Mit Nematoden und toleranten Rüben gegen die SBR-Krankheit
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Die bakterielle Rübenkrankheit SBR („Syndrome Basses Richesses“ oder „Syndrom niedriger Zuckergehalte“) breitet sich vor allem im Südwesten weiter aus. Das fanden Wissenschaftler im Rahmen des Forschungsprojekts NIKIZ („Nachhaltiges Insekten- und Krankheitsmanagement im Rübenanbau der Zukunft) heraus. Der Grund dafür sind Schilfglasflügelzikaden, die sich weiter in Richtung Norden verbreiten und dabei die SBR-verursachenden Bakterien übertragen. Die Symptome (vergilbte Blätter, schmale asymmetrische Herzblätter und verbräunte Gefäßbündel) treten ab Juli/August auf. Bis zu 3% geringere absolute Zuckergehalte und bis zu 45% geringere Zuckererträge können die Folge sein.
Bislang ist die Bekämpfung der Zikaden nicht möglich. Im NIKIZ-Projekt verfolgen Wissenschaftler einen biologischen Ansatz, bei dem insektenpathogene Nematoden die Nymphen der Zikaden ausschalten sollen. Wann die Methode praxisreif sein wird, ist laut Projektleiter Dr. Christian Lang noch offen.
Auf Befallsstandorten empfiehlt sich nun der Anbau toleranter Rübensorten. Solche ließen sich anhand von Versuchen aus den letzten beiden Jahren ausfindig machen. 2019 selektierte Kandidaten sowie weitere neue Sorten standen 2020 in Exaktversuchen auf vier Standorten mit SBR-Befall. Aufgrund der ermittelten Daten empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübe Südwest für Standorte mit SBR- und Nematodenbefall die Sorten Racoon, BTS 700 N, Lunella KWS, Raison und Rhinema. Herausragend waren die Bereinigten Zuckererträge der Neuzulassung Gimpel – sie ist jedoch nicht nematodentolerant.
Neben den genannten Sorten empfiehlt die ARGE Zuckerrübe Südwest für den Anbau unter Nematodenbefall die EU-Sorte Citrus, die unter Befall ebenfalls gute Ergebnisse zeigte.
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Die bakterielle Rübenkrankheit SBR („Syndrome Basses Richesses“ oder „Syndrom niedriger Zuckergehalte“) breitet sich vor allem im Südwesten weiter aus. Das fanden Wissenschaftler im Rahmen des Forschungsprojekts NIKIZ („Nachhaltiges Insekten- und Krankheitsmanagement im Rübenanbau der Zukunft) heraus. Der Grund dafür sind Schilfglasflügelzikaden, die sich weiter in Richtung Norden verbreiten und dabei die SBR-verursachenden Bakterien übertragen. Die Symptome (vergilbte Blätter, schmale asymmetrische Herzblätter und verbräunte Gefäßbündel) treten ab Juli/August auf. Bis zu 3% geringere absolute Zuckergehalte und bis zu 45% geringere Zuckererträge können die Folge sein.
Bislang ist die Bekämpfung der Zikaden nicht möglich. Im NIKIZ-Projekt verfolgen Wissenschaftler einen biologischen Ansatz, bei dem insektenpathogene Nematoden die Nymphen der Zikaden ausschalten sollen. Wann die Methode praxisreif sein wird, ist laut Projektleiter Dr. Christian Lang noch offen.
Auf Befallsstandorten empfiehlt sich nun der Anbau toleranter Rübensorten. Solche ließen sich anhand von Versuchen aus den letzten beiden Jahren ausfindig machen. 2019 selektierte Kandidaten sowie weitere neue Sorten standen 2020 in Exaktversuchen auf vier Standorten mit SBR-Befall. Aufgrund der ermittelten Daten empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübe Südwest für Standorte mit SBR- und Nematodenbefall die Sorten Racoon, BTS 700 N, Lunella KWS, Raison und Rhinema. Herausragend waren die Bereinigten Zuckererträge der Neuzulassung Gimpel – sie ist jedoch nicht nematodentolerant.
Neben den genannten Sorten empfiehlt die ARGE Zuckerrübe Südwest für den Anbau unter Nematodenbefall die EU-Sorte Citrus, die unter Befall ebenfalls gute Ergebnisse zeigte.