Auch wenn der Nmin-Wert die Höhe der Düngung am stärksten beeinflusst, hat sich darüber hinaus in den letzten Jahren die sogenannte Frischmassemethode etabliert. Dabei wird die Frischmasse zum Ende der Vegetationsperiode ermittelt (trockene Blätter ohne Wurzel). Hintergrund der Methode ist, dass es Raps durch seine lange Wachstumsphase gelingt den im Boden vorhandenen Stickstoff gut zu nutzen. Daher nimmt er bereits im Herbst, je nach Entwicklung, 50 bis 150 kg N/ha auf.
Die Methode unterstellt, dass der Raps bei normaler Entwicklung etwa 50 kg/ha Stickstoff bindet (Basiswert). Dies entspricht etwa 1,2 kg/m² Frischmasse, also 45 kg N/ha je 1 kg FM/m². Bildet der Raps darüber hinaus Blattmasse und nimmt daher mehr Stickstoff auf, ist die Differenz zum Basiswert in kg N/ha mit 70% vom Bedarf abzuziehen. Ein Beispiel: Werden 2 kg/m² Frischmasse an mehreren Stellen des Schlages ermittelt, können Sie etwa 30 kg/ha vom Düngebedarf abziehen (2 kg/m² Blattmasse à 45 kg N/ha = 90 kg/ha - 50 kg/ha (Standard) davon 70% = ca. 30 kg/ha Abschlag).
Im Umkehrschluss sollte ein schwacher Bestand mit nur etwa 0,8 kg/m² Frischmasse mit etwa 10 kg/ha oberhalb des Bedarfswertes versorgt werden (0,8 kg/ m² x 45 kg N/kg = 36 kg N/ha - 50 kg/ha (Standard) = 14 kg/ha davon 70% = ca. 10 kg/ha Zuschlag).
Durch die Pflicht zur Anrechnung der Herbstdüngung wird der Abschlag bei guter Bestandesentwicklung jedoch bereits vollzogen. Eine Berücksichtigung der Frischmasse ist daher nur dann sinnvoll, wenn die Blattbildung über die gesetzlich vorgeschriebene Menge hinausgeht. Gleichzeitig ist ein Zuschlag bei schwacher Entwicklung nur erlaubt, wenn die Düngebehörde ihn genehmigt. Allerdings wäre es möglich, mithilfe von Biomassekarten die Düngung innerhalb eines Schlages besser zu verteilen. Dazu könnte man Sensormessungen aus dem Herbst oder Satellitenaufnahmen heranziehen.
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Auch wenn der Nmin-Wert die Höhe der Düngung am stärksten beeinflusst, hat sich darüber hinaus in den letzten Jahren die sogenannte Frischmassemethode etabliert. Dabei wird die Frischmasse zum Ende der Vegetationsperiode ermittelt (trockene Blätter ohne Wurzel). Hintergrund der Methode ist, dass es Raps durch seine lange Wachstumsphase gelingt den im Boden vorhandenen Stickstoff gut zu nutzen. Daher nimmt er bereits im Herbst, je nach Entwicklung, 50 bis 150 kg N/ha auf.
Die Methode unterstellt, dass der Raps bei normaler Entwicklung etwa 50 kg/ha Stickstoff bindet (Basiswert). Dies entspricht etwa 1,2 kg/m² Frischmasse, also 45 kg N/ha je 1 kg FM/m². Bildet der Raps darüber hinaus Blattmasse und nimmt daher mehr Stickstoff auf, ist die Differenz zum Basiswert in kg N/ha mit 70% vom Bedarf abzuziehen. Ein Beispiel: Werden 2 kg/m² Frischmasse an mehreren Stellen des Schlages ermittelt, können Sie etwa 30 kg/ha vom Düngebedarf abziehen (2 kg/m² Blattmasse à 45 kg N/ha = 90 kg/ha - 50 kg/ha (Standard) davon 70% = ca. 30 kg/ha Abschlag).
Im Umkehrschluss sollte ein schwacher Bestand mit nur etwa 0,8 kg/m² Frischmasse mit etwa 10 kg/ha oberhalb des Bedarfswertes versorgt werden (0,8 kg/ m² x 45 kg N/kg = 36 kg N/ha - 50 kg/ha (Standard) = 14 kg/ha davon 70% = ca. 10 kg/ha Zuschlag).
Durch die Pflicht zur Anrechnung der Herbstdüngung wird der Abschlag bei guter Bestandesentwicklung jedoch bereits vollzogen. Eine Berücksichtigung der Frischmasse ist daher nur dann sinnvoll, wenn die Blattbildung über die gesetzlich vorgeschriebene Menge hinausgeht. Gleichzeitig ist ein Zuschlag bei schwacher Entwicklung nur erlaubt, wenn die Düngebehörde ihn genehmigt. Allerdings wäre es möglich, mithilfe von Biomassekarten die Düngung innerhalb eines Schlages besser zu verteilen. Dazu könnte man Sensormessungen aus dem Herbst oder Satellitenaufnahmen heranziehen.