Die niedrigen Temperaturen im Mai verzögerten den Feldaufgang und die Jugendentwicklung des Maises in vielen Regionen. Während Frühsaaten häufig bereits nach zehn Tagen aufliefen, benötigten spätere Saattermine rund drei Wochen dafür.
Bei frühen Auflaufterminen traten in ungünstigen Lagen teils Pflanzenausfälle wegen wiederholter Fröste auf. Bei späterer Saat sind schlechte Feldaufgänge mit Keimlingsausfällen zu finden. Insgesamt zeigten sich die Bestände gegen Mitte Juni ungleichmäßig – oft stehen kleine, unterständige Pflanzen direkt neben kräftigen.
In Gebieten, in denen der Mais wegen der Kälte lange im Zwei- bis Dreiblattstadium stehen blieb, tritt teils deutlicher Fritfliegenbefall auf. Selbst ein insektizider Beizschutz, der ab 2020 nicht mehr zugelassen sein wird, konnte einen Befall nicht immer verhindern. Betroffene Pflanzen fallen durch Fraßschäden an mehreren Blattetagen auf. Zudem bilden sie deutliche Seitentriebe aus – im Extremfall ist der Haupttrieb abgestorben. Befallene Pflanzen tragen kaum zum Ertragsaufbau bei und können in der weiteren Entwicklung verstärkt von Beulenbrand befallen werden.
Bleibt der Mais kürzer?
Das feucht-warme Wetter seit Pfingsten hat das Wachstum der Maisbestände deutlich beschleunigt. Wüchsige Bestände schlossen gegen Mitte Juni die Reihen und holten den Entwicklungsrückstand gegenüber durchschnittlichen Jahren fast wieder auf. Mit den kürzeren Tagen ab Ende Juni werden erste Bestände mit der Blüte beginnen.
Eng wird es in kühlen bzw. Höhenlagen, in denen es dem Mais nach wie vor an Zug fehlt. Da die Bestände auch in diesen Regionen mit den kürzeren Tagen spätestens Ende Juli zur Blüte kommen werden, fehlt es für eine ausreichende vegetative Entwicklung schlichtweg an Zeit. Die Folge: Die Pflanzen bleiben kürzer. Über den Kolben kann der Mais ertraglich aber noch einiges kompensieren, sofern das Wetter mitspielt.
Insbesondere auf leichten Böden ist die Wasserversorgung nach wie vor sehr kritisch. Reserven an Bodenwasser sind vielfach kaum vorhanden. Den höchsten Wasserbedarf hat der Mais zur Blüte. Trockenstress zu dieser Zeit kann schlechte Befruchtungsergebnisse, bis hin zur Kolbenlosigkeit zur Folge haben.
Norbert Erhardt, LWK Nordrhein-Westfalen, Münster
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Die niedrigen Temperaturen im Mai verzögerten den Feldaufgang und die Jugendentwicklung des Maises in vielen Regionen. Während Frühsaaten häufig bereits nach zehn Tagen aufliefen, benötigten spätere Saattermine rund drei Wochen dafür.
Bei frühen Auflaufterminen traten in ungünstigen Lagen teils Pflanzenausfälle wegen wiederholter Fröste auf. Bei späterer Saat sind schlechte Feldaufgänge mit Keimlingsausfällen zu finden. Insgesamt zeigten sich die Bestände gegen Mitte Juni ungleichmäßig – oft stehen kleine, unterständige Pflanzen direkt neben kräftigen.
In Gebieten, in denen der Mais wegen der Kälte lange im Zwei- bis Dreiblattstadium stehen blieb, tritt teils deutlicher Fritfliegenbefall auf. Selbst ein insektizider Beizschutz, der ab 2020 nicht mehr zugelassen sein wird, konnte einen Befall nicht immer verhindern. Betroffene Pflanzen fallen durch Fraßschäden an mehreren Blattetagen auf. Zudem bilden sie deutliche Seitentriebe aus – im Extremfall ist der Haupttrieb abgestorben. Befallene Pflanzen tragen kaum zum Ertragsaufbau bei und können in der weiteren Entwicklung verstärkt von Beulenbrand befallen werden.
Bleibt der Mais kürzer?
Das feucht-warme Wetter seit Pfingsten hat das Wachstum der Maisbestände deutlich beschleunigt. Wüchsige Bestände schlossen gegen Mitte Juni die Reihen und holten den Entwicklungsrückstand gegenüber durchschnittlichen Jahren fast wieder auf. Mit den kürzeren Tagen ab Ende Juni werden erste Bestände mit der Blüte beginnen.
Eng wird es in kühlen bzw. Höhenlagen, in denen es dem Mais nach wie vor an Zug fehlt. Da die Bestände auch in diesen Regionen mit den kürzeren Tagen spätestens Ende Juli zur Blüte kommen werden, fehlt es für eine ausreichende vegetative Entwicklung schlichtweg an Zeit. Die Folge: Die Pflanzen bleiben kürzer. Über den Kolben kann der Mais ertraglich aber noch einiges kompensieren, sofern das Wetter mitspielt.
Insbesondere auf leichten Böden ist die Wasserversorgung nach wie vor sehr kritisch. Reserven an Bodenwasser sind vielfach kaum vorhanden. Den höchsten Wasserbedarf hat der Mais zur Blüte. Trockenstress zu dieser Zeit kann schlechte Befruchtungsergebnisse, bis hin zur Kolbenlosigkeit zur Folge haben.