Lässt sich Mais auf Dämmen anbauen? Die Dammkultur ist ein pflugloses, bodenschonendes Verfahren, bei dem man einen Arbeitsgang einspart. Zudem verschafft es dem Mais in kühlen Frühjahren einen besseren Start. Dabei wird der Boden gezielt in der Reihe, in der das Maiskorn nachher wächst, 35 cm tief gelockert, um den Pflanzen mehr Wurzelraum zu schaffen. In diesem Arbeitsgang werden auch die Dämme geformt und rückverfestigt, etwas Mineraldünger zugefügt und dann das Maiskorn abgelegt.
Das Verfahren bringt weitere Vorteile mit sich, wie z.B. schnelleres Erwärmen der Dämme wegen der größeren Oberfläche, kein Verschlämmen bei Starkregen, besseres Durchlüften des Bodens, Erosionsschutz und höhere Nährstoffeffizienz, da die Nährstoffe nicht so leicht ausgewaschen werden. Zudem gibt es keine Staunässe auf den Dämmen, die Flächen sind besser befahrbar und ein Teil der Nährstoffe wird gezielt an die Maispflanze gelegt.
Erfahrungen mit der Dammkultur von Mais hat bereits der junge Landwirtschaftsmeister Sven Schröder aus Selsingen-Lavenstedt in Niedersachsen gesammelt. Seit 2014 bietet er mit einem vierreihigen Gerät das Verfahren im Lohn an. Im Rahmen seiner Meisterarbeit hat er es mit einer Pflugvariante (25 cm Pflugtiefe) verglichen. Vor allem bei feuchten Startbedingungen für den Mais zeigt die Dammkultur Vorteile. „Es lassen sich damit höhere Energiegehalte im Silomais und sicherere Erträge erzielen“, so der Landwirt. Dies sieht er durch mehrere eigene Versuche bestätigt. Die Nachfrage nach der Maisdammkultur im Lohnverfahren steigt. Daher plant Schröder, eine dritte Maschine anzuschaffen.