Der Einsatz Propyzamid-haltiger Produkte wie Kerb Flo, Groove, Cohort oder Milestone gegen Fuchsschwanz, Rispen, Trespen und Weidelgräser in Raps ist sinnvoll, darüber ist sich die Beratung mittlerweile einig. Es geht darum, einer raschen Resistenzentwicklung der Ungräser gegenüber anderen Wirkstoffgruppen entgegenzuwirken. Als schwierig erweist sich allerdings, die gewünschten Wirkungsgrade zu erzielen.
Wichtig ist, dass die Ungräser zur Zeit des Herbizideinsatzes nicht zu groß sind. Zudem muss es kühl genug sein. Nach unserer Erfahrung funktionieren Propyzamid-haltige Produkte am besten bei Temperaturen unter 0°C. Zumindest sollten die Tagestemperaturen nicht dauerhaft über 5°C liegen. Sind kühle Bedingungen eingetreten, gilt es, so früh wie möglich zu behandeln. Denn je kleiner die Gräser, desto besser die Erfolgsaussichten.
Wünschenswert ist, wenn man auf feuchte Böden behandeln kann und nach der Anwendung noch 10 mm Regen fallen. Je weiter man aber in den Winter kommt, desto weniger wichtig sind Niederschläge. Demgegenüber fielen Behandlungen gegen Mitte November in der Wirkung ab, wenn kurze Zeit später hohe Regenmengen von 30 mm und mehr auftraten.
Ein Beispiel: Im Märkischen Kreis (NRW) wurde auf Lehm am 24.08.2017 Raps mit 45 Körnern/m2 gesät. Wegen des starken Fuchsschwanzdrucks kamen 1,875 l/ha Kerb Flo zum Einsatz – u.a. am 02.01.2018 und am 30.01.2018. Obwohl der Fuchsschwanz am 30.01. stärker entwickelt war, ließ sich zu diesem Termin mit 94% die bessere Wirkung erzielen als mit der früheren Behandlung (87%). Schaut man in die Wetterdaten für die nachfolgenden 14 Tage, findet sich folgendes: Vom 02.01. bis zum 16.01.2018 fielen 60 mm Niederschlag und die mittlere Temperatur lag bei 4°C. Vom 30.01. bis zum 15.02.2018 fielen dagegen 24 mm Regen bei einer mittleren Temperatur von 0,6°C.
Insgesamt ließ sich der Ertrag in diesem Versuch durch den Einsatz des Herbizids von 32 auf 41 dt/ha steigern.
Wartet man auf Frost, ist die Befahrbarkeit in den frühen Morgenstunden oft am besten. Um ein Einfrieren des Spritzwassers an den Düsen zu vermeiden, empfiehlt sich der Zusatz des Blattdüngers Solumop. Der feste Dünger enthält 60% wasserlösliches Kaliumoxid. Mit einer 5%igen Lösung lässt sich der Gefrierpunkt der Spritzbrühe auf -2°C senken. Pro 200 l Wasser sind 10 kg/ha Solumop einzumischen. Die Kosten liegen bei 90 ct/kg. Auf Grundlage von 70 ct/kg K2O liegt der Düngewert von 1 kg Solumop bei 42 ct. Günter Klingenhagen, LWK NRW
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Der Einsatz Propyzamid-haltiger Produkte wie Kerb Flo, Groove, Cohort oder Milestone gegen Fuchsschwanz, Rispen, Trespen und Weidelgräser in Raps ist sinnvoll, darüber ist sich die Beratung mittlerweile einig. Es geht darum, einer raschen Resistenzentwicklung der Ungräser gegenüber anderen Wirkstoffgruppen entgegenzuwirken. Als schwierig erweist sich allerdings, die gewünschten Wirkungsgrade zu erzielen.
Wichtig ist, dass die Ungräser zur Zeit des Herbizideinsatzes nicht zu groß sind. Zudem muss es kühl genug sein. Nach unserer Erfahrung funktionieren Propyzamid-haltige Produkte am besten bei Temperaturen unter 0°C. Zumindest sollten die Tagestemperaturen nicht dauerhaft über 5°C liegen. Sind kühle Bedingungen eingetreten, gilt es, so früh wie möglich zu behandeln. Denn je kleiner die Gräser, desto besser die Erfolgsaussichten.
Wünschenswert ist, wenn man auf feuchte Böden behandeln kann und nach der Anwendung noch 10 mm Regen fallen. Je weiter man aber in den Winter kommt, desto weniger wichtig sind Niederschläge. Demgegenüber fielen Behandlungen gegen Mitte November in der Wirkung ab, wenn kurze Zeit später hohe Regenmengen von 30 mm und mehr auftraten.
Ein Beispiel: Im Märkischen Kreis (NRW) wurde auf Lehm am 24.08.2017 Raps mit 45 Körnern/m2 gesät. Wegen des starken Fuchsschwanzdrucks kamen 1,875 l/ha Kerb Flo zum Einsatz – u.a. am 02.01.2018 und am 30.01.2018. Obwohl der Fuchsschwanz am 30.01. stärker entwickelt war, ließ sich zu diesem Termin mit 94% die bessere Wirkung erzielen als mit der früheren Behandlung (87%). Schaut man in die Wetterdaten für die nachfolgenden 14 Tage, findet sich folgendes: Vom 02.01. bis zum 16.01.2018 fielen 60 mm Niederschlag und die mittlere Temperatur lag bei 4°C. Vom 30.01. bis zum 15.02.2018 fielen dagegen 24 mm Regen bei einer mittleren Temperatur von 0,6°C.
Insgesamt ließ sich der Ertrag in diesem Versuch durch den Einsatz des Herbizids von 32 auf 41 dt/ha steigern.
Wartet man auf Frost, ist die Befahrbarkeit in den frühen Morgenstunden oft am besten. Um ein Einfrieren des Spritzwassers an den Düsen zu vermeiden, empfiehlt sich der Zusatz des Blattdüngers Solumop. Der feste Dünger enthält 60% wasserlösliches Kaliumoxid. Mit einer 5%igen Lösung lässt sich der Gefrierpunkt der Spritzbrühe auf -2°C senken. Pro 200 l Wasser sind 10 kg/ha Solumop einzumischen. Die Kosten liegen bei 90 ct/kg. Auf Grundlage von 70 ct/kg K2O liegt der Düngewert von 1 kg Solumop bei 42 ct. Günter Klingenhagen, LWK NRW