E ine Kartoffel,die so kühl und trocken aufbewahrt wurde,dass sie bis zum Frühjahr nur geringe Alterungsverluste aufweist,hat die besten Voraussetzungen für die Entwicklung einer neuen leistungsfähigen Pflanze.Eine sortentypisch hohe Anzahl an Stängeln ist gefordert,um eine möglichst fehlerfreie Bestandesentwicklung zu gewährleisten.Kühlläger bringen offenbar Vorteile bei der Lagerung von Pflanzkartoffeln,wie Anbauvergleich verschiedener Lagerungsformen auf dem Versuchsfeld der LWK Hannover,Bezirksstelle Bremervörde,belegen.Die Ergebnisse: Etwa 7 %höhere Knollenerträge ergaben sich durch die Kühllagerung bis Ende März und Auspflanzung mit kurzer Vorkeimperiode Mitte April.Dieser Ertragsvorteil wurde erreicht durch eine 25 %höhere Anzahl von Stängeln im Vergleich zur Aufbereitung im Dezember.Die Parzellen zeigten zudem optisch eine bessere, gleichmäßigere und zügigere Bestandesentwicklung. Gleichwertig mit der Kühllagerung des Pflanzgutes ist das Vorkeimen in Vorkeimhäusern.Fachgerecht durchgeführt beträgt der Ertragsvorsprung im Vergleich zum Nichtvorkeimen etwa 5 bis 10 %.Er wird ebenfalls durch die höhere Anzahl Stängel je Pflanzknolle und eine bessere Jugendentwicklung bedingt.Die vorgekeimten Knollen entwickeln sich aufgrund eines schnelleren Aufgangs zügiger und gleichmäßiger,da fast keine Fehlstellen auftreten.Die Kosten für die Kühllagerung und Vorkeimung in Höhe von ca.130 E /ha werden durch die Mehrerträge wettgemacht. Die Vorteile bei der Ertragsbildung durch Kühllagerung und Vorkeimung sind nur dann gegeben,wenn das Pflanzgut ab dem Kühllager bzw.Vorkeimhaus auch bis zum Pflanzen sehr schonend behandelt wird.Beschädigungen an Keimen und Knollen sollten Sie auch bei der Aufbereitung,Zwischenlagerung,Transport und Pflanzung unbedingt vermeiden!