Angehäufte Ernterückstände setzen sich langsamer um und können N-Sperren sowie pH-Senken verursachen. Infolge des Nährstoffmangels – und schlimmstenfalls der Anreicherung von Aluminium bzw. Schwermetallen – kommt es zu Minderwuchs. Mischen Sie Ernterückstände daher immer gleichmäßig in umsetzungsstarke Horizonte ein. Diese ermöglichen eine zügige Rotte. Das kann je nach Bedingungen (Feuchtezustand der einzelnen Schichten) im oberen oder mittleren Krumenbereich sein. Denn neben Feuchtigkeit brauchen die Mikroben zum Umbau der organischen Substanz auch Sauerstoff.
Ein geringer (Stroh-)Umsatz führt nicht nur zu N-Sperren, sondern legt auch einen Teil der Grundnährstoffe fest, die aus den Ernterückständen mobilisiert werden sollten und in der Düngeplanung häufig bereits berücksichtigt sind. Weitere Nährstoffdefizite sind bei schlechtem Umsatz der Erntereste also durchaus möglich.
Verbleiben Ernterückstände verstärkt im Saathorizont bzw. in den Reihen, behindern sie den Kontakt von Korn und Feinerde und damit den Feldaufgang (Foto 3). Das ist ein häufiges Phänomen nach schlecht verteiltem Rapsstroh. Führen Niederschläge günstigstenfalls doch zur Keimung, fehlt der Keimwurzel der Bodenschluss. Die Pflanzen verkümmern kurz darauf.
In der Krume akkumulierte Ernterückstände kosten Wurzeltiefgang. Die Pflanzen müssen diese Hindernisse erst „umwachsen“. Dies ist besonders für Tiefwurzler wie Rübe und Raps dramatisch, da sie damit die Fähigkeit einbüßen, Wasser aus tiefen Schichten zu erschließen (Foto 4). Im schlimmsten Fall wird durch schichtig eingebrachtes Stroh sogar der kapillare Aufstieg des Wassers unterbunden.
Diese Trennung von Pflanze und Wasserreserven ist das größte Manko vieler Pflugsysteme. Dabei ist die grundsätzliche Lösung: Vor dem Pflug muss ein mitteltiefer Bearbeitungsgang mit einem „einmischungsfähigem“ Grubber schräg bzw. quer zur Erntespur erfolgen. Auch ein Dungeinleger kann helfen. Eine Scheibenegge ist nicht ausreichend, da sie weder Ernterückstände nachverteilen, noch tief genug einmischen kann. ▶
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Angehäufte Ernterückstände setzen sich langsamer um und können N-Sperren sowie pH-Senken verursachen. Infolge des Nährstoffmangels – und schlimmstenfalls der Anreicherung von Aluminium bzw. Schwermetallen – kommt es zu Minderwuchs. Mischen Sie Ernterückstände daher immer gleichmäßig in umsetzungsstarke Horizonte ein. Diese ermöglichen eine zügige Rotte. Das kann je nach Bedingungen (Feuchtezustand der einzelnen Schichten) im oberen oder mittleren Krumenbereich sein. Denn neben Feuchtigkeit brauchen die Mikroben zum Umbau der organischen Substanz auch Sauerstoff.
Ein geringer (Stroh-)Umsatz führt nicht nur zu N-Sperren, sondern legt auch einen Teil der Grundnährstoffe fest, die aus den Ernterückständen mobilisiert werden sollten und in der Düngeplanung häufig bereits berücksichtigt sind. Weitere Nährstoffdefizite sind bei schlechtem Umsatz der Erntereste also durchaus möglich.
Verbleiben Ernterückstände verstärkt im Saathorizont bzw. in den Reihen, behindern sie den Kontakt von Korn und Feinerde und damit den Feldaufgang (Foto 3). Das ist ein häufiges Phänomen nach schlecht verteiltem Rapsstroh. Führen Niederschläge günstigstenfalls doch zur Keimung, fehlt der Keimwurzel der Bodenschluss. Die Pflanzen verkümmern kurz darauf.
In der Krume akkumulierte Ernterückstände kosten Wurzeltiefgang. Die Pflanzen müssen diese Hindernisse erst „umwachsen“. Dies ist besonders für Tiefwurzler wie Rübe und Raps dramatisch, da sie damit die Fähigkeit einbüßen, Wasser aus tiefen Schichten zu erschließen (Foto 4). Im schlimmsten Fall wird durch schichtig eingebrachtes Stroh sogar der kapillare Aufstieg des Wassers unterbunden.
Diese Trennung von Pflanze und Wasserreserven ist das größte Manko vieler Pflugsysteme. Dabei ist die grundsätzliche Lösung: Vor dem Pflug muss ein mitteltiefer Bearbeitungsgang mit einem „einmischungsfähigem“ Grubber schräg bzw. quer zur Erntespur erfolgen. Auch ein Dungeinleger kann helfen. Eine Scheibenegge ist nicht ausreichend, da sie weder Ernterückstände nachverteilen, noch tief genug einmischen kann. ▶