In vielen Regionen Ostdeutschlands und auf Schlägen, auf denen kein oder nur sehr selten Mais in der Fruchtfolge steht, hat Fusarium nur eine geringe Bedeutung. Auch für Septoria sind bei geringeren Niederschlägen im Frühjahr die Infektionsbedingungen in der Regel weniger günstig (Ausnahmen: 2010, 2013, 2014). Viele Weizenbestände wurden im Herbst 2019 früh gesät (ab 10. September). Inwieweit Septoria schon früh mit den intensiven Niederschlägen in der ersten Oktoberhälfte infiziert hat, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich waren kaum Ascosporen im Umfeld vorhanden, da Septoria in den zwei extrem trockenen Vorjahren nicht vorgekommen ist.
Achten Sie auf Halmbruch!
Ähnlich wie in 2016 und 2017 könnte aber starker Befall mit dem Halmbrucherreger Cercosporella vorkommen. Gefährdet sind Frühsaaten mit anfälligen Sorten wie Patras und Sorten mit einer Ausprägungsstufe von über 5 für Halmbruch. Rechnen müssen Sie mit dem Erreger insbesondere in den Bördegebieten auf Lössstandorten.
Eine schlechte Strohrotte und feuchte Herbstwitterung führen besonders in Frühsaaten nach Raps und Leguminosen zu hohem Ausgangsbefall im Frühjahr. Die Bekämpfung ist nicht ganz einfach. Gute Wirkungen lassen sich nur dann erzielen, wenn man vor kühler feuchter Witterung behandelt. Gegen Halmbruch wirksame Fungizide verhindern in solchen Phasen Neuinfektionen und das Einwachsen des Pilzes in die Halmwand. Gute Wirkungen sind von EC 30 bis 33 möglich – wenn die Witterung passt.
Für effektive Wirkungsgrade sind nahezu volle Aufwandmengen von Unix und Champion notwendig. Mit Prothioconazol sind noch gute, aber nicht vergleichbare Wirkungen erreichbar. Prochloraz reicht bei Starkbefall nicht aus. Weil Halmbruchwitterung auch Neuinfektionen mit Septoria fördert, empfiehlt sich vor Niederschlägen der Einsatz von 0,75 bis 1,0 kg/ha Unix + 1,25 l/ha Amistar Opti (wirkt gut gegen Halmbruch und Septoria). Mit besserer kurativer Wirkung eignen sich Kombinationen aus 0,6 kg/ha Unix + 1,0 l/ha Mirage + 1,25 l/ha Amistar Opti (besser als 1,0 l/ha Input Classic).
Sofern Champion zur Verfügung steht, gilt fast die gleiche Vorgehensweise: Solo mit 1,25 l/ha Champion + Amistar Opti/Folpan 500 EC bzw. zwischen den Schauern mit 1,0 l/ha Champion + 0,75 l/ha Mirage + 1,25 Amistar Opti oder 1,5 l/ha Folpan 500 EC. Vorteil von Champion ist, dass es sicher auch auf vorhandenen Gelbrost wirkt.
Wenn es trocken wird den Abschluss vorziehen
Oft stellt sich in Trockengebieten nach einer feuchten Phase länger anhaltendes trockenes Wetter ein. Ab EC 39, nachdem sich der Blattapparat ausgebildet hat, können Sie in diesen Fällen die Abschlussbehandlung durchführen. Notwendig wird sie aber wiederum erst, wenn die Witterung feuchter wird oder intensiver Tau den Rost fördert.
Wer in EC 39 behandelt, sollte Fungizidkombinationen mit sehr langer Dauerwirkung wählen, meistens mit dem Schwerpunkt Rost. Geeignet sind hierfür 1,0 l/ha Elatus Era oder 1,25 l/ha Priaxor + 1,25 l/ha Osiris. In weniger braunrostanfälligen Sorten kann man auch 1,5 l/ha Ascra Xpro oder andere Carboxamide verwenden. Ascra Xpro wirkt auch gegen geringen Mehltau- und DTR-Befall. Bei späterer Behandlung oder in sehr gesunden Sorten ist es möglich, weniger intensiv entweder mit reduzierter Menge oder weniger wirksamen Produkten zu behandeln.
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In vielen Regionen Ostdeutschlands und auf Schlägen, auf denen kein oder nur sehr selten Mais in der Fruchtfolge steht, hat Fusarium nur eine geringe Bedeutung. Auch für Septoria sind bei geringeren Niederschlägen im Frühjahr die Infektionsbedingungen in der Regel weniger günstig (Ausnahmen: 2010, 2013, 2014). Viele Weizenbestände wurden im Herbst 2019 früh gesät (ab 10. September). Inwieweit Septoria schon früh mit den intensiven Niederschlägen in der ersten Oktoberhälfte infiziert hat, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich waren kaum Ascosporen im Umfeld vorhanden, da Septoria in den zwei extrem trockenen Vorjahren nicht vorgekommen ist.
Achten Sie auf Halmbruch!
Ähnlich wie in 2016 und 2017 könnte aber starker Befall mit dem Halmbrucherreger Cercosporella vorkommen. Gefährdet sind Frühsaaten mit anfälligen Sorten wie Patras und Sorten mit einer Ausprägungsstufe von über 5 für Halmbruch. Rechnen müssen Sie mit dem Erreger insbesondere in den Bördegebieten auf Lössstandorten.
Eine schlechte Strohrotte und feuchte Herbstwitterung führen besonders in Frühsaaten nach Raps und Leguminosen zu hohem Ausgangsbefall im Frühjahr. Die Bekämpfung ist nicht ganz einfach. Gute Wirkungen lassen sich nur dann erzielen, wenn man vor kühler feuchter Witterung behandelt. Gegen Halmbruch wirksame Fungizide verhindern in solchen Phasen Neuinfektionen und das Einwachsen des Pilzes in die Halmwand. Gute Wirkungen sind von EC 30 bis 33 möglich – wenn die Witterung passt.
Für effektive Wirkungsgrade sind nahezu volle Aufwandmengen von Unix und Champion notwendig. Mit Prothioconazol sind noch gute, aber nicht vergleichbare Wirkungen erreichbar. Prochloraz reicht bei Starkbefall nicht aus. Weil Halmbruchwitterung auch Neuinfektionen mit Septoria fördert, empfiehlt sich vor Niederschlägen der Einsatz von 0,75 bis 1,0 kg/ha Unix + 1,25 l/ha Amistar Opti (wirkt gut gegen Halmbruch und Septoria). Mit besserer kurativer Wirkung eignen sich Kombinationen aus 0,6 kg/ha Unix + 1,0 l/ha Mirage + 1,25 l/ha Amistar Opti (besser als 1,0 l/ha Input Classic).
Sofern Champion zur Verfügung steht, gilt fast die gleiche Vorgehensweise: Solo mit 1,25 l/ha Champion + Amistar Opti/Folpan 500 EC bzw. zwischen den Schauern mit 1,0 l/ha Champion + 0,75 l/ha Mirage + 1,25 Amistar Opti oder 1,5 l/ha Folpan 500 EC. Vorteil von Champion ist, dass es sicher auch auf vorhandenen Gelbrost wirkt.
Wenn es trocken wird den Abschluss vorziehen
Oft stellt sich in Trockengebieten nach einer feuchten Phase länger anhaltendes trockenes Wetter ein. Ab EC 39, nachdem sich der Blattapparat ausgebildet hat, können Sie in diesen Fällen die Abschlussbehandlung durchführen. Notwendig wird sie aber wiederum erst, wenn die Witterung feuchter wird oder intensiver Tau den Rost fördert.
Wer in EC 39 behandelt, sollte Fungizidkombinationen mit sehr langer Dauerwirkung wählen, meistens mit dem Schwerpunkt Rost. Geeignet sind hierfür 1,0 l/ha Elatus Era oder 1,25 l/ha Priaxor + 1,25 l/ha Osiris. In weniger braunrostanfälligen Sorten kann man auch 1,5 l/ha Ascra Xpro oder andere Carboxamide verwenden. Ascra Xpro wirkt auch gegen geringen Mehltau- und DTR-Befall. Bei späterer Behandlung oder in sehr gesunden Sorten ist es möglich, weniger intensiv entweder mit reduzierter Menge oder weniger wirksamen Produkten zu behandeln.