Überprüfen Sie zunächst, ob eine Unkrautbekämpfung auf Ihrer Fläche überhaupt nötig ist. Unter optimalen Bedingungen kann ein Bestand auflaufende Unkräuter gut unterdrücken. Ungräser spielen in Sommergetreide eine eher untergeordnete Rolle. Bei hohem Druck kommen Sie allerdings nicht an einem Herbizideinsatz vorbei. Die beste Wirkung und Verträglichkeit erreichen Sie zum 3- bis 4-Blattstadium des Sommergetreides. Empfehlungen gegen Unkräuter entnehmen Sie der Übersicht 3.
Gegen Fuchsschwanz eignen sich in Sommerweizen und -gerste 1,2 l/ha Axial 50. Gegen Windhalm und Flughafer reichen 0,9 l/ha aus. Geht es in erster Linie um Flughafer, können Sie – falls noch vorhanden – in Sommergerste alternativ 1,0 l/ha Ralon Super + 0,4 l/ha Monfast nutzen (preisgünstiger, Aufbrauchfrist bis 30. Juni 2018). Wegen der ruhenden Zulassung Flupyrsulfuron-haltiger Produkte, wie z.B. Lexus, stehen gegen Ungräser in Hafer derzeit keine Herbizide zur Verfügung. Eine Nebenwirkung erreichen Sie mit dem Einsatz von 0,1 kg/ha Concert SX (auf drainierten Flächen erst ab dem 16.3.).
Falls auf Ihrer Fläche oft Manganmangel auftritt, können Sie vorbeugend z.B. 5 l/ha Mangan Sulfat flüssig + 5 kg je ha Epso Combi Top den Herbiziden zumischen (nicht bei Axialeinsätzen). Lebosol Mangannitrat sollte man nicht zu wuchsstoffhaltigen Mitteln zugeben.
Alternativ oder zusätzlich können Sie das Sommergetreide auch striegeln. Wichtig ist dabei, dass das Saatgut gleichmäßig in ca. 3 cm Tiefe liegt. Das Striegeln erfolgt rund 3 bis 8 Tage nach der Aussaat. Einen weiteren Gang können Sie im 3- bis 4-Blattstadium einplanen. Stellen Sie das Gerät nicht zu stark ein, da andernfalls zu viel Erde auf das Getreide gelangt. Kontrollieren Sie nach einigen Tagen, ob eine weitere Bearbeitung – dann in entgegengesetzter Fahrtrichtung – erfolgen muss.
Lars Beke-Bramkamp, LWK Niedersachsen