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Kontrollieren Sie Ihren Roggen früh auf Braunrost

Lesezeit: 4 Minuten

Carboxamide und Strobilurine haben eine gute Dauerwirkung gegen Braunrost. Reagieren Sie früh genug!


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Im Roggen ist der Gelbrost zum Glück bisher kein Thema. In dieser Kultur sind es vor allem Braunrost und Rhynchosporium-Blattflecken, auf die Sie achten müssen. Die Sorteneinstufungen für die Festigkeit gegen Blattkrankheiten ausgewählter Roggensorten entnehmen Sie Übersicht 3. Diese müssen Sie einbeziehen, wenn Sie die Krankheitssituation beurteilen. Neben Blattkrankheiten kann in Septembersaaten Halmbruch eine Rolle spielen. Mehltau ist oft bei Frühjahrsbeginn zu finden. Auf typischen Roggenstandorten verliert er aber im Verlauf der Vegetation an Bedeutung.


Die Krankheit mit der größten Ertragsrelevanz ist Braunrost. Sein Auftreten müssen Sie über die Saison genau beobachten. Verhindern Sie, dass er sich im Bestand ab EC 31/32 ausbreitet. Der Rost und die Blattflecken lassen sich ausreichend mit den bekannten Azol-Fungiziden bekämpfen.


Treten in den Frühsaaten Blattkrankheiten auf und besteht zudem ein Halmbruchrisiko, sollten Sie die Produkte bevorzugen, die in Übersicht 5 für diese Situation (oben links) aufgeführt sind. Champion, das im Pack mit Diamant verkauft wird, enthält ein Carboxamid, sodass bei einem weiteren Fungizideinsatz aus Gründen des Resistenzmanagements kein weiteres Carboxamid-Fungizid (Adexar, Ceriax, Elatus Era usw.) folgen sollte. Die Azole erfassen den Roggen-Mehltau in der Regel ausreichend. Bei stärkerem Ausgangsbefall bieten sich Produkte mit einer Mehltau-Komponente an (Input CL, Kantik, Ceralo usw.). Achten Sie in diesen Fällen auf die Gewässer-Abstandsauflagen!


Sind im Roggenbestand keine Blattkrankheiten zu finden, können Sie die Fungizidapplikation hinauszögern. Wie bei Triticale gilt es, die oberen drei Blattetagen zu schützen, die ab EC 39 (Ende Fahnenblattschieben) vollständig ausgebildet sind. Für diesen Schutz eignen sich wiederum die Carboxamid- und/oder Strobilurin-haltigen Fungizide. Mit der abschließenden Behandlung bzw. Erstbehandlung sollten Sie nicht so lange warten, bis sich ein deutlich sichtbarer Befall ausgebildet hat. Für Braunrost gilt – wie für Gelbrost – , dass bereits gesetzte Infektionen schwerer zu bekämpfen sind.


Die neue Generation speziell der Carboxamid-Fungizide verfügt gegen Roste über eine ausgeprägte Dauerwirkung. Diese bestätigte sich in unseren Versuchen der letzten Jahre. Stellvertretend für eine Versuchsserie ist in Übersicht 4 ein Ergebnis aus dem Kreis Gifhorn dargestellt. Die Fungizide haben wir im Fahnenblattstadium am 4. Mai ausgebracht. Im Bestand waren vereinzelt Braunrostinfektionen festzustellen. Nach der Behandlung wurden Braunrostpusteln in den Fungizidvarianten erst Anfang Juli sichtbar. Die Stärke des Befalls hing in der Folge vom Fungizid und dessen Aufwandmenge ab. Das Ernteergebnis zeigt, dass alle Varianten den Rost ausreichend kontrollieren konnten. Die Unterschiede zwischen den Behandlungsvarianten waren statistisch nicht gesichert. Das bedeutet: Der späte Braunrost hat sich nicht mehr gravierend auf den Ertrag ausgewirkt.


Dies bestätigen auch Versuche, in denen man in der Roggenblüte noch einmal ein Azol zur Rostbekämpfung eingesetzt hat. Der Bekämpfungserfolg stellte sich zwar ein. Das Ertragsergebnis unterscheidet sich jedoch nicht von den Varianten ohne Spätbehandlung. Der späte Einsatz erhält erst eine Bedeutung, wenn man im Vorfeld den Braunrost nicht ausreichend beachtet und dieser sich bereits zur Behandlung in EC 39/49 vehement ausgebreitet hat.


Dass das neue Fungizid Elatus Era eine sehr gute Rostwirkung besitzt, zeigt ebenfalls die Übersicht 4. Da es nur im Pack mit Sympara oder Amistar Opti vermarktet werden soll, ist Sympara (= Prosaro) im Roggen der geeignetere Packpartner. Der Grund: Es lässt sich gegebenenfalls solo zum Schossen einsetzen oder aber als Kurativpartner zum Termin EC 39/49. Über das enthaltene Tebuconazol wirkt die Mischung mit Elatus Era gegen den vorhandenen Befall stärker.


Wie die Empfehlungen bei hoher Ertragserwartung und starkem Frühbefall oder geringem Ertrag und schwachem Frühbefall aussehen, entnehmen Sie den Übersichten 5 und 6.


Resistenzen verhindern!

In beiden Getreidearten lassen sich die Krankheiten noch gut bekämpfen, sofern man die Bestände im Auge behält und angemessen reagiert. Um die Wirksamkeit der Fungizide zu erhalten, sollten Sie den Anbau sehr anfälliger Sorten vermeiden, um das Risiko einer Resistenzentwicklung nicht unnötig zu erhöhen. -hm-

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