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Ihre Strategie für sauberes Getreide

Lesezeit: 4 Minuten

Im Herbst sind viele Herbizid-behandlungen wegen nasser Böden ausgefallen. Wie Sie im Frühjahr gegen Unkräuter und Ungräser vorgehen können, zeigen Lars Beke-Bramkamp und Dr. Bernhard Werner von der LWK Niedersachsen.


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Der Herbizideinsatz im Frühjahr ist eine der ersten Maßnahmen im neuen Jahr. Je früher die Behandlung erfolgt, desto kleiner sind die Ungräser und Unkräuter und desto höher die Wirkungsgrade.


Im Norden war der Einsatz von Gräserherbiziden gegen Ackerfuchsschwanz und Windhalm in den letzten Jahren bei günstiger Witterung bereits Anfang bis Mitte Februar möglich. Notwendig ist eine gezielte, frühe Herbizidbehandlung zudem, um Resistenzen vorzubeugen. Diese treten nicht nur gegenüber Fuchsschwanz und Windhalm auf, sondern zunehmend auch gegen Kamille.


Herbst-Nässe wirkt nach:

Die richtige Strategie für das Frühjahr richtet sich nach der Verunkrautung und der Schlaghistorie. Wichtig ist es, die Wirkstoffklassen konsequent zu wechseln. Denn für Frühjahrsbehandlungen stehen mittlerweile nur noch wenige verschiedene Wirkklassen zur Verfügung.


Gräserherbizide sollten vor allem in der kommenden Frühjahrssaison solo und nicht in Tankmischungen zum Einsatz kommen. Ein Zusatz von Additiven, wie z.B. Formulierungshilfsstoffen oder Öl, verbessert die Wirkung. Achten Sie dabei aber – je nach Witterung – auf die Verträglichkeit.


Sehr hohe Herbizidleistungen werden wegen der nassen Böden im Herbst 2017 in vielen Regionen erforderlich sein. Anders als im Vorjahr waren Herbstmaßnahmen, die insbesondere aufgrund der Resistenzprobleme beim Fuchsschwanz und Windhalm gesetzt sein sollten, nicht möglich. Somit ergibt sich ein höherer Druck auf die überwiegend blattaktiven Präparate im Frühjahr.


Gibt es neue Produkte?

Spektakuläre Neuerungen gibt es nicht am Herbizid-Markt. Aufgrund von Fusionen oder Kooperationen von Herstellern werden bekannte Herbizide unter neuem Namen vermarktet:


Noch nicht zugelassen ist das Produkt Avoxa, das aus den Wirkstoffen Pinoxaden (Axial) und Pyroxsulam (Broadway) besteht. Beantragt ist die Zulassung mit 1,8 l/ha in Winterweizen, -roggen und -triticale im Frühjahr von EC 13 bis 32. Schwerpunkt des Mittels ist die Gräserbekämpfung. Weitere Produkte, die vor einer Zulassung stehen, enthalten ebenfalls bekannte Wirkstoffe.


Interessant ist der Wirkstoff Halauxyfen-methyl (Markenname: Arylex). Dieser ist in den Produkten Pixxaro (12 g/l Halauxyfen-methyl + 280 g/l Fluroxypyr) und Zypar (6 g/l Halauxyfen-methyl + 5 g/l Florasulam) enthalten. Die Zulassung könnte noch rechtzeitig für die Saison 2018 erfolgen.


Empfehlung gegen Windhalm


Bei der Windhalmbekämpfung sind die Flufenacet-haltigen Produkte Bacara forte, Cadou, Herold SC oder Malibu die Basis im Herbst. Wegen der Bodennässe ließen sie sich häufig aber nicht einsetzen. Dazu kommt, dass mit dem Wegfall von Isoproturon (Arelon flüssig) eine preisgünstige Variante gegen Windhalm, Einjährige Rispe und Kamille im Frühjahr fehlt. Hier die Empfehlung für Weizen, Roggen und Triticale:


Mit 0,3 l/ha Caliban Top können Sie neben Windhalm auch Klettenlabkraut, Kamille, Vogelmiere und Ausfallraps bekämpfen. Eine breitere dikotyle Wirkung (gegen zweikeimblättrige Unkräuter) gelingt mit Broadway. Mit 0,13 kg je ha Broadway + 0,6 l/ha FHS lassen sich neben Windhalm zusätzlich Kamille, Klettenlabkraut, Klatschmohn, Ackerstiefmütterchen, Storchschnabel, Knötericharten, Vogelmiere und Ausfallraps wirkungsvoll erfassen. Alternativ können Sie auch Husar OD oder Husar Plus nutzen, die ebenfalls eine gewisse dikotyle Wirkung mitbringen.


Wirkklassen wechseln:

Alle genannten Herbizide gehören zur Klasse der ALS-Hemmer (HRAC-Klasse B). Weil hier zunehmend Resistenzen auftreten, sollte man einen wiederholten Einsatz eines Sulfonylharnstoffes in der Fruchtfolge aber unbedingt vermeiden. Wer bereits im Herbst einen ALS-Hemmer, wie z.B. Atlantis WG oder Lexus eingesetzt hat, sollte im Frühjahr gegen Windhalm mit 0,9 l/ha Axial 50 EC oder 1,0 l/ha Axial Komplett vorgehen.


Weil die „Komplett-Version“ zusätzlich Florasulam enthält, wirkt dieses Herbizid auch breit gegen Unkräuter. Axial 50 EC hat dagegen eine reine Gräserwirkung und benötigt gegen dikotyle Unkräuter einen Mischungspartner. Setzen Sie es bei starkem Windhalmdruck am besten solo ein, um die volle Wirksamkeit auszunutzen. Ein Versuch zur Leistung von Herbiziden gegen Windhalm ist in Übersicht 1 dargestellt. Die wichtgsten Ergebnisse:


  • Bei Variante 1 wurde Pointer Plus gegen Unkräuter vorgelegt und Axial gegen Windhalm 14 Tage später appliziert. Weil dann kein Antagonismus aufgetreten ist, lag die Wirkung bei 100%.
  • In Variante 2 kamen beide Produkte gemeinsam zum Einsatz. Wegen des Antagonismus sank die Wirkung deutlich auf rund 90%.
  • Bei Axial 50 EC + Biathlon 4 D war keine Minderwirkung zu erkennen.
  • Die Sulfonyle erzielten auf sensitiven Windhalm die volle Wirkung.


In Wintergerste können Sie zur Nachbehandlung von Windhalm im Frühjahr nur mit 0,9 l/ha Axial oder 1,0 l/ha Axial Komplett vorgehen. Weitere Möglichkeiten gibt es nicht.

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