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Kartoffeln: Schrumpfende Mittelpalette zur Keimhemmung und Lagerbehandlung

Lesezeit: 2 Minuten

Für den Keimhemmungswirkstoff Chlorpropham gilt zwar eine Aufbrauchfrist bis zum 8. Oktober 2020, von einem Einsatz in dieser Saison ist jedoch abzuraten. Der Grund dafür ist, dass der Rückstandshöchstgehalt mit dem Verbot vom 31. Juli 2019 auf die Nachweisgrenze von 0,01 mg/kg abgesenkt wurde. Ist die Belastung mit Chlorpropham zu hoch, lassen sich die behandelten Kartoffeln nicht mehr verkaufen. Wer dennoch einen Einsatz plant, sollte vor der Anwendung die Abnahme mit dem Handel klären.


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Alternativ zum Chlorpropham können Sie zur Keimhemmung den Wirkstoff Maleinsäurehydrazid vor der Ernte oder – wenn noch nötig – die Mittel Biox-M oder 1,4 Sight nach der Ernte einsetzen. Als Maleinsäurehydrazid-haltige Produkte sind nur noch Fazor und Himalaya 60 SG verfügbar. Beide Mittel lassen sich mit 5 kg/ha drei bis fünf Wochen vor der Krautabtötung anwenden. Erfolgt die Ausbringung zu früh, kann dies Ertrag kosten.


Das Mittel 1,4 Sight enthält den natürlich in Kartoffeln vorkommenden Wirkstoff 1,4-Dimethylnaphtalin. Ein Einsatz ist bis zu sechsmal mit bis zu 20 ml/t Kartoffeln möglich. Zur Applikation eignen sich klassische Heißnebelgeräte. Für den Einsatz von Biox-M, welches auf Grüne-Minze-Öl basiert, wird vom Hersteller nur der Electrofogger der Firma Xeda empfohlen. Das Mittel kann man bis zu elfmal einsetzen – auch im Ökoanbau.


Für die Lagerbehandlung von Pflanzkartoffeln steht weiterhin nur Diabolo auf Imazalil-Basis zur Verfügung. Mit 150 ml/t Kartoffeln können Sie es gegen Silberschorf, Fusariumarten und Trockenfäule sofort nach der Ernte während des Einlagerns oder im Frühjahr beim Auslagern anwenden. Nutzen Sie hierfür ULV-Geräte (ultra low volume), welche ein sehr feines Tropfenspektrum für eine gute Benetzung ermöglichen. Schützen Sie die Applikationseinheit vor Wind, damit es nicht zu Abdrift kommt.


Dr. Wolfdieter Kürzinger, agro nord

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