Derzeit schädigen Feldmäuse nicht nur das Grünland stark. Auch auf dem Acker sind sie unterwegs. In Thüringen trat ein Befall schon im Herbst 2019 auf. „Fehlstellen im Raps waren bereits nach dem Auflaufen zu finden“, so Katrin Weidemann vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Aktuell zeige sich, dass die Mäusedichte oft weit über dem Bekämpfungsrichtwert liegt.
Ob dieser überschritten ist, zeigt die Lochtretmethode an. Dazu tritt man an vier unterschiedlichen Stellen eines Schlages auf je 250 m² alle Feldmauslöcher zu. Nach 24 Stunden werden die wiedergeöffneten Löcher gezählt. Sind es mehr als fünf bis acht wiedergeöffnete Löcher pro 250 m², ist der Richtwert erreicht.
„Die Situation im Wintergetreide ist zurzeit zwar noch etwas besser als im Raps, durch den Blattzuwachs werden aber auch diese Flächen attraktiver für die Nager“, erklärt Weidemann. Bislang hätten Bekämpfungsmaßnahmen wenig ausrichten können. Die Köder seien kaum angenommen worden, da wegen des milden Winters ununterbrochen Futter verfügbar war.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Sachsen-Anhalt. „Landwirte haben in Ackergras, Wintergetreide und -raps mit wachsendem Feldmausdruck zu kämpfen“, teilt Christian Wolff vom Pflanzenschutzdienst des Landes Sachsen-Anhalt mit. Zwar sei die Situation noch nicht so schlimm wie im Grünland bei den Nachbarn in Niedersachsen, jedoch rechne man mit einer weiteren Vermehrung im Laufe des Frühjahrs. Betroffen sind laut Wolff besonders die Gebiete der Magdeburger Börde und des Harzvorlandes.
Bekämpfen lassen sich die Schadnager leider immer schwieriger. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat in den Jahren 2018 und 2019 die Anwendungsbeschränkungen für Rodentizide verschärft. So ist z.B. ein Einsatz in Gebieten, in denen Feldhamster vorkommen, vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten.
Zudem gilt: Wer Giftköder ausbringt, muss darauf achten, dass diese nur für Mäuse erreichbar sind. Daher lassen sich die Köder nur noch mit der Legeflinte ausbringen. Beachten Sie dabei die Gebrauchsanweisung des eingesetzten Mittels.
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Derzeit schädigen Feldmäuse nicht nur das Grünland stark. Auch auf dem Acker sind sie unterwegs. In Thüringen trat ein Befall schon im Herbst 2019 auf. „Fehlstellen im Raps waren bereits nach dem Auflaufen zu finden“, so Katrin Weidemann vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Aktuell zeige sich, dass die Mäusedichte oft weit über dem Bekämpfungsrichtwert liegt.
Ob dieser überschritten ist, zeigt die Lochtretmethode an. Dazu tritt man an vier unterschiedlichen Stellen eines Schlages auf je 250 m² alle Feldmauslöcher zu. Nach 24 Stunden werden die wiedergeöffneten Löcher gezählt. Sind es mehr als fünf bis acht wiedergeöffnete Löcher pro 250 m², ist der Richtwert erreicht.
„Die Situation im Wintergetreide ist zurzeit zwar noch etwas besser als im Raps, durch den Blattzuwachs werden aber auch diese Flächen attraktiver für die Nager“, erklärt Weidemann. Bislang hätten Bekämpfungsmaßnahmen wenig ausrichten können. Die Köder seien kaum angenommen worden, da wegen des milden Winters ununterbrochen Futter verfügbar war.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Sachsen-Anhalt. „Landwirte haben in Ackergras, Wintergetreide und -raps mit wachsendem Feldmausdruck zu kämpfen“, teilt Christian Wolff vom Pflanzenschutzdienst des Landes Sachsen-Anhalt mit. Zwar sei die Situation noch nicht so schlimm wie im Grünland bei den Nachbarn in Niedersachsen, jedoch rechne man mit einer weiteren Vermehrung im Laufe des Frühjahrs. Betroffen sind laut Wolff besonders die Gebiete der Magdeburger Börde und des Harzvorlandes.
Bekämpfen lassen sich die Schadnager leider immer schwieriger. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat in den Jahren 2018 und 2019 die Anwendungsbeschränkungen für Rodentizide verschärft. So ist z.B. ein Einsatz in Gebieten, in denen Feldhamster vorkommen, vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten.
Zudem gilt: Wer Giftköder ausbringt, muss darauf achten, dass diese nur für Mäuse erreichbar sind. Daher lassen sich die Köder nur noch mit der Legeflinte ausbringen. Beachten Sie dabei die Gebrauchsanweisung des eingesetzten Mittels.