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topplus N.U. Agrar

„Landwirtschaft verhindert schlechteres Klima“

Lesezeit: 3 Minuten

Mensch und Tier müssen mit der Nahrung Energie aufnehmen und dabei natürlich atmen. Die Frage ist aber, woher bekommen sie diese Nahrungsmittel?


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Die Landwirtschaft setzt Energie ein und damit auch CO2 frei, um mithilfe der Photosynthese ein Mehrfaches an CO2 zu binden, das dann in Form von Futter- und Nahrungsmitteln für Mensch und Tier dient. Diese verbrauchen Energie und geben CO2 wieder ab. Der Kreislauf beginnt dann wieder von vorne. Da es kein Perpetuum mobile gibt, treten auch Verluste auf.


Dauerhafte CO2-Festlegung nur in Gestein


Der CO2-Kreislauf im Wald oder in der Savanne ist derselbe wie auf dem Acker, nur dass weniger für Verzehr von Mensch und Tier genutzt wird, sondern die Masse abstirbt und verfault – dadurch wird wieder CO2 freigesetzt. Der Unterschied ist, dass der Prozess im Wald nicht innerhalb einer Vegetation abläuft, sondern in vielen Jahren. Letztlich wird aber jedes organische Material zersetzt und damit CO2 wieder freigesetzt. Eine wirklich dauerhafte Bindung von CO2 ist nur in Gestein möglich, also als Ca- oder Mg-Carbonat.


KLimadebatte zu einseitig


Meines Erachtens darf sich die Klimadiskussion nicht allein auf die Input-Seite der Landwirtschaft beschränken und darstellen, dass die Landwirte im letzten Jahr 63 Mio. t CO2e (= 7% des Teibhausgas-Ausstoßes) in die Luft gejagt haben. Vielmehr muss sie auch die Photosyntheseleistung und CO2-Bindung auf der anderen Seite berücksichtigen. Wenn wir nur den Energieeinsatz und den Humusabbau betrachten, kommen z.B. die Zuckerrüben sicher sehr schlecht weg. Dass dafür aber ein Mehrfaches an Energie im Nahrungsmittel Zucker gespeichert wird, bleibt unberücksichtigt.


Auf den Plakaten wurde deshalb von den Initiatoren die Positivseite plakativ als direkte Antithese zur einseitigen Darstellung des Umweltbundesamtes und der Medien ins Blickfeld geschoben. Im darunter stehenden Text wird aber sehr wohl darauf hingewiesen, dass dafür ein Input erforderlich ist. Dabei werden Humussaldo und Lachgasverluste bewertet. Auch im Beitrag wurden beide Seiten berücksichtigt.


Die Daten für den Beitrag stammen aus offiziellen Statistiken. Den Bewirtschaftungsdaten liegen die Standardabläufe in den Betrieben zugrunde. Die CO2-Freisetzung durch die Herstellung von Betriebsmitteln und Technik wurde über den Energieaufwand für die Herstellung ermittelt, der Dieselverbrauch aus Betriebsdaten herangezogen. Für die Humusfreisetzung und -reproduktion sowie für die Lachgasfreisetzung wurden Werte aus einschlägigen Veröffentlichungen herangezogen. Allerdings haben wir uns erlaubt, deren Plausibilität aufgrund von zu wenigen zur Verfügung stehenden Vergleichswerten aus der Praxis zu überprüfen.


Mein Fazit


Wenn wir in Mitteleuropa unsere Produktion zurückschrauben, muss anderswo auf der Welt mehr als doppelt bis viermal so viel Fläche in Nutzung genommen werden, mit einer wesentlich schlechteren CO2e- und Ökobilanz. Auf dieser Fläche stehen dann kein Wald und keine Savanne.


Unsere Landwirtschaft – und vor allem die intensiv wirtschaftenden Betriebe – erreichen einen hohen Wirkungsgrad. Unser Problem ist, dass wir durch Heizung, Verkehr und Industrieproduktion innerhalb von 150 Jahren ein Zehntel der Energie bzw. des CO2 in die Luft gejagt haben, das in 150 Mio. Jahren der Erdwarmzeit als Kohle, Erdöl oder Gas gespeichert wurde.


Prof. Dr. Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH

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