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Mit Raps-Untersaaten gegen Erdflöhe?

Lesezeit: 2 Minuten

Seit dem Wegfall der Neonicotinoide schädigen Erdflöhe verstärkt den Raps. Dass gegen die adulten Käfer eine Rapsuntersaat helfen kann, fanden die schweizerischen Forscher von Agroscope heraus. Von 2014 bis 2018 testeten sie dazu zwei verschiedene Begleitpflanzenmischungen aus


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  • Alexandrinerklee und Ramtillkraut3


  • Buchweizen, Linse, Wicke, Platterbse und Ackerbohne.4


Im Versuch verzichteten die Forscher auf den Einsatz von Herbiziden. Die Kontrolle bestand dagegen aus einer reinen Rapssaat, die mit Devrinol Top gegen Gräser und einjährige Unkräuter behandelt wurde. Die Rapssaat erfolgte zeitgleich mit der Untersaat.


Die Ergebnisse: In beiden Versuchs-varianten nahm die Zahl der adulten Erdflöhe im Vergleich zur Kontrolle um ca. 20% ab. Die Forscher erklären dies damit, dass die Begleitpflanzen die Erdflöhe durch Aussehen und Geruch verwirren. Zudem lenke die zusätzliche Biomasse die Insekten von ihrer eigentlichen Zielpflanze ab. Die Anzahl der Larven sinkt durch die Untersaat nach ihrer Ansicht jedoch nicht. „Im Winter erfrieren die frostempfindlichen Begleitpflanzen, sodass der Verwirrungseffekt verloren geht. Die Erdflöhe legen ihre Eier dann wieder vermehrt im Raps ab“, vermutet der Agroscope-Forscher Stève Breitenmoser.


Aktuell laufen weitere Versuche zu einer kombinierten Strategie. Verbesserte Blühmischungen, die Kulturen wie Gelbsenf, Rettich und Rübsen enthalten, sollen die Erdflöhe von den Rapspflanzen weiter ablenken. Denn sie enthalten viel Senfölglycoside, die für die Käfer sehr schmackhaft sind. Gleichzeitig sollen bestimmte andere Pflanzen, wie z.B. Ackerbohnen, Nützlinge anziehen, die die Erdflöhe direkt vernichten.


Ebenfalls wollen die Wissenschaftler den Einsatz von frostunempfindlichen Pflanzen als Untersaat prüfen. Sie erhoffen sich davon, den Verwirrungseffekt bis zum Ende der Eiablage zu verlängern. Das soll die Anzahl der Larven senken.


Die Ergebnisse stimmen zwar zuversichtlich. Doch „aus phytosanitärer Sicht sind Leguminosen und Ramtillkraut als Untersaat im Raps äußerst problematisch“, so Pflanzenbauexpertin Dr. Ute Kropf von der FH Kiel. Beide seien ebenso wie der Raps Wirtspflanzen für Weißstängeligkeit. Bei frühem Befall können infizierte Pflanzen bereits im Herbst absterben und den Pilzdruck für eine Blüteninfektion erhöhen. Zudem besteht die Gefahr, so Kropf weiter, dass die Begleitpflanzen den Raps unterdrücken. Senf sei als Kreuzblütler durch die Vermehrung der Kohlhernie ebenso ein „No-Go“ in der Rapsfruchtfolge. Wenn dieser über Winter nicht abfriere, könnte Ausfallsenf zusätzliche Probleme bereiten.

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