Lassen sich Kartoffeln in Rundballen silieren? In Norwegen testete dies kürzlich das landwirtschaftliche Forschungsinstitut NIBIO. Die Idee: Es ließe sich so ein schmackhaftes Futter für Rinder und Schweine erzeugen. Zudem wären die Knollen länger lagerbar. Zusätzlich erhofft man sich für die beim Abpacker aussortierte Speiseware neue Abnehmer und höhere Preise.
Die ersten Versuche fanden im Rahmen des Projektes „CYCLE“ statt. Dabei gingen die Forscher wie folgt vor: Sie zerschnitten oder quetschten die gewaschenen, rohen Kartoffeln und gaben diese in einen Futtermischwagen. Dazu mischten sie Grassilage (wegen der Milchsäurebakterien) und Trockenschnitzel, um den TS-Gehalt zu erhöhen. In einer stationären Maispresse (ähnlich Press-Wickelkombination) wurde das Gemenge danach zu ca. 1400 kg-schweren Ballen gepresst. Einziges Problem: Bis das Gerät die erste Folienschicht um den Ballen gewickelt hatte, fiel einiges der Kartoffelmischung daneben. Anschließend erfolgte eine 12-wöchige Lagerung.
Die Ergebnisse stimmen optimistisch, denn die Kartoffeln ließen sich erfolgreich als Rundballen silieren. Sie bildeten dabei kaum unerwünschte Säuren. Als günstig erwies sich ein TS-Gehalt von mindestens 30%. Lag er darunter, entstanden unerwünschte Sickersäfte und der Ballen verlor an Form. Um das richtige Mischungsverhältnis zu finden und weitere Produkte, wie z.B. Möhren, zu testen, erfolgen derzeit weitere Untersuchungen.