Eine bestimmte Gruppe von Pflanzenhormonen, die Brassinosteroide, können die Hitzestressresistenz von Pflanzen erhöhen. Das haben Forscher der Technischen Universität München (TUM) kürzlich herausgefunden. Pflanzen bilden die Brassinosteroide, um ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu regulieren.
Prof. Brigitte Poppenberger und ihre Mitarbeiter konnten bei Forschungen an der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) herausfinden, wie Brassinosteroide ein spezielles Protein regulieren, das für das An- und Abschalten bestimmter Abschnitte auf der DNA zuständig ist. Dieser Transkriptionsfaktor mit dem Namen „BES1“ kann mit sogenannten Hitzeschockfaktoren interagieren. Dadurch lässt sich genetische Information gezielt nutzen, um Hitzeschockproteine verstärkt zu synthetisieren. Diese dienen als molekulare Schutzschilder, um eine Fehlfaltung von Proteinen zu vermeiden.
Ist die Aktivität von BES1 erhöht, werden Pflanzen widerstandsfähiger gegen Hitzestress – ist sie verringert, werden sie empfindlicher. Die Forscher konnten zeigen, dass Hitzestress den BES1 aktiviert und Brassinosteroide diese Aktivierung stimulieren.
Diese Ergebnisse haben laut Prof. Poppenberger auch Potenzial für eine Anwendung in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Biostimulanzien, die Brassinosteroide enthalten, seien verfügbar und können auf ihre Fähigkeit getestet werden, die Hitzestressresistenz von Pflanzen zu erhöhen. Bei solchen Substanzen handele es sich um Naturstoffe, die auch für den ökologischen Landbau zugelassen seien und somit problemlos eingesetzt werden könnten.
Alternativ kann BES1 ein interessantes Ziel für Züchtungsansätze darstellen. Damit könnten Sorten geschaffen werden, die hitzestressresistenter und dadurch ertragsstabiler sind.
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Eine bestimmte Gruppe von Pflanzenhormonen, die Brassinosteroide, können die Hitzestressresistenz von Pflanzen erhöhen. Das haben Forscher der Technischen Universität München (TUM) kürzlich herausgefunden. Pflanzen bilden die Brassinosteroide, um ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu regulieren.
Prof. Brigitte Poppenberger und ihre Mitarbeiter konnten bei Forschungen an der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) herausfinden, wie Brassinosteroide ein spezielles Protein regulieren, das für das An- und Abschalten bestimmter Abschnitte auf der DNA zuständig ist. Dieser Transkriptionsfaktor mit dem Namen „BES1“ kann mit sogenannten Hitzeschockfaktoren interagieren. Dadurch lässt sich genetische Information gezielt nutzen, um Hitzeschockproteine verstärkt zu synthetisieren. Diese dienen als molekulare Schutzschilder, um eine Fehlfaltung von Proteinen zu vermeiden.
Ist die Aktivität von BES1 erhöht, werden Pflanzen widerstandsfähiger gegen Hitzestress – ist sie verringert, werden sie empfindlicher. Die Forscher konnten zeigen, dass Hitzestress den BES1 aktiviert und Brassinosteroide diese Aktivierung stimulieren.
Diese Ergebnisse haben laut Prof. Poppenberger auch Potenzial für eine Anwendung in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Biostimulanzien, die Brassinosteroide enthalten, seien verfügbar und können auf ihre Fähigkeit getestet werden, die Hitzestressresistenz von Pflanzen zu erhöhen. Bei solchen Substanzen handele es sich um Naturstoffe, die auch für den ökologischen Landbau zugelassen seien und somit problemlos eingesetzt werden könnten.
Alternativ kann BES1 ein interessantes Ziel für Züchtungsansätze darstellen. Damit könnten Sorten geschaffen werden, die hitzestressresistenter und dadurch ertragsstabiler sind.