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Nasses Frühjahr, höhere Intensität

Lesezeit: 6 Minuten

Die Empfehlungen für Situationen mit hohem Krankheitsdruck entnehmen Sie Übersicht 4. Ein hoher Druck kann durch Septoria tritici, Gelbrost oder Mehltau in der frühen Phase entstehen. Die Septoria-Gefahr ist hoch, wenn


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  • man früh sät (je nach Region vor dem 10. Oktober),
  • anfällige Sorten wie Benchmark, Alexander, Nemo, Kashmir, Tobak, Elixer, Patras, Euclide u.a. anbaut und
  • die Witterung feucht ist (nasser milder Herbst und Winter, längere Regenphasen vom 20. April bis 10. Mai).


Günstige Infektionsbedingungen mit einer andauernden Blattnässe von mehr als 30 Stunden sorgen dann für eine Ausbreitung. Je mehr Regen fällt, umso kritischer ist die Situation. Legen Sie dann in anfälligen Sorten und früh gesäten Beständen viel Wert auf eine gute Septoriawirkung. In Spätsaaten entwickeln sich im Herbst und milden Winter übrigens kaum Krankheiten, sodass diese generell weniger gefährdet sind.


Empfehlungen zum Spritzstart


In der Regel sind Behandlungen gegen Septoria tritici vor EC 31 wenig wirtschaftlich. Mit besserer Dauerwirkung empfehlen sich Maßnahmen um EC 32, da dann das drittletzte Blatt schon geschoben und von den Fungiziden geschützt wird.


Bei hoher Septoriagefahr (viel Ausgangsbefall, viel und lang andauernder Regen) ist Revysol der mit Abstand beste Wirkstoff. 100 g Mefentrifluconazol bringen etwa eine Woche Kurativwirkung. Die Dauerwirkung ist in der frühen Wachstumsphase nur begrenzt, weil der Neuzuwachs nicht geschützt ist. Wenn man aber den Ausgangsbefall nahezu beseitigt (also die Pyknidiosporenmenge), gelingt es dem Pilz in der späteren Wachstumsphase nicht, sich zu verbreiten.


In kritischen Septoria-Situationen sollten demnach entweder Balaya oder Revystar zum Einsatz kommen. Balaya wirkt besser gegen Rost, Revystar im Pack mit Flexity zusätzlich gegen Mehltau und Halmbruch bei allerdings schlechterer Rostwirkung. Der Mehltau wird durch Flexity eher vorbeugend kontrolliert – bei hohem Infektionsdruck reicht die Wirkung nicht aus.


Wenn Septoria mit hohem Befallsdruck vorkommt, sind auch die Bedingungen für die Ausbreitung von Schneeschimmel günstig. Für Rost- und Mehltauinfektionen ist viel Regen dagegen nicht förderlich. Diese Krankheiten kommen eher vor, wenn Septoria nur mit geringem bis maximal mittlerem Befall auftritt. Längere sonnige Phasen begünstigen Gelbrost, bedeckte Witterung mit warmen Nächten fördert Mehltau.


In Situationen mit eher geringer bis mittlerer Septoriagefahr können Sie Mirage, Unix + Pecari, Input Triple oder Kantik einsetzen. Dabei bestimmen die vorhandenen Krankheiten die Produktauswahl:


  • Mirage können Sie nutzen, wenn neben Septoria keine anderen Krankheiten vorkommen.
  • Unix + Pecari wirkt breit mit sehr guter Leistung auf Halmbruch und DTR. Gut wirkt die Kombi gegen leichten Mehltau- und leichten Gelbrostbefall, schwach dagegen auf Braunrost.
  • Gegen stark vorhandenen Mehltau ist Kantik die erste Wahl. Geht es um eine längere Dauerwirkung, bringt Input Triple die beste Leistung. Das Zumischen von Folpan 500 SC oder Dithane NeoTec verbessert die Dauerwirkung zusätzlich. Deutliche Wirkverbesserungen erreichen Sie bei vorbeugendem Einsatz – demnach mit Behandlungen vor längeren Regenphasen. Hinweis: Beide Produkte können zwar nicht an die Leistung von Chlorthalonil anknüpfen, sie leisten aber einen wichtigen Beitrag zum Resistenzmanagement.


Tipps für die Anschlussbehandlung


Anschlussbehandlungen nach einer frühen Vorlage sind bei hohem Krankheitsdruck immer notwendig. Den Termin dafür bestimmt wiederum die Witterung. Bei anhaltendem Infektionsdruck ist es wichtig, früh ab EC 33 nachzulegen. Wenn sich nach der ersten Behandlung bzw. nach Ablauf der Dauerwirkung von etwa 10 bis 14 Tagen allerdings trockene Witterung einstellt, kann man warten. In diesem Fall müsste dann erst bei erneuter feuchter Wetterlage nachgelegt werden.


Für die zweite Behandlung sind in Situationen mit hohem Septoriadruck insbesondere die Carboxamidprodukte die erste Wahl. Welches Mittel man mit welcher Aufwandmenge einsetzen sollte, wird durch den Termin, den Infektionsdruck (Sorte und Regendauer) und die benötigte Kurativwirkung bestimmt. In 2020 konnten wir in den Versuchen erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten feststellen. Mit Abstand am besten wirkten Kombinationen mit Revysol – also Revytrex oder Mischungen aus z.B. Revytrex + Elatus Era oder aus Revytrex/Revystar + Gigant. Und das gilt nicht nur für die Kurativ-, sondern auch für die längste Dauerwirkung. Eine gute Septoriawirkung zeigten in den Versuchen aber auch Ascra Xpro, gefolgt von Ceriax und Adexar. Elatus Era konnte dagegen nicht an die bekannte gute Wirksamkeit aus den Vorjahren anknüpfen. Wenn man vorbeugend behandelt, bringt die Zumischung von Folpan 500 SC eine zusätzlich verbesserte Dauerwirkung.


Optimal ist es, wenn Sie Behandlungen vor Infektionen durchführen, also vor Regenfällen. Wer nach Niederschlägen oder zwischen den Schauern behandelt, sollte nur die besten Fungizide wählen. Zum Schutz vor einer vorschnellen Resistenzentwicklung ist es wichtig, Revysol-Produkte und Carboxamide nur einmal in der Gesamtstrategie zu verwenden. Das heißt: Falls in einer erforderlichen Vorlage Revystar oder Balaya zum Einsatz kamen, sollte nun Ascra Xpro folgen. Alternativ können Sie aber auch letztmalig Ceriax oder Adexar nutzen. Gigant mit Folpan 500 SC bringt gegen Septoria eine gute Leistung, wenn man vor Neuinfektionen behandelt. Durch das Zumischen von z.B. 0,75 l/ha Revystar lässt sich die Kurativwirkung erheblich verbessern.


Andere Krankheiten wie Roste lassen sich von allen genannten Produkten gut kontrollieren. Gegen Halmbruch wirken Ascra Xpro und Elatus Era gut. In unseren Versuchen zeigte Ascra Xpro zudem eine brauchbare Mehltauwirkung. Gegen Schneeschimmel, der im Mai bei hohen Niederschlägen auftreten kann, erreicht bis dato Elatus Era die höchste Wirksamkeit – insbesondere wenn vor ergiebigen Niederschlägen behandelt wurde.


Zur Blüte auf Fusarium achten


Zur Blüte des Weizens ist es wichtig, noch das Risiko für Fusarium zu beurteilen. Mit Fusarium müssen Sie rechnen, wenn warmes, feuchtes Wetter zur Blüte vorherrscht und feuchte Witterung in der Schossphase für eine optimale Entwicklung der Sporen auf der organischen Substanz gesorgt hat. Zudem beeinflussen die Anfälligkeit der Sorte, die Strohrotte und die Art der Bodenbearbeitung die Fusariumgefahr. Am stärksten gefährdet sind Mulchsaaten nach Mais – auch nach Silomais.


Richten Sie den Termin der Abschlussbehandlung am Wetter aus (Regen bei über 20°C in der Blüte). Kurze Phasen von ein bis zwei Tagen mit kaltem Wetter schützen jedoch nicht vor einer Infektion. Sind die Bedingungen suboptimal, sollte die Behandlung fusariumwirksam erfolgen. Nur bei absolut trockenem Wetter hat der Pilz keine Infektionschance. Mit guten Fungiziden lassen sich Wirkungsgrade von 50 bis 80% erzielen.


Wer Osiris vorgekauft hat, kann es jetzt für die letzte Behandlung mit Fusariumwirkung sehr gut nutzen. Bei hoher Gefahr bringt eine Kombination mit Prosaro die besten Wirkungsgrade. Steht das Fungizid nicht zur Verfügung, können Sie alternativ Kombinationen aus Prothioconazol wie z.B. 0,6 l/ha Traciafin + 0,75 l/ha Soleil nutzen. Damit ließ sich in den Versuchen eine gute Ertragsleistung und eine sehr gute Toxinreduktion erreichen.


matthias.broeker@topagrar.com

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