Helle, gelb verfärbte Blätter, eine steile Blattstellung und Blattnekrosen – das sind typische Stresssymptome, die nach falsch terminierten Herbizideinsätzen vorkommen können. Der Grund: Bei nasskaltem Wetter ist die Stoffwechselaktivität von Rüben eingeschränkt. Die Pflanzen sind dann nicht in der Lage, die Wirkstoffe zügig abzubauen. Achten Sie daher unbedingt auf die Witterung während des Einsatzes. Das gilt vor allem für die 1. NAK, wenn die Rüben klein und empfindlich sind.
Beachten Sie auch, dass ein feuchter Boden zwar die Wirkung der Bodenherbizide verbessert, aber auch die Verträglichkeit beeinträchtigen kann. Kritisch ist das Auflaufstadium. Herbizideinsätze bei Temperaturen um 0°C können die Entwicklung merklich stören. Kritisch ist auch, wenn nach längeren Regenperioden die schützende Wachsschicht auf den Blättern abgewaschen ist. In diesen Fällen nehmen die Rüben viel Wirkstoff auf.
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Tipps für einen wirksamen und gleichzeitig verträglichen Herbizideinsatz vor:
- Düse und Wassermenge: Vor allem bei Kontaktwirkstoffen ist gleichmäßiges Benetzen der Unkräuter wichtig. Dies lässt sich mit feintropfigen Düsen erreichen, die dennoch abdriftstabil sind. Injektordüsen der Größen 025 oder 03 (z.B. IDKN 120 025) haben sich bewährt.
Wenn alle Bedingungen passen, reichen Wassermengen von 200 l/ha für eine gute Wirkung aus. Geringere Mengen sind bei Tau oder luftunterstützender Applikationstechnik möglich. Ist es bei geringer Luftfeuchte trocken, empfiehlt es sich, den Wasseraufwand auf 250 l/ha anzuheben. Bei Ausbringung von reinen Bodenherbiziden im Vorauflauf sind 300 l/ha Wasser angebracht. Höhere Mengen sind nicht sinnvoll, da die Konzentration sonst zu stark abfällt.
- Optimaler Spritztermin: Am besten sind morgendliche Applikationen. Auf taufeuchten Blättern verteilen sich die Spritztropfen besser. Zudem ist die Verdunstungsrate wegen der nächtlichen Abkühlung noch gering und die Thermik spielt eine geringere Rolle.
Wird dagegen abends behandelt, verdunsten mehr Tröpfchen. Generell verzichten sollten Sie auf Herbizideinsätze bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 50%. Behandeln Sie zudem niemals in der Mittagshitze!
- Sind Zusatzmittel sinnvoll? Ölbasierte Zusatzpräparate können die Wirkung absichern und verstärken. Eine Zumischung empfiehlt sich vor allem, wenn bei trockener Witterung der Anteil blattaktiver Wirkstoffe zunimmt.
Geben Sie dagegen bei Tankmischungen mit Gräsermitteln oder bei Kombinationen mit Debut + FHS aus Verträglichekitsgründen keinesfalls ein Zusatzmittel hinzu. Beachten Sie auch, dass im Betanal maxxPro mit Lenacil bereits ein Zusatzwirkstoff enthalten ist. Geben Sie zu diesem Produkt nur in Ausnahmefällen Öl hinzu. -fm-, -mb-
Geben Sie dagegen bei Tankmischungen mit Gräsermitteln oder bei Kombinationen mit Debut + FHS aus Verträglichekitsgründen keinesfalls ein Zusatzmittel hinzu. Beachten Sie auch, dass im Betanal maxxPro mit Lenacil bereits ein Zusatzwirkstoff enthalten ist. Geben Sie zu diesem Produkt nur in Ausnahmefällen Öl hinzu. -fm-, -mb-
Was die aktuellen Gräsermittel leisten, entnehmen Sie der Übersicht 2. Die Wirkung gängiger Herbizide gegen Unkräuter ist in Übersicht 3 dargestellt.
