Sonne, Wasser und einen pH-Wert von über 6. Ob der Boden sandig oder schwer ist, spielt kaum eine Rolle. Die Pflanze wird am Spalier angebaut und ist eine Dauerkultur. Eine Anlage kann 30 Jahre alt werden. Die Ernte ist reine Handarbeit – das macht die Goji relativ teuer.


Welchen Ertrag bringt Goji und wie lange dauert es von der Pflanzung bis zur ersten Ernte?


Umbach: Pflanzt der Anbauer zweijährige Setzlinge der Selektion „Turgidus“, kann er im Pflanzjahr etwa 10 Beeren pro Pflanze ernten. Im zweiten Jahr nach der Pflanzung sind es 50 bis 100 g. Im Vollertrag steht die Goji nach vier Jahren und bringt dann mindestens 500 g je Pflanze.


Sind Düngung und Pflanzenschutz notwendig?


Umbach: Goji sind Starkzehrer wie Paprika oder Tomaten. Stickstoff ist dringend notwendig. Als Bioland-betrieb darf ich 110 kg N/ha geben. Ich dünge einmal 50 g mit Schafwollpellets und im Sommer 50 g Horngrieß. Vor allem, wenn es um die Beerengröße geht, muss Stickstoff verfügbar sein. Vor zwei Jahren hätte ich gesagt, meine Gojis brauchen keinen Pflanzenschutz. Im letzten Jahr traten aber erste Maden der Kirschessigfliege auf. Heute weiß ich, dass ein alkalisches Milieu auf der Blattoberfläche die Pflanze gesund hält. Das erreiche ich mit Kaliwasserglas und Fruchtkalk.


Eignet sich Goji auch für den konventionellen Anbau?


Umbach: Im konventionellen Anbau ist die Kultivierung sogar einfacher, weil man bei Düngung und Pflanzenschutz weniger eingeschränkt ist.


Welche Sorte empfehlen Sie?


Umbach: Ich baue und verkaufe nur noch die Selektion „Turgidus“, weil der Handel und die Kunden deren süßen Früchte fordern.Anja Rose

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