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Ihre Herbizidstrategie für diese Saison

Lesezeit: 3 Minuten

Wichtig bei der Unkrautregulierung ist, die Konkurrenz in der kritischen Periode vom frühen Nachauflauf bis etwa zum Reihenschluss der Kartoffeln auszuschalten. Nur so lassen sich Ertrags- und Qualitätsverluste vermeiden. Dieses Ziel kann man mit einer chemischen, mechanischen oder kombinierten Unkrautbekämpfung erreichen. Im konventionellen Kartoffelbau hat allerdings der Herbizideinsatz wegen der notwendigen Kosteneffizienz absolute Priorität. Hieraus ergeben sich weitere Nebenziele, wie etwa das Vermeiden von Kulturschäden und/oder Umweltbelastungen in Gewässern und auf Nicht-Zielflächen.


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Vier-Punkte-Plan


Für eine erfolgreiche chemische Unkrautkontrolle können Sie sich nach einer einfachen Handlungs- und Entscheidungsabfolge richten, die in Übersicht 3 dargestellt ist. Diese lässt sich in vier Punkte gliedern:


  • Als Ausgangsbasis ermitteln Sie die standortspezifischen Leitunkräuter. Regelmäßig tritt z.B. Weißer Gänsefuß, Windenknöterich und in wärmeren Regionen auch Bingelkraut auf. Neben Klettenlabkraut kommen zusätzlich Schwarzer Nachtschatten, Hühnerhirse oder Franzosenkraut häufiger vor. Je nach Standort handelt es sich oft um vier bis sechs unterschiedliche Leitunkräuter, die man sicher bekämpfen muss. Weil dieses Spektrum dynamisch ist, sollten Sie es regelmäßig überprüfen.6


  • Dann geht es darum, die Ansprüche des Anbauverfahrens und des Standorts an den Herbizideinsatz zu definieren. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Restriktionen, wie z.B. der höheren Herbizidempfindlichkeit von Frühkartoffeln oder einzelner Metribuzin-empfindlicher Sorten. Zudem können Standortverhältnisse die Einsatzfähigkeit bestimmter Präparate beeinflussen. Beispiele dafür sind angrenzende Gewässer, Natur- oder Siedlungsflächen. Auch Böden mit hohen Humusgehalten, die Bodenherbizide binden können oder Kulturen, die auf eine sekundäre Abdrift von Prosulfocarb im Umfeld der Behandlungsfläche empfindlich reagieren, spielen dabei eine Rolle.7


  • Im dritten Schritt können Sie aus der Schnittmenge von Punkt eins und zwei eine konkrete Behandlung ermitteln. In aller Regel handelt es sich dabei um einen Basiswirkstoff (z.B. Prosulfocarb, Aclonifen, Flufenacet, Metobromuron) kombiniert mit einem Ergänzungswirkstoff wie Metribuzin oder Clomazone als Kombipräparat oder Tankmischung. Eventuell vorhandene Ungräser wie Ausfallgetreide, Rispen oder ein geringer Hirse-Besatz wird oft von dieser Behandlung miterfasst. Nur gegen hartnäckige Gräser, wie z.B. Quecke, muss man im Nachauflauf mithilfe einer Spritzfolge mit Graminiziden vorgehen. Die Wirkspektren der Herbizide, inklusive der Aufwandmengen und Kosten, entnehmen Sie den Übersichten 4 und 5 auf den Seiten 82 und 83.8


  • Abschließend steht die Einsatzentscheidung an – bei dieser besteht noch erheblicher Optimierungsbedarf. Der klassische Vorauflaufeinsatz eignet sich nach wie vor bei feuchten Böden und stabilen Dämmen. Bei trockener Witterung ist es dagegen besser, den Einsatz bis kurz vor dem Durchstoßen, beim Durchstoßen oder bis zum frühen Nachauflauf zu verschieben. Bei mäßiger, aber anhaltender Trockenheit empfiehlt es sich alternativ, als Sondermaßnahme mit Pyraflufen die erste Unkrautwelle rein blattaktiv zu erfassen. Beim Abwägen eines optimalen Einsatzes kann es auch erforderlich werden, nochmals auf Schritt drei zurückzukehren und eine neue Behandlung zu konzipieren, weil z.B. die geplante Anwendung mit Clomazone oder Aclonifen aufgrund bereits durchgestoßener Kartoffelpflanzen nicht mehr sinnvoll ist.9


Fazit: Der Erfolg der Unkrautkontrolle liegt vor allem bei einer angepassten und flexiblen Reaktion auf die standortspezifischen Bedingungen – relativ unabhängig von mehr oder weniger unsicheren Witterungsbedingungen.


matthias.broeker@topagrar.com

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