Um Ihre Fruchtfolge zu erweitern, sind auch kleinkörnige Leguminosen wie Luzerne und Rotklee interessant. Sie lassen sich in Gemenge oder Reinsaat anbauen und in der Rinderfütterung einsetzen. Eine Saat im Spätsommer als Blanksaat oder mit einem Saatpartner wie Grünroggen ist möglich. Im Frühjahr bieten sich z.B. Sommergerste oder Mais an.
Wer kleinkörnige Leguminosen als ökologische Vorrangflächen (öVF) anrechnen lassen möchte, muss diese in Reinsaat säen. Frühjahrssaaten mit Getreide oder Deckfrüchten wie Mais gelten im Ansaatjahr noch nicht als öVF. Die Anrechnung von Spätsommeransaaten als öVF mit Saatpartnern wie Grünroggen erfolgt erst nach dessen Ernte im 1. Hauptnutzungsjahr. Eine Schnittnutzung ist erlaubt.
Wie die Erträge von Luzerne, Luzernegras und Rotkleegras auf unterschiedliche Saatverfahren und Nutzungshäufigkeiten reagieren, haben innerhalb des EVA-Verbundes die Humboldt-Universität Berlin und das Landesamt für Landwirtschaft Brandenburg (LELF) von 2012 bis 2015 am Standort Berge (500 mm Niederschlag, 40 BP) westlich von Berlin untersucht. Dabei zeigte sich Folgendes:
- Die im Spätsommer mit Grünroggen oder als Blanksaat ausgesäten Bestände lieferten im 1. und 2. Hauptnutzungsjahr deutlich niedrigere TM-Erträge als die im Frühjahr etablierten Varianten mit Mais oder Sommergerste als Partner bzw. Blanksaat.
- Die TM-Erträge und Rohproteingehalte von Luzerne und Luzernegras überstiegen ab dem 2. Hauptnutzungsjahr die von Rotkleegras.
- Bei einem frühen 1. Schnitt (4-Schnittnutzung) lag der TM-Ertrag niedriger als bei einem späten (drei Schnitte). Dagegen lieferten die Bestände der 4-Schnittnutzung die bessere Futterqualität.