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Möglichst ohne Herbst-N

Lesezeit: 4 Minuten

Niederschläge und milde Temperaturen rechtzeitig zur Rapsaussaat ergaben in vielen Regionen optimale Bedingungen für das Auflaufen. Die noch überdurchschnittlichen Bodentemperaturen sorgten für eine zügige Entwicklung der Rapspflanzen und hohe N-Mineralisierungsraten.


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Eine gute Herbstentwicklung ist die Basis für hohe Erträge. Legen die Pflanzen ausreichend Blätter an, entwickeln sich auch die Seitentriebe erster Ordnung gut, sodass die Pflanzen intensiv verzweigen. Ab dem 6-Blattstadium erfolgt zudem die Differenzierung der Blütenprimordien. Gesteuert durch die Tageslänge geht der Raps im Frühjahr zügig in die Streckung über. In der Folge schließt er die Anlage der Ertragsorgane früh ab. Als optimale Entwicklung vor dem Winter können im Mittel angesehen werden:


  • 25 bis 35 Pflanzen/m2 gleichmäßig verteilt, bei Einzelkornsaat reichen 20 bis 25 Pflanzen/m²,
  • 8 bis 10 (max. 12) Blätter,
  • Wurzelhalsdurchmesser von 8 bis 10 mm.


Im Mittel der Jahre kann davon ausgegangen werden, dass Rapspflanzen, die gegen Ende September vier bis sechs Laubblätter ausgebildet haben, auch die dargestellte optimale Entwicklung vor Winter erreichen werden. Aber man sollte dabei die Entwicklung der Einzelpflanze immer im Zusammenhang mit der Bestandesdichte sehen. In dünnen Rapsbeständen mit weniger als 25 bis 30 Pflanzen/m² ist es ratsam, Ende September eher das 6-Blattstadium als Entwicklungsziel anzustreben.


Wann ist eine N-Gabe nötig?


Ob eine Herbst-N-Gabe nötig ist, um die vegetative Entwicklung zu fördern, gilt es zu prüfen. Grundsätzlich ist eine Düngung zu Vegetationsbeginn effektiver als im Herbst. Nur, wenn sich deutliche Mangelsituationen einstellen und der Raps unterentwickelt in den Winter zu gehen droht, sollte man eine N-Düngung in Betracht ziehen. Diese sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Die Sperrzeit für N-haltige Düngemittel ab dem 1. Oktober ist zu beachten. Betroffen sein könnten Rapsbestände,


  • die um den 25. September voraussichtlich 3 bis 4 oder weniger Laubblätter aufweisen werden und
  • die bisher keine N-Düngung zur Saat erhalten haben.


In diesen Fällen kann eine N-Gabe in Höhe von ca. 20 bis 25 kg N/ha sinnvoll sein. Der Einsatz von Gülle ist etwa ab dem 2. Laubblatt des Rapses ebenfalls möglich.


Potenzial und Grenzen von Flüssigdüngern


AHL lässt sich mit ca. 30 l/ha (bei 200 l/ha Gesamtflüssigkeit) zur Insektizid-/Fungizidspritzung zumischen. Dabei sollten Sie AHL immer als letztes einfüllen. FOP-​Produkte zur Bekämpfung des Ausfallgetreides, wie z.B. Fusilade Max, lassen sich dagegen nicht in AHL pur ausbringen.


Mischungen aus Wasser plus AHL in einem Verhältnis von 9:1 sind nach Herstellerangaben möglich, soweit Sie keine weiteren Produkte, insbesondere Fungizide oder Wachs​tumsregler einsetzen.


Nach eigenen Erfahrungen ist es nicht sinnvoll gräserwirksame Herbizide mit AHL zu kombinieren. Select 240 EC ist nicht mit AHL mischbar.


Als sehr effektiv und verträglich hat sich auch der Einsatz von aufgelöstem Harnstoff erwiesen. Dazu lösen Sie ca. 15 bis 20 kg/ha Harnstoff in ca. 200 l/ha Wasser auf. So ist der Harnstoff relativ gut pflanzenverträglich. Es empfiehlt sich aber, die Vorgaben zum AHL auch bei aufgelöstem Harnstoff einzuhalten.


Schwefel erhöht N-Effizienz


Eine gute Versorgung mit Schwefel und Spurennährelementen trägt zu einer hohen N-Effizienz bei und fördert zusätzlich die Entwicklung der Rapspflanzen. Sulfat kann Nitrat in der Funktion zur Regelung des osmotischen Druckes in den Zellen ergänzen. Eine Blattdüngung mit Bittersalz (ca. 5 bis 7,5 kg/ha) wird daher ab dem 4-Blattstadium vor allem empfohlen bei


  • verhaltener Pflanzenentwicklung,
  • niedrigem pH-Wert (Magnesium wird bei niedrigen pH-Werten weniger verfügbar) und
  • Trockenheit (knappe Wasserversorgung schränkt die Nährstoffaufnahme ein).


Hungern nach Bor


Vergilben im Herbst die jüngsten Blätter und weisen zusätzlich einen rötlichen Rand auf, kann Bormangel vorliegen. Raps verfügt über einen relativ hohen Bedarf an Bor, sodass es sinnvoll ist, diesen auch im Herbst zu beachten. Unter folgenden Bedingungen tritt Bormangel am ehesten auf:


  • pH-Wert über 6,0,
  • trockene Böden,
  • höherer Humusgehalt oder
  • leichtere Böden, bei denen Bor aus dem Wurzelraum ausgewaschen sein könnte.


In diesen Fällen empfiehlt sich eine Blattdüngung etwa im 4- bis 6-Blattstadium mit ca. 150 bis 200 g/ha Bor. Das entspricht z.B. ca. 0,85 bis 1,25 kg/ha Solubor oder 1,0 l/ha eines flüssigen Borblattdüngers.


Auf bekannten Manganmangelstandorten (pH > 6,5, Humusgehalt > 3%, recht lockerer Boden, sehr leichter Standort) kann man 3,0 kg/ha Mangansulfat oder 1,5 l/ha einer flüssigen Manganformulierung (150 g/l Mangan) zusetzen.


Auf stark humosen bis anmoorigen Böden empfiehlt es sich, bei dieser Spritz​ung zusätzlich 150 bis 200 g/ha Kupfer, entsprechend 600 bis 800 g/ha Kupfersulfat zuzusetzen.


Lüder Cordes, LWK Niedersachsen

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