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Nachbehandeln gegen Unkräuter

Lesezeit: 4 Minuten

Nach Herbstvorlage mit breit wirksamen Produkten wie Herold SC, Bacara Forte, Trinity usw. ist es zum Teil noch notwendig, gegen Klette, Kamille, Kornblume, Ausfallraps, Erdrauch, Storchschnabel oder Hundskerbel nachzubehandeln. In gut entwickelten Beständen hat sich gegen diese Restverunkrautung ein früher Einsatz bewährt. So kommt man z. B. bei Gerste nicht in die Versuchung, Herbizide zum Wachstumsregler-Termin zuzumischen.


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Für den frühen Einsatz sind z. B. Sa­racen, Primus Perfect und Pointer Plus (siehe Übersicht 1) geeignet. Saracen in der Solo-Anwendung reicht gegen Klette, Kamille, Raps, Mohn und Kornblume. Primus Perfect ist zu bevorzugen, wenn der Besatz mit Kornblume oder Kamille sehr hoch ist. Pointer Plus wirkt im Vergleich zu Saracen auch gegen Hundskerbel und Storchschnabel. Diese beiden Unkräuter haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Wirkungsreserven der Präparate sind gering. Daher ist es wichtig, diese Arten sehr frühzeitig zu bekämpfen. Die Hauptwirkung gegen Hunds­kerbel und Storchschnabel kommt bei den Unkrautmitteln über den Wirkstoff Metsulfuron. Geeignete Produkte mit Zulassung in Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen und Winter­triticale entnehmen Sie der Übersicht 2 auf Seite 106. Bei den Mitteln Pointer Plus und Dirigent SX kommt noch etwas Zusatzwirkung über das enthaltene Tribenuron.


Die Wirkungsgrade verschiedener Herbizid-Kombinationen gegen Hunds­kerbel und Stiefmütterchen haben wir in Versuchen geprüft. An einem der zwei Versuchsstandorte war Stiefmütterchen stark vertreten. Die Ergebnisse der Versuche entnehmen Sie Übersicht 3. Die Stiefmütterchenpflanzen ließen sich auch mit sonst sicher wirkenden Mitteln und Mischungen nicht zufriedenstellend bekämpfen. Die Wirkung gegen Hundskerbel passt dagegen ins bekannte Bild: eine gute, aber nicht vollständige Wirkung mit Biathlon 4D + Dash und sehr gute Wirkungsgrade mit Metsulfuron-haltigen Produkt-Kombinationen.


Problem Erdrauch:

Vor allem in Ostdeutschland hat sich Erdrauch in den letzten Jahren zum Problem entwickelt. Er läuft bei höheren Temperaturen auf – also früh im Herbst und spät im Frühjahr. Nicht immer überlebt er den Winter. Gegen überlebende Pflanzen bestehen gute Erfahrungen mit folgendem Vorgehen: Zu Vegetationsbeginn z. B. 50 g/ha Artus einsetzen. Um die Wirkung gegen Klette abzurunden, reichen 50 ml/ha Saracen. Gegen Kornblume sollten Sie 75 ml/ha Saracen bzw. bei starkem Druck 150 ml Primus Perfect zumischen.


Spielen Hundskerbel bzw. Storchschnabel keine Rolle, und ist das Getreide noch weit davon entfernt, den Bestand zu schließen, sind spätere Behandlungstermine im Vorteil. Das ist Mitte April bis Mitte Mai der Fall, wenn sich das Getreide in der Schossphase bis Fahnenblattstadium befindet. So lassen sich mit Anwendungen zum 2. Knotenstadium des Getreides auch im Frühjahr auflaufende Sommerunkräuter bekämpfen. Neben Melde und Gänsefuß sind dies vor allem Floh-, Winden- und Vogelknöterich bzw. in Ostdeutschland auch Erdrauch.


Für diese späten Anwendungen bieten sich Ariane C oder Biathlon 4D + Dash an. Biathlon 4D wirkt sehr gut gegen Erdrauch. Gegen Disteln empfiehlt sich, 1 l/ha U 46 M-Fluid zuzumischen. Ariane C wirkt sehr gut gegen Knöterich-Arten, Disteln und Ampfer. Gegen Melde/Gänsefuß können Sie 0,5 l/ha U-46 M-Fluid zugeben. Gegen Erd-rauch ist der Zusatz von 1 bis 1,5 l/ha U 46 M-Fluid erforderlich.


Randbehandlungen:

Für Randbehandlungen gegen eine Vielzahl von Unkräutern haben sich Mischungen aus 1 l/ha Ariane C + 35 g/ha Dirigent SX bewährt. Praxiserprobt ist auch die Kombination 0,5 l/ha Tomigan 200 + 35 g/ha Dirigent SX. Diese erreicht gegen Kamille, Kornblume und Disteln nicht das Niveau der Ariane C-Mischung, ist aber 25 €/ha günstiger. Setzen Sie die Kombination in Sommer­getreide ein, reichen Aufwandmengen von 0,4 l/ha Tomigan 200 + 25 g/ha Dirigent SX aus.


Waschküchenwetter:

Unabhängig davon, welche Mittel Sie einsetzen, entscheiden die Anwendungsbedingungen darüber, wie nachhaltig diese wirken. Feucht-warmes „Waschküchenwetter“ ist optimal. In Trockenphasen ist die Wirkung erheblich schlechter. Ist es nicht möglich, bessere Bedingungen abzuwarten, sind die frühen Morgenstunden am besten geeignet. Das trifft zu, so lange es taut und die Wachsschicht über Nacht etwas gelöst wird.


Setzen Sie Ariane C oder Biathlon 4D + Dash in Mischung mit Wachstumsreglern ein, dann sollten Sie die Wachstumsreglermenge um 25 % reduzieren. Grundsätzlich ist aber davon abzuraten, komplexe Kombinationen in Phasen mit starken Temperaturschwankungen, also bei Hochdruckwetterlagen, auszubringen.

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