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Insekten brauchen Bauern

Sie legen Blühstreifen an und kombinieren diese geschickt mit Hecken, Randstreifen oder Brachen? Dann machen Sie mit und gewinnen Preise im Gesamtwert von 25.000 €.

Lesezeit: 4 Minuten

Längst sind Insekten wahre Medienstars geworden. Immer öfter berichten Fernsehsender in Dokumentationen mit Titeln wie „Das große Insektensterben“ über das Thema. Auch wenn sich das genaue Ausmaß kaum erfassen lässt, steht eins fest: Um die Artenviefalt ist es nicht gut bestellt. Dass der Trend trotz Teilerfolgen rückläufig ist, zeigen Ergebnisse des Bundesamtes für Naturschutz.

Kleine Tiere mit großer Leistung

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Wie wichtig aber eine Vielzahl von Arten ist, zeigt allein ihre wirtschaftliche Bedeutung. So beziffern Studien der Welt-ernährungsorganisation FAO den Wert von bestäubenden Insekten auf über 153 Mrd. € pro Jahr. Auch für die Medizin sind Insekten wichtig. Produzieren doch z.B. Heuschrecken wirkungsvolle Antibiotika, die sich – englischen Forschern zufolge – künftig eventuell gegen multiresistente Bakterienstämme einsetzen lassen. Eine Rolle spielen auch die Wechselbeziehungen: Gehen z.B. bestimmte Insekten zurück, wirkt sich das auch auf Vogelarten aus, welche diese fressen.

Für die Landwirtschaft direkt sind Käfer, Schwebfliegen und andere Insekten wertvolle Helfer. Ein Marienkäfer kann täglich bis zu 200 Blattläuse fressen. Weil die Nahrung von Schwebfliegen insbesondere aus Nektar und Pollen besteht, spielen sie als Bestäuber eine wichtige Rolle. Es gibt mehr als 800 Arten, davon gelten rund 40% als Nützlinge. Bei den Larven vieler Schwebfliegen-Arten stehen vor allem Blattläuse auf dem Speiseplan. Eine Larve vertilgt in ihrer ein- bis zweiwöchigen Entwicklungszeit sage und schreibe 400 bis 700 Läuse. Auch Laufkäfer sind natürliche Gegenspieler vor allem von anderen Insekten und Schnecken.

Helfen und gewinnen!

Der Schutz der Arten muss daher für uns alle ein Anliegen sein. Aus diesem Grund wollen wir erstmals Landwirte und Regionen prämieren, die besonders insektenfreundlich arbeiten. Mit Preisen im Gesamtwert von 25000 € wollen wir

  • die insektenfreundliche Landwirtschaft fördern,
  • die Zusammenarbeit von Imkern, Naturschützern, engagierten Bürgern und Landwirten stärken,
  • vorbildliche Aktivitäten bekannter machen,
  • auszeichnen und
  • finanziell unterstützen.

Mitmachen können

  • Kategorie 1: Landwirtschaftliche Ortsvereine sowie deren Kooperationspartner (Imker, Bürger, Naturschützer, Politik und Verwaltung) sowie
  • Kategorie 2: einzelne Landwirte.

Was ist preiswürdig?

Interessierte Bewerber sollten darlegen, mit welchen Maßnahmen und welchem Erfolg sie z.B. Wildbienen und andere Insekten fördern. Folgende drei Kriterien stehen im Vordergrund:

  • Förderung der Vielfalt von Wildbienen und anderen Insekten durch Maßnahmen auf der landwirtschaftlichen Fläche (LF). Dabei geht es einerseits um das Bereitstellen von blühenden Pflanzen über die ganze Saison, z.B. mithilfe einer Vielfalt von blühenden Kulturpflanzen, Wildblumenstreifen, Untersaaten und Zwischenfrüchten. Andererseits geht es auch darum, Lebensraumstrukturen für Insekten wie Ackerrandstreifen, Hecken oder Brachen zu schaffen. Gewichtungsfaktor des Kriteriums: 60%.
  • Förderung der Vielfalt von Wildbienen und anderen Insekten durch Maßnahmen auf Ebene der Agrarlandschaften. Dazu gehört das Anlegen z.B. von Brachen, magerem Grünland, Feldgehölzen und bunten Bauerngärten. Zudem sind Kleingewässer, saubere (beschattete) Bäche und Feuchtgebiete von Vorteil. Gewichtungsfaktor: 30%.
  • Förderung der Vielfalt von Wildbienen und anderen Insekten durch Kooperationspartner, z.B. mit landwirtschaftlichen Verbänden, Landschaftspflegeverbänden, Naturschützern, Imkern oder Politikern. Gewichtungsfaktor: 10%.

Wenn Sie oder ihr Ortsverein mit einer ausgeklügelten Kombination aus verschiedenen Maßnahmen diese Kriterien vollständig oder teilweise erfüllen, sollten Sie sich schnell bewerben! Unter www.insektenfreund.com können Sie sich anmelden. Beschreiben Sie Ihr Konzept möglichst ausführlich – dann steigen die Chancen auf einen Gewinn. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. März 2019.

Die Jury

Die drei vorbildlichsten Ortsvereine und ihre Partner (Kategorie 1) und die drei besten Landwirte (Kategorie 2) werden für ihre Leistungen ausgezeichnet und gewinnen standortangepasste Blühmischungen und Gelder für weitere Biodiversitätsaktionen (siehe Kasten).

Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Imker, der Wissenschaft und der Sponsoren:

  • Prof. Dr. Teja Tscharntke, Fachgebiet Agrarökologie, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Georg-August-Universität Göttingen, Niedersachsen
  • Werner Schulze, NABU-Bundesfachausschuss Entomologie (Insekten), Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
  • Heinrich Kersten, Imker, Verden, Niedersachsen
  • Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, Vorstandsmitglied der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Bonn, Nordrhein-Westfalen
  • Hubertus Maximilian Frhr. von Künsberg-Langenstadt, Landwirt aus Küps, Landkreis Kronach, Bayern
  • Sven Borchert, Landwirtschaftliche Betriebsgemeinschaft GbR, Landwirt aus Oschersleben, Landkreis Börde, Sachsen-Anhalt
  • Peter Hefner, Leiter Business Sustainability Syngenta GmbH, Maintal, Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Matthias Bröker, Redakteur, Münster, Nordrhein-Westfalen

Die Preisverleihung findet prominent auf der Grünen Woche 2020 in Berlin statt. top agrar wird anschließend die Gewinner und ihre Konzepte vorstellen. Förderer des Wettbewerbs sind die LV-Stiftung Münster und das Pflanzenschutz- und Saatgutunternehmen Syngenta.

Seien Sie dabei und helfen Sie Wildbienen, Käfern und Co. Denn Insekten brauchen Bauern, aber auch die Bauern die Insekten.

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